Cara McKenna
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Originaltitel: Hard Time
Verlag: Lyx
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Oktober 2015
Genre: Contemporary
Klappentext
Seit Annie Goodhouse ihren gewalttätigen Exfreund verlassen hat, muss man ihr wirklich nicht zweimal sagen, dass sie sich von Bad Boys fernhalten soll. Doch als sie einen Job als Bibliothekarin in einer Strafvollzugsanstalt annimmt, zieht sie die Aufmerksamkeit eines Insassen auf sich. Eric Collier ist zwar nicht stolz darauf, was er getan hat. Und er weiß, dass er für seine Taten einstehen muss, aber auch, dass er es für seine Familie immer wieder tun würde. Loyalität und Stärke sind für ihn alles, was zählt, doch als er Annie begegnet, spürt er, dass das Leben noch so viel mehr für ihn bereithalten könnte. In seinen Briefen an Annie entwickeln sich schnell verbotene Fantasien zwischen ihnen, aber kann ihre Liebe auch in der Realität bestehen?
Quelle: Lyx
Ankes Bewertung
Eigentlich ist der Klappentext gut formuliert und es gäbe ihm nichts hinzuzufügen, wenn eine Aussage daraus für mich nicht stimmig wäre. Im Klappentext wird es so formuliert, dass Eric Collier nicht stolz darauf ist, was er getan hat.
Ich hatte zwar beim Lesen nicht ein Eindruck, des Gegenteils, so war es für ihn jedoch keine Frage, dem Kerl, der seiner Schwester wehgetan hat, eine Lehre zu erteilen, die er nicht mehr vergisst. Und er steht dazu, dass er es wieder tun würde. Für ihn gibt es in dieser Hinsicht nur schwarz oder weiß.
Und genau darauf ist auch der Konflikt von Anne und Eric aufgebaut. Denn für Anne, die selber Gewalt in einer Beziehung erfahren hat, ist klar, dass das kein Weg ist. Keine Rache ist es ihr wert, dass sie ihren Partner nicht an ihrer Seite hat, sondern er (erneut) einsitzen muss.
Auf meiner Suche nach Antihelden in Liebesromanen bin ich auf Cara McKennas "Hard Time" gestoßen. Die Ausgangssituation ist hier eine andere, als in den Crime Romance, die ich bisher gelesen habe. Eric hat gegenüber der Gesellschaft seine Strafe verbüßt und ist damit ein politisch korrekter Held, anders als etwa Raze, aus Tillie Coles gleichnamigen Roman.
Über einige Seiten hinweg hatte ich sogar die Befürchtung, dass die Autorin ihre Charaktere bis zum Ende so beschnitten haben könnte, dass sie das perfekte (Liebesroman-)Paar abgäben. Doch zu meiner Freunde lässt Cara McKenna alle ihre Figuren gleichsam einlenken und Kompromisse eingehen, dabei jedoch ihre Ecken und Kanten behalten dürfen.
Einzig, Erics "Anti-Gewalt-Programm" war vielleicht ein wenig zu dick von der Autorin aufgetragen, sodass er fortan nur noch gibt und nichts mehr fordert. Ein kleines bisschen mehr Dominanz hätte er ruhig für sich beanspruchen können, insbesondere da er am Anfang der Geschichte gerade deswegen positiv auffällt.
Mein Hauptproblem mit der Geschichte war jedoch, dass das Buch, die meiste Zeit im Bett spielt. Sicher, beide Figuren haben hier einiges nachzuholen und neu für sich zu entdecken und die Entwicklung der Geschichte definiert sich auch über ihre sexuelle Beziehung, die wirklich heiß beschrieben ist, aber mir persönlich war es dann doch irgendwann einfach ein bisschen viel.
Kurz gefasst: Eine romantisch-erotische Geschichte, einer scheinbar unmöglichen Beziehung, die mit interessanten und vielschichtigen Charakteren zu begeistern weiß. Einige Längen, in Form zu vieler und zu ausgedehnter Bettszenen, haben jedoch meine Bewertung gemindert.