Spiegeljagd

Ilona Andrews

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Originaltitel: Bayou Moon

Verlag: Lyx
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Juni 2011

Genre: Paranormal

Teil einer Serie: The Edge 02

Klappentext

Cerise Mar lebt im Sumpfland zwischen Louisiana und einer magischen Welt, die an unsere Wirklichkeit angrenzt. Ihre Familie gehört einem weitläufigen Clan an, der sich im Laufe der Zeit einige Feinde gemacht hat. Als Cerises Eltern verschwinden, fällt der Verdacht daher als erstes auf die Gegner des Clans. Cerise macht sich auf die Suche nach ihnen und begegnet dem Gestaltwandler William, einem ehemaligen Soldaten aus der Welt der Magie. William soll einen Spion ausfindig machen, der sein Land verraten hat. Der verschlossene Mann übt eine unwiderstehliche Faszination auf Cerise aus ...

Quelle: Lyx

Rezensionen

Wildfess Bewertung 05 Sterne.png

Der Gestaltwandler William, den man schon aus dem ersten Band kennt, wird vom Spionagenetzwerk des Weird Landes Adrianglia in ein Sumpfgebiet gesendet, das zwischen dem Staat Louisiana (Broken) und dem Herzogtum Louisiana (Weird) liegt. Er soll dort einen Agenten des gegnerischen Geheimdienstes ausschalten, der mit einer Gruppe von weiteren Agenten in den Sümpfen die Kriegsvorbereitungen antreibt. Auf dem Weg dorthin begegnet ihm Cerise, Abkömmling eines Familienclans, die auf der Suche nach ihren verschollenen Eltern ist. Bald stellt sich heraus, dass beide das gleiche Ziel haben, steckt hinter dem Verschwinden ihrer Eltern grade jener Spion, der von William ausgeschaltet werden soll. Zuerst heißt es jedoch, den Familienclan unschädlich zu machen, der mit Cerises Clan in Fehde liegt und mit dem Spion zusammenarbeitet.

Ich mochte den ersten Band der „Land der Schatten“-Reihe schon sehr und war sehr gespannt auf den jetzt vorliegenden Folgeband, der die Geschichte von William erzählt. Meine recht hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht, auch dieser Roman ist stilistisch und inhaltlich einfach verdammt gut und unterscheidet sich genügend vom ersten Band, um nicht eine bloße Kopie zu sein.

Während das Gebiet Edge im ersten Band noch eher einer heruntergekommenen Siedlung im mittleren Westen der USA geähnelt hat, verschlägt es einen nun in die feuchten, schwülen und ungemütlichen Sumpfgebiete des Südens. Man hört fast schon das Summen der Moskitos, riecht den Gestank des Schlammes und wähnt hinter jeder Ecke eine neue Monströsität.

Die Grundstimmung des Romans ist dementsprechend düsterer, härter und gewaltintensiver als die Geschichte Roses. Die Hauptfigur Cerise ähnelt ihr charakterlich schon sehr, was in meinen Augen aber kein Nachteil ist und vor allem auch sinnig ist, schließlich hatte William ja zuerst Gefallen an Rose gefunden und es wäre schon erstaunlich gewesen, wenn er sich nun in ein zartes, hilfloses Geschöpf verliebt hätte. Cerise ist eine Kämpfernatur im wahrsten Sinne des Wortes, klug, geschickt und gleichzeitig sehr leidenschaftlich. Am besten hat mir an ihr eigentlich gefallen, dass sie Williams nicht gerade sanfte Natur ohne Weiteres vorbehaltlos akzeptiert.

William ist zu meiner großen Zufriedenheit intensiver beleuchtet worden, als Declan im ersten Roman. Er ist facettenreicher und passt mit seiner Wildheit einfach perfekt zu Cerise, gleichzeitig offenbart er aber auch eine zutiefst verletzte und gleichzeitig einfühlsame Seele. Facettenreich und vor allem recht anschaulich sind auch die Charakterisierungen der einzelnen Protagonisten. Cerises Familienclan hat so einige sehr interessante Mitglieder, die womöglich in den Folgebänden noch die eine oder andere Rolle spielen werden und die Schilderungen rund um die magisch gewandelten Spione haben schon fast Horrorcharakter. Die Idee, menschliches Erbgut mit pflanzlichem zu mischen ist zwar nicht neu (z.B. in Die denkenden Wälder von Alan Dean Foster (SF)), hat hier aber eine ebenso gute Qualität und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Gesamt gesehen ähnelt der Roman stilistisch und was die Intensität betrifft, schon sehr der "Stadt der Finsternis"-Reihe des Autorenpaares. In meinen Augen ist das aber überhaupt kein Nachteil und verspricht ganz im Gegenteil weitere nicht minder spannende Folgeromane.

Kurzgefasst: Wer etwas düstere Urban Fantasy mit ungewöhnlichem Südstaatenflair mag, sollte hier zugreifen. Der Roman lässt sich meiner Einschätzung nach auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen.

Dines Bewertung 05 Sterne.png

William, der im ersten Teil der Serie "Land der Schatten" schon eine Nebenrolle hatte, ist hier der männliche Hauptcharakter. Er soll als Geheimagent einen Feind erledigen, an dem bisher alle anderen Agenten gescheitert sind.

Um an diesen Gegner zu gelangen, braucht er Hilfe von einem Ortsansässigen im Edge. Dieser Bezirk trennt das Brocken, die menschliche Welt, vom Weird, der Welt der Magie. Und dort im Edge trifft er auf Cerise, die selbst große Familienprobleme zu bewältigen hat und seine Hilfe, die er ihr anbietet, daher dankend annimmt. Nicht ahnend, dass sie für William als Lockvogel herhalten soll, um seinen Feind aus der Deckung zu holen.

Bevor es aber um die eigentliche Mission ging, mussten Cerise und William viele Wortkämpfe zwischen sich ausfechten und einige Machtkämpfe gemeinsam gegen eine andere Familie führen. William, ein Gestaltwandler und zum Killer ausgebildet, sowie Cerise, die magisch etwas in petto hat, vor dem sich selbst die stärksten im Moor fürchten, sind beide starke Charaktere, die mir im Laufe des Buches immer mehr ans Herz wuchsen.

Bis sich Cerise' und Williams Wege kreuzten, erfuhr ich in parallelen Handlungen einiges über Williams Leben und auch, was es mit Cerise' Familienverhältnissen auf sich hat.

Als sie sich dann kennenlernten und sich gemeinsam durch das Moorland von Edge quälten, wusste ich, dass "Spiegeljagd" jetzt schon besser ist, als es der erste Band "Magische Begegnung" war. Denn die Dialoge zwischen den beiden waren einfach fantastisch! Immer wieder musste ich laut lachen oder hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Diese Dialoge erinnerten mich stark an die Hauptfiguren aus Ilona Andrews' anderer Serie "Stadt der Finsternis".

Die Gedanken von Cerise und William, welche in Kursivschrift dargestellt wurden, wenn es um den anderen ging, und auch Williams Begriffsstutzigkeit, als es um Flirtversuche mit Cerise ging, halfen dabei ebenfalls. Mit viel Witz und ordentlich gepfefferten Dialogen wurde mir das Lesen verschönert.

Aber auch eine gewisse Spannung lag von Anfang an in der Luft. Richtig spürbar wurde sie erst im Laufe der Handlung, was meinen Lesegenuss noch steigerte. Der Spannungsbogen zog sich sehr schön durch das Buch, wuchs stetig und endete in mehreren dramatischen Situationen.

Während William und Cerise sich langsam kennenlernten, bereitete Williams Gegner schon ihren Tod vor. Ob ihm das gelingt?

Die Geschichte wurde aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, wobei die der beiden Protagonisten natürlich häufiger zum Zug kam. Aber auch der Blickwinkel des Feindes wurde regelmäßig erwähnt, sodass ich eine gute Übersicht der verschiedenen Handlungsstränge hatte.

Im Gegensatz zu ihrer ersten Serie "Stadt der Finsternis", die sich nur um einzelne Hauptfiguren drehte, lässt Ilona Andrews auch die Familien der Hauptcharaktere in den Vordergrund treten. Das ist ein großartiger Unterschied, wodurch beide Serien jeweils ihren Vorzug haben.

Kurzgefasst: ein humorvoller Spannungsroman mit tollen Charakteren! Ich bin schon gespannt, wie es im dritten Teil weitergeht und gebe dem Roman fünf von fünf Sternen.

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von www.tikvas-schmoekertruhe.de.

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