Victoria Aveline
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Originaltitel: Choosen Theo
Verlag: Victoria Aveline
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: März 2023
Genre: SciFi-/Alien-Romance
Teil einer Serie: Clecanian / Liebe auf Clecania 01
Ankes Bewertung
Die Landschaftsgärtnerin Jade wird von Aliens entführt und auf einen fremden Planten verschleppt. Dort kann sie sich von ihren Entführern befreien und sich durch den fremden Dschungel bis zu einer Art Straße durchschlagen.
Nach ihrer Rettung wird ihr schnell klar, dass ihre besten Aussichten irgendwann nach Hause zu kommen, die sind zu Heiraten. Da es einen Männerüberschuss und nur wenig lebende Nachkommen im Volk der Clecanier gibt, gilt eine Hochzeit für 3 Monate, bei der die Clecanierinnen die Wahl haben. Optional kann die Ehe verlängert werden und manche Paare sind sich sogar ein Leben lang treu. Nur Paare, die zu echten Gefährten werden, sind zu seinem Mythos geworden.
So erkannt auch der Söldner Theo zunächst nicht, dass die Symptome, die er an sich erlebt, erste Anzeichen sind, dass er einen Gefährten-Bund mit Jade eingeht. Diese hatte ihn zuvor, ganz zu seiner Überraschung als Partner gewählt. Aufgrund seiner Herkunft, er ist Halb-Traxianer und seinen Narben (die für Jade jedoch aussehen, wie Tattoos) hat er sich auf für diese Wahl erneut keine Chancen ausgerechnet.
Während Jade einerseits noch mit dem Wunsch kämpft zur Erde zurückzukehren, beginnt sie sich, die den für clecanische Verhältnisse sehr ruppigen Alien zu verlieben.
Grundsätzlich finde ich SciFi- oder auch Alien-Romances reizvoll. Doch viele der Romane, die in diesem Bereich angeboten werden, sind mir zu „smutty“. Aus diesem Grunde sehe ich mich in diesem Bereich eher zurückhalten um und brauche stets eine Weile, bis ich in Experimentierlaune bin, um mich heranzuwagen. Es ist also nicht verwunderlich, dass Victoria Avelines „Theos Wahl“, den 1. Teil ihrer „Clecanian / Liebe auf Clecania“-Serie, schon eine Weile auf dem Reader liegt.
In Fall von „Theos Wahl“ wurde ich jedoch angenehm überrascht. Denn dieser leichte und nahezu konflikt- und angstfreie „marriage of convenience“-Romance ist, bis auf einige Details in der Übersetzung, kurzweilig und unterhaltsam zu lesen. Zwar dauert es für meinen Geschmack ein wenig zu lange, bis Jade endlich auf Theo trifft, doch schließlich hat die Autorin auch einiges zu erklären. Doch alle Szenen sind für mich als etwas zartbesaiteten Leser absolut im Rahmen.
Geradezu irreführend hingegen ist der deutsche Titel, denn nicht Theo hat die Wahl, sondern Jade. Diese dient der Autorin dazu, ihren Leserinnen, eine, auf sie zugeschnitten Fantasiewelt zu bieten. In der das höchste Gebot für die männliche Bevölkerung heißt, in jeder Hinsicht der Beste (Ehemann) zu sein. Die Herren dieser außerirdischen Schöpfung werden dazu sogar in der Schule auf Haushaltsführung, Verwöhnprogramm und Sexualpraktiken vorbereitet. Eine interessante Fantasie, in der Umsetzung, aber ein wenig „too much“. Da hat es auch nur wenig geholfen, dass die Autorin versucht, diesem Prachtexemplar eine Erden-Frau gegenüberzustellen, die so etwas nur unbedingt gewöhnt ist.
So hat Victoria Aveline für ihre Welt durchaus interessante Ansätze, insgesamt hat mich ihr Worldbuilding jedoch nicht ganz überzeugen können, es war mir zu glatt, zu simple. Ähnlich erging es mir mit ihren Hauptcharakteren. Auch sie ansatzweise interessant, aber flach und substanzlos. Zudem irritierend launisch, wobei Theo eine sehr befremdliche Tendenz zu der Art von Jähzorn, die so gar nicht mehr sexy ist. Wobei ich den Verdacht hege, dass dieser Eindruck durch eine ungeschickte Wortwahl in der Übersetzung verstärkt, worden sein kann.
Bereits auf den ersten Seiten von „Theos Wahl“ kommt einem der Vergleich zu Ruby Dixons „Ice Planet Barbarians“ in den Sinn und ich muss leider sagen, dass sie als Sieger daraus hervorgeht.
Nichtsdestotrotz möchte ich Victoria Aveline nicht sofort abschreiben und habe mich bereits für den nächsten Teil entschieden.
Kurzgefasst: nett zu lesen, unterhaltsam und kurzweilig.
Gelesen und rezensiert von Anke im Februar 2024.