Preethi Nair
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Originaltitel: The Colour of Love
Verlag: Droemer /Knaur
ISBN: 978-3426636688
Erscheinungsdatum: Mai 2007
Sprecher:in Hörbuch: Nana Spier
Genre: Contemporary
Klappentext
Ninas Leidenschaft sind die Farben, doch ihr Leben in London spielt sich in schwarzweiß ab. Um den Ansprüchen ihrer indischen Familie gerecht zu werden, musste sie schon immer auf all ihre Träume verzichten.
Als Nina eines Tages ihren Job verliert, sagt sie es keinem. Stattdessen steht sie am nächsten Morgen wie immer auf und begibt sich zur Tate-Gallery. Von nun an widmet sie sich tagsüber der Malerei und kehrt abends nach Hause zurück, um die traditionelle Hochzeit vorzubereiten, die ihre Mutter für sie arrangiert hat. Doch bald kann sie ihr Doppelleben nicht mehr aufrechterhalten, denn ihr Talent spricht sich in der Kunstwelt herum, und sie begegnet einem Mann, der ihr endlich das Gefühl gibt, etwas Besonderes zu sein…
Quelle: Droemer/Knaur
Ankes Bewertung
„Der Duft der Farben“ ist die wundervolle Geschichte um die persönliche Emanzipation einer jungen Frau. In ihrem Leben kommt es erschwerend hinzu, dass sie ein Spagat zwischen der westlichen Gesellschaft in der sie lebt und arbeitet und ihrer Herkunft aus einer traditionellen indischen Familie vollbringen muss. Zudem möchte sie es jedem recht machen und will ihren Eltern eine gute Tochter sein. Dabei verleugnet sie das, was sie wirklich ist und was sie will – eine Künstlerin zu sein und ihr Leben mit Pinsel und Farben zu verbringen.
Aber bevor sie endlich die ersten Schritte in ihre persönliche Freiheit tut, bricht alles über ihr zusammen. Sie verliert ihre Arbeit, ihr Freund betrügt sie und über all dem bricht ihre Trauer um die geliebte verstorbene Freundin wieder schmerzhaft hervor. Völlig verzweifelt auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt verstrickt sie sich in ein Lügengespinst, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint.
Preethi Nair erzählt die Geschichte von Nina unterhaltsam und mit vielen köstlichen Bemerkungen, die mich immer wieder zum Lachen angeregt haben. Und dennoch ist „Der Duft der Farben“ keine ausschließlich leichte Komödie, sondern ein Buch, das sich mit Trauer, Verlust und Selbstfindung beschäftigt.
Und so blieb es nicht aus, dass mir die eine oder andere vereinzelte Träne über die Wangen gerollt ist.
Ich habe das Buch nicht gelesen, aber als Hörbuchhörer hatte ich nicht das Gefühl etwas zu entbehren. 6 CD’s sind für meinen persönlichen Hör-Genuss gerade richtig, weder zu kurz, noch zu lang. Obwohl ich selbstverständlich auch nichts gegen komplette Lesungen habe.
Nana Spier liest sehr gut und schlägt beim Vorlesen genau die richtige Betonung an. So senkt sie z.B. die Stimme nur um Nuancen, wenn sie männliche Rollen liest, was mir ganz besonders gefällt, da zu heftige Betonung und starkes Verstellen der Stimme, mich beim Hören meist nur abstößt. Trotz der angenehm dezenten Betonung, war es für mich überhaupt kein Problem der Geschichte zu folgen, egal ob Nina Spier als Erzählerin liest oder in wörtlicher Rede die einzelnen Figuren darstellt.
Kurzgefasst: Eine sehr schöne Geschichte um Selbstfindung und der Suche nach der Wahrheit. Als Hörbuch empfehlenswert.
Diese Rezension bezieht sich auf die Ausgabe: Hörbuch, Lübbe Audio, Der Duft der Farben.
Tinas Bewertung
Nina ist eine junge Frau, die in London lebt. Sie geht auf die 30 zu und ist eine erfolgreiche Anwältin die viel lieber ihr Hobby, die Malerei zum Beruf machen würde. Ihre Eltern sind sehr stark in der indischen Mentalität verwurzelt und wollen nur das Beste für ihre Tochter. Nina möchte eine gute Tochter sein und gibt auf Drängen der Eltern hin ihre große Leidenschaft, das Malen, auf und studiert stattdessen Jura .
Nina leidet aber sehr unter dem Druck eine erfolgreiche und perfekte Tochter zu sein und verarbeitet den Tod ihrer besten Freundin Ki sehr schlecht.
Die Eltern wollen sie mit dem perfekten Mann verheiraten, den sie nach ihren Vorstellungen aussuchen; einmal gelang es ihr bisher, sich gegen eine arrangierte Ehe zu wehren.
Als Nina ihren Job verliert, hat sie große Angst, ihren Eltern davon zu erzählen. Sie steht jeden Morgen auf und tut so, als ob sie zur Arbeit geht, aber stattdessen geht sie in die Tate Gallery und finde das, was sie gesucht hat. Die Ruhe und die Bilder von Matisse. Ihre Liebe zur Malerei entfacht sich dabei immer mehr und sie wird dadurch gezwungen ein Doppelleben zuführen. Nina lernt durch Zufall Gina kennen. Sie ist eine junge Künstlerin, die ein Atelier hat. Gina und Nina sind sich von Anfang an sehr vertraut. Da Gina zu ihrer Familie nach Australien möchte, bietet sie Nina an, ihr Atelier für 3 Monate zu mieten. Nina beschließt, diese Gelegenheit zu nutzen, um sich über ihr weiteres Leben und ihre Möglichkeiten klar zu werden.
Denn Nina hat ein weiteres Geheimnis von denen ihre Eltern nichts wissen „Jean“. Er ist der Mann, den sie liebt und der ihr einen Heiratsantrag gemacht hat, aber sie auch sehr bitter enttäuscht hat. In ihrer Enttäuschung über die geplatzte Beziehung zu ihrem Freund Jean stimmt sie den Wünschen ihrer Familie nach einer arrangierten Ehe mit Raj zu. Der wurde ihr von den Eltern ausgesucht, sie mag ihn zwar, liebt ihn aber nicht.
Nun lebt Nina ein Doppelleben, tagsüber ist sie im Atelier und malt und genießt ihre Freiheit und am Abend hilft sie ihrer Mutter bei der Vorbereitung zu ihrer indischen traditionellen Hochzeit.
Ihre Bilder sind jedoch so gut, dass es sich herumspricht, und sie entdeckt wird. Aber sie lebt ja ein Doppelleben und da sich die Lügen immer mehr häufen, droht sie daran zu zerbrechen.
Wie aus dem Nichts bekommt sie Hilfe und findet dabei das, was sie immer gesucht hat, Liebe und Anerkennung...
Nina ist eine junge Frau, die sich selbst noch nicht gefunden hat. Sie möchte es jedem recht machen, vergisst aber darüber sich selbst. Der Leser lebt und leidet mit Nina. Man lernt, dass die Wahrheit der Preis ist, den man bezahlen muss, wenn man sich selbst entdecken und auch die wahre Liebe finden will. Durch Nina sehen wir, wie Frauen zwischen zwei Kulturen den Spagat schaffen können, aber auch wie das Leben in anderen Kulturen ist.
Das Cover ist sehr schön gestaltet, es passt sehr gut zum Thema Malerei.