Amy Appleton
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Originaltitel: The Bride Hunter
Verlag: Diana
ISBN: 978-3-453-35281-0
Erscheinungsdatum: Februar 2010
Genre: Contemporary
Klappentext
Rebecca Orchard ist der Welt erste und beste Brautjägerin. Ihr Job: Die passende Frau zur luxuriösen Villa, dem teuren Auto und der beeindruckenden Jacht zu finden, wenn der Mann von Welt vor lauter Terminen nicht dazu kommt, selbst zu suchen. Jetzt jedoch hat Rebecca ein Problem: Ihre neue Klientin Samantha, die zwar jeden Mann in die Flucht schlägt, aber umso dringender nach einem sucht, droht, Rebecca zu verklagen, wenn diese sie nicht unter die Haube bringt …
Quelle: Diana
Nicoles Bewertung
Rebeccas Familie stammt aus bäuerlichen Verhältnissen und lebt auf dem Land. Doch schon immer war es Beccas Traum, einmal in London zu leben und Karriere zu machen. Besondere Unterstützung in dieser Beziehung bekommt sie von ihrer Tante Georgie, die ihre Nichte in dieser Hinsicht verstehen kann.
Doch Beccas neues Glück in London ist nur von vierjähriger Dauer. An einem Tag scheitert nicht nur ihre Beziehung, sie verliert außerdem ihren Job und sitzt plötzlich auf einem Haufen Schulden. Doch wieder greift ihre Tante ihr unter die Arme- Becca zieht in das Haus von Georgie und macht sich selbstständig- sie wird zur Brautjägerin!
Sie sucht nun gegen Bezahlung die passende Frau für reiche Geschäftsmänner und alle anderen männlichen Wesen, die ihrer Hilfe bedürfen. Und ihre Erfolgsquote ist bislang sehr vielversprechend. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, die ihr ganzes Können und Fingerspitzengefühl abverlangen.
Becca bekommt zwei harte Nüsse zu knacken, als sie kurz hintereinander zwei neue Klienten annimmt. Einmal den schüchternen Workaholic Edward, und die männermordende Staatsanwältin Sam, die nicht mehr nur die Frau für eine Nacht sein will, sondern den perfekten Partner sucht.
Doch Beccas Konzentration wird empfindlich gestört, als sie feststellen muss, dass unter Sams engerer Auswahl ein Mann ist, der ihr selbst gefährlich nahe kommt...
Amy Appletons "Die Brautjägerin" wartet mit einem interessanten, erfrischenden Thema auf und führt nicht nur alle Nebenprotagonisten, sondern auch ihre Heldin Becca , durch sämtliche Höhen und Tiefen des Verliebtseins, aller Ängste und Sorgen, die sich daraus ergeben. Positiv fand ich dabei, dass auch Beccas Fassade als perfekte Brautjägerin früh zu bröckeln beginnt und man als Leser schnell vermittelt bekommt, dass auch Becca eigentlich ein sehr unglücklicher, unsicherer Mensch ist. Das macht sie menschlich und man kann sich mit ihr als Leser gleich besser identifizieren.
Da der Roman in "Ich- Form" aus der Sicht von Becca geschildert wird, sind sie und ihr Gefühlsleben natürlich der Hauptbestandteil der Story. Doch trotzdem ist es der Autorin gelungen, anhand diverser Erlebnisse der anderen agierenden Personen in dem Roman, Becca langsam reifen zu lassen und sie selbst zum Nachdenken zu bewegen.
Wunderbar fand ich besonders "Georgie", Beccas Tante, die ihr immer, wenn sie in Schwierigkeiten ist, zur Seite steht und einen köstlichen, sehr britischen Humor besitzt.
Obwohl mich der Roman an einigen Stellen sogar zum Weinen verleitet hat (manche würden das Ende vielleicht etwas an der Kitschgrenze angesiedelt sehen), weil der Romantikfaktor ab der zweiten Hälfte dramatisch ansteigt- mir hat das sehr gut gefallen!
Dennoch gab es ein paar kleine Längen in der Story; da hat es die Autorin ein wenig zu gut gemeint und mir eine Spur zu akribisch aufgezählt, welche psychologischen Schachzüge eine Brautjägerin bei ihrem Job zu beherzigen hat, die wirklich nicht in dieser Ausführlichkeit hätten geschildert werden müssen. Auch waren nicht alle Treffen mit ihren Klienten wirklich wichtig für den Romanverlauf. Man sollte als Leser aber unbedingt durchhalten- es lohnt sich!
Über diese kleinen Schwächen konnte ich jedoch leicht hinwegsehen, denn ich fand den Schreibstil von Amy Appleton sehr ansprechend und unterhaltsam.
Obwohl das Buch ein Frauenroman ist, sollte man hinter "Die Brautjägerin" keinen oberflächlich gestrickten "Chic-Lit" vermuten. Es ist ein schöner Liebesroman geworden, der an der (perfekten) Oberfläche der Romanfiguren kratzt, auch mal mit tiefsinnigen Dialogen aufwartet und mich zu rühren vermochte.
Die perfekte Lektüre für Romantiker!