Jennifer Ashley
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Originaltitel: Highlander Ever After
Verlag: Droemer Knaur
ISBN: 978-3426502877
Erscheinungsdatum: Oktober 2009
Genre: Historical
Teil einer Serie: Nvengaria 03
Klappentext
Schottland 1820: Durch eine Verschwörung um Besitz und Ansehen gebracht, findet Prinzessin Zarabeth Zuflucht auf dem Schloss des geheimnisvollen Egan MacDonald. Sie fühlt sich auf unwiderstehliche Weise zu ihm hingezogen, doch Egan verwehrt sich ihrer Liebe - denn er hütet ein dunkles Geheimnis ...
Quelle: Droermer/Knaur
Nicole Bewertung
Nachdem Zarabeth erfahren hat, dass ihr verhasster Ehemann eine Revolte gegen einen Cousin ihrer Familie plant, setzt sie alles auf eine Karte und flieht, um Damien, den besagten Cousin zu warnen. Danach ist sie nicht mehr sicher in Nvengaria und so schickt Damien sie auf eine Seereise nach Schottland, wo sie bei einem engen Freund Damiens unterkommen soll. Was Damien nicht ahnen kann, ist, dass Zarabeth genau für diesen Schotten seit jüngster Kindheit eine große Schwäche hat, seit sie ihm in Nvengaria einst das Leben rettete. Damals gingen sie im Streit auseinander, als Zarabeth versuchte, Egan MacDonald in ihrer damals noch jugendlichen Unschuld zu verführen.
Zarabeth wird auf ihrer Seereise begleitet von gleich drei Beschützern. Zwei Menschlichen und Baron Valentin, einem Gestaltwandler. Doch auch diese drei können nicht verhindern, dass sie kurz vor ihrem Ziel von einem ihr feindlichen Besatzungsmitglied fast umgebracht wird. In letzter Sekunde gelingt es dem herbeigeeilten Egan, Zarabeth aus den kalten Fluten des Meeres zu retten.
Auf der MacDonald Burg angekommen stellt Egan schnell fest, dass Zarabeth nicht mehr die alte ist. Sie gibt sich betont freundlich, gut gelaunt und beinahe überschwänglich. So versucht Egan herauszubekommen, was für Geheimnisse Zarabeth vor ihm verbirgt, doch immer wieder, wenn er sich fast am Ziel glaubt, bringt sie ihn mit ihrer erotischen Ausstrahlung durcheinander. Aber auch Zarabeth stellt kurz nach ihrer Ankunft fest, dass Egan ein Geheimnis mit sich herumträgt, das mit seinem bereits verstorbenen Bruder zusammen hängt. Da Zarabeth immer noch tiefe Gefühle für Egan hegt, will sie seine Geheimnisse natürlich ebenso ergründen, wie ihn verführen. Wird es Zarabeth gelingen und werden die Verfolger aus dem fernen Nvengaria sie in Schottland in Ruhe lassen?
Wer sich für "Dunkler Highlander" aus der Feder Jennifer Ashleys entscheidet, bekommt zunächst einen unterhaltsamen Roman mit viel erotischen Liebeszenen für sein Geld geboten.
Wer ein Faible für die "Grande Dames" des historischen Metiers hat, wird leider aber auch schnell feststellen, dass man ausgefeilte Dialoge, denen das Zeitkolorit vergangener Zeiten anhaftet, hier dagegen eher vergebens sucht.
So wirkt dieser historische Liebesroman so gut wie gar nicht historisch. Weder Zarabeth noch Egan bedienen sich einer "zeittypischen" Sprechweise, viele Dialoge wirken so modern, dass man als Leser das Gefühl bekommt, man lese einen Contemporary- allerdings dann einen sehr guten, denn "Dunkler Highlander" ist alles andere als langweilig.
Die Chemie zwischen Zarabeth und Egan stimmt auf Anhieb, ihre kleinen Wortgefechte sind humorvoll in Szene gesetzt und beide sind interessante Romanfiguren.
Auch der MacDonald Clan ist ein sympathischer "Haufen" und es bereitet sehr viel Lesespaß, mitzuerleben, wie Egans neugieriger Neffe Jamie sich abmüht, einen wichtigen Vers zu finden, der einen uralten Fluch, der auf den Gemäuern von MacDonald Castle lastet, brechen kann.
Gespickt ist dieser Roman mit sehr wenigen paranormalen Elementen. So hat Zarabeth die Gabe, die Gedanken ihrer Mitmenschen lesen zu können (außer Egans Gedanken) und hinter Baron Valentin verbirgt sich ein Gestaltwandler aus Nvengaria. Aber diese kleinen paranormalen Elemente sind so dünn gesät, dass auch Leser, die kein Interesse an paranormalen Geschichten haben, hier bedenkenlos zugreifen können.
Es geschieht zwar eine ganze Menge in diesem Buch, doch ich hatte eigentlich nie das Gefühl, dass Zarabeth jemals in großer Gefahr war, da alle Verschwörungen und versuchte Anschläge auf ihr Leben ein wenig zu harmlos von der Autorin inszeniert wurden. Ein "Bösewicht" hätte vielleicht noch für mehr Spannungselemente gesorgt, aber trotz aller Kritik ist das Buch lesenwert und Egan ist einfach ein toller Romanheld!