Victoria Aveline
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Originaltitel: Freeing Luka
Verlag: Victoria Aveline
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: März 2023
Genre: SciFi-/Alien-Romance
Teil einer Serie: Clecanian 02
Ankes Bewertung
Alice ist Studentin der Tiermedizin und arbeitet in einer Bar, als sie von Aliens entführt wird. Das wird ihr jedoch erst klar, nachdem sie Monate später in einem geheimen Labor wieder aufwacht. Damit ist die menschliche Alice Teil eines wahnsinnigen und illegalen Programms geworden, den Planeten Clecania nach Wunsch wieder zu bevölkern.
Als ihr Zuchtpartner wird ihr der Alien Luka zugewiesen, der wie Alice gefangen gehalten wird, jedoch unter deutlich problematischeren Verhältnissen. Um ihn vor Folter zu bewahren, soll sie sich mit ihm anfreunden und mit ihm, in besten Fall, das Zuchtprogramm erfüllen.
Der Wissenschaftler Luka ermittelt Undercover in dem Fortpflanzungsexperiment der Abtrünnigen. Dabei wird er entdeckt und seinerseits als Forschungsobjekt missbraucht. Unter Drogen gesetzt tendiert dabei die wilde traxianische Seite seiner Mutter zu überwiegen. Noch gefährlicher wird die Situation, als er in Alice seine Gefährtin erkennt.
Alices Anziehung und ihr Mitleid mit dem Gefangenen sind groß. Sie hat aber auch eine gehörige Portion Angst vor seiner Wildheit. Doch ihr ist klar, dass sie ihn braucht, um aus dem Labor zu entfliehen. Luka hingegen will nur eines, die zu seiner Partnerin zu machen.
Dieser 2. Teil der „Liebe auf Clecania / Clecanian“-Serie teilt sich in eine Fluchtgeschichte und eine Umwerbungs-Geschichte auf. Beim Lesen habe ich den Eindruck gewonnen, dass die beiden Teile getrennt nebeneinanderher existieren, aber nicht wirklich eine kohärente Geschichte bilden. Das wird umso deutlicher, da der 1. Teil deutlich spannender zu lesen ist als der 2. Teil. Doch leider füllt diese nur das 1. Drittel des Buches.
Sobald Alice sicher in Tremantas „Perlentempel“, der als eine Art „All inklusive Hotel“ für Frauen beschrieben wird, die dort scheinbar unbeschwerte Urlaubstage verleben, und Luka von wieder klar bei Verstand ist, wird die Geschichte deutlich zäher zu lesen.
Das liegt auch daran, dass Luka Alice wie ein abgerichteter Hund auf Schritt und Tritt folgt, weil ihn sein Gefährtenband mit Alice dazu zwingt, während Alice ihn am ausgestreckten Arm verhungern lässt. Keine Frage, diese „dressierter Hund“ aka Gefährtenband-Nummer ging mir hier eindeutig zu weit.
Dabei wird ihr wiederholt erklärt, dass sie Luka dabei nicht durch eine menschliche Linse betrachten soll und dass er tatsächlich Trennungsschmerzen erleidet, wenn er nicht bei ihr sein darf. Doch Alice, die ansonsten irritierend gut mit der Tatsache zurechtkommt, auf einen fremden Planeten entführt worden zu sein, bleibt in dieser Hinsicht anstrengend stur. Ergo, meine Sympathien für Alice hielten sich in Grenzen.
Trotz meiner Kritik muss ich zugeben, dass „Lukas Befreiung“ unterhaltsam und kurzweilig zu lesen ist, insbesondere wenn man einen cozy und fast konflikt- und angstfreien Liebesroman sucht. Zumal die Autorin hier nun auch mehr Wert auf das Worldbuilding legt; wenn sich ihre Welt auch ein wenig zufällig zusammengewürfelt liest und mich nach wie vor nicht wirklich zu überzeugen weiß.
Kurzgefasst: etwas mehr Abenteuer, eine Partner-Werbung, die sich besser in die Geschichte eingefügt hätte und eine Protagonistin, die ihre Situation mit der gegebenen Ernsthaftigkeit annimmt und nicht so tut als wäre sie auf Urlaub, hätte mir besser gefallen.
Gelesen und rezensiert von Anke, im April 2024.