Jennifer Ashley
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Originaltitel: The pirate next door
Verlag: Droemer/Knaur
ISBN: 978-3426637166
Erscheinungsdatum: Juni 07
Genre: Historcal
Teil einer Serie: Regency Piraten 01
Klappentext
London, 1810: Gleich die erste Begegnung mit ihrem neuen Nachbarn, dem charismatischen Viscount Grayson Stokes, weckt in der sonst so distinguierten Lady Alexandra ungekannte Leidenschaften. Und je mehr sie über seine skandalöse Vergangenheit als Pirat erfährt, desto größer ist ihre Faszination. Als ihn sein früheres Leben einzuholen droht, ergreift Alexandra nur zu gerne die Chance und stürzt sich in ein Leben an der Seite des Piraten aus der Nachbarschaft...
Quelle: Droemer/Knaur
Nicoles Bewertung
Lady Alexandra ist seit einiger Zeit Witwe, doch nach ihrer ersten Ehe mit einem ihr ungeliebten Mann, der sie zu allem Überfluss auch noch nach Strich und Faden betrog und einer Fehlgeburt, beschließt sie, sich ihren zweiten Ehemann sorgfältiger auszusuchen. Und so kommt es, dass Alexandra eine Liste mit potenziellen Ehemännern verfasst.
Eines Tages bekommt sie einen Streit zwischen zwei Männern, der im Nachbarhaus stattfindet, bei dem ihr Nachbar massiv bedroht wird. Alexandra überlegt nicht lange und stürmt mit ihrem Hausangestellten die Wohnung von nebenan. Es ist Rettung in letzter Sekunde, denn sie findet den Nachbarn, Viscount Grayson Stokes, mit einem Seil um seinen Hals geschlungen, vor. Der gutaussehende Viscount ist äußerst dankbar für seine Rettung und stiehlt der überrumpelten Alexandra einen Kuss.
Alexandra ist mehr als angetan davon, denn der unkonventionelle Viscount ist ein Ausbund an Männlichkeit. Jedoch weist sie ihn zunächst in seine Schranken, als sie erfahren muss, dass Grayson vor nicht allzu langer Zeit ein Pirat war, der die Meere unsicher machte. Weiterhin gibt ihr Grayson zu verstehen, dass der Mann, der ihn fast getötet hätte, früher einmal sein bester Freund war. Zu guter Letzt stellt Grayson Alexandra seine Tochter Maggie vor. Einer der Gründe, für die Entzweiung zwischen Graysons Freund Captain Ardmore und ihm, denn Maggies Mutter war, bevor sie sich mit Grayson einließ, die Geliebte des Freundes.
Alexandra ist mehr als entzückt von dem jungen Mädchen und beschließt, sich ihrer anzunehmen. Je öfter Grayson und Alexandra jedoch aufeinandertreffen, um so größer wird die Anziehungskraft zwischen beiden und so schlafen sie schließlich miteinander, obwohl Grayson Alexandra nicht die Ehe anbieten kann. Den Grund dafür nennt er ihr nicht und als er von der Liste mit potenziellen Ehekandidaten erfährt, ist er darüber trotzdem sehr verärgert. Doch wenn Grayson Alexandra scheinbar nicht liebt, wieso reagiert er dann so besitzergreifend? Welches Geheimnis verbirgt Grayson vor ihr und wie entstand die Fehde zwischen Captain Ardmore und Grayson wirklich?
Dieser historische Liebesroman erhielt in den USA sehr viel Lob von der Leserschaft- um so gespannter war ich nun auf die deutsche Übersetzung des Romans von Jennifer Ashley. Meine hohen Erwartungen, die ich an das Buch hatte, wurden jedoch leider ziemlich enttäuscht. Obwohl die erste Hälfte des Romans noch sehr amüsant war und ich beide Hauptprotagonisten eigentlich mochte, wurde die Geschichte ab der zweiten Hälfte immer seichter und abstruser. Die Piraten in dem Buch wurden verharmlost und schon fast verniedlicht und auch die Heldin benahm sich streckenweise sehr albern und unglaubwürdig. Natürlich darf man nicht vergessen, dass dieser historische Liebesroman eher zur humorvolleren, leichteren Art a la Sandra Hill, gehört. Im Gegensatz dazu, warten die Romane von Sandra Hill jedoch mit einer sehr eigenen Art von Humor auf, mit dem sich dieses Buch meiner Meinung nach nicht messen kann.
Die Autorin erwähnt des Öfteren in ihrem Buch, den starken, körpereigenen Geruch nach dem Sex, der den männlichen Protagonisten und auch der Heldin anhaftet. Irgendwann ging mir diese wiederholte Erwähnung ziemlich auf die Nerven und auch die oftmals sehr „saloppen“ Ausdrücke und Dialoge zwischen den Protas empfand ich als ziemlich irritierend. Letzteres wird aber wohl eher an der deutschen Übersetzung liegen, vermute ich. Mir ist aufgefallen, dass in letzter Zeit immer mehr historische Liebesromane auch von Männern übersetzt werden. Gut, es mag Ausnahmen geben, doch leider fehlt meiner Meinung nach den männlichen Übersetzern oftmals das Feingefühl für ihre Arbeit. Die Übersetzung von historischen Liebesromanen sollte vielleicht daher lieber eine weibliche Domäne bleiben. ;-)
Noch etwas zum Titel des Buches. Gerade da sich dieser Roman im Vergleich zu anderen historischen Liebesromanen durch seine etwas leichtere und humorvollere Art unterscheidet, wäre es vielleicht schöner gewesen, wenn der Verlag den Originaltitel des Buches 1:1 übersetzt hätte. „Der Pirat von nebenan“ wäre eine passendere und originellere Wahl gewesen, als „Mein leidenschaftlicher Pirat“.
Kurzgefasst: Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, doch ich für meinen Teil möchte diesen Roman eigentlich nicht weiterempfehlen, auch wenn die erste Hälfte des Buches noch ganz amüsant war. Das Buch ist zwar nicht richtig schlecht, doch meiner Meinung nach von einem guten Roman jedoch meilenweit entfernt...