Ein adeliger Herzensbrecher

Mary Balogh

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Originaltitel: Only Enchanting

Verlag: Cora
Band: Historical Gold 315
Erscheinungsdatum: Juni 2017

Genre: Historical

Teil einer Serie: Survivor’s Club 04

Klappentext

Rettungslos verloren! Schon beim ersten Tanz verliebt Agnes sich in Flavian, Viscount Ponsonby. Dabei weiß sie genau, dass sie und der hochgewachsene Kriegsheld aus unterschiedlichen Welten stammen. Aber der Viscount sucht beharrlich ihre Nähe, raubt ihr einen Kuss und bittet sie überraschend um ihre Hand. Agnes ist die glücklichste Frau der Welt, als sie mit ihm vor den Altar tritt und unendlich sinnliche Nächte in seinen Armen genießt! Doch dann erfährt sie entsetzt: Nur aus Rache an seiner untreuen Verlobten hat er sie geheiratet. Soll die frischgebackene Viscountess fliehen – oder um ihre Liebe kämpfen?

Quelle: Cora

Rezensionen

Nicoles Bewertung 04 05 Sterne.png

Agnes lebt seit dem Tod ihres Mannes bei ihrer älteren Schwester auf dem Lande. Sie ist gut befreundet mit einer Dame von Stand, die nun nachträglich einen Ball geben will, da sie kürzlich heiratete. Agnes freut sich sehr für den blinden Vincent, Viscount Darleigh und seine Viscountess Sophia und trifft auf besagtem Ball auf den attraktiven Flavian, Viscount Ponsonby, der mit Vincent und anderen zum Survivor’s Club gehört. Der Club besteht aus Kriegsversehrten, die sich in schweren Zeiten Halt gaben und sich immer noch jährlich treffen. Flavian fordert Agnes zum Tanz auf, was sie sehr verwundert, da sie sich optisch gesehen eher unscheinbar findet. Und auch die Unterhaltung mit Flavian bereitet ihr sehr viel Spaß, da er ein intelligenter, vor Witz sprühender Mann ist. Knapp ein halbes Jahr später begegnen sich beide erneut, denn der Survivor’s Club trifft sich dieses Mal ausnahmsweise auf dem Anwesen von Viscount Darleigh, da er und seine Frau kürzlich Nachwuchs bekamen und schwerlich reisen können.

Flavian zeigt erneut Interesse an Agnes, die gerne Landschaftsbilder malt und sich zu diesem Zweck gerne in der Natur aufhält. Ein Umstand, den Agnes immer noch nicht verstehen kann. Und in der Tat- auch Flavian ist überrascht, wie sehr es ihm nach der ruhigen, cleveren Agnes verlangt, denn eigentlich ist sie so gar nicht der Typ Frau, den er sonst bevorzugt. Doch Agnes Einfühlsamkeit rührt etwas in ihm an und ehe er sich versieht, macht er der verdutzten Agnes einen Heiratsantrag. Agnes zögert ihn anzunehmen, denn sie fürchtet, dass Flavian ihr noch nicht alle Geheimnisse, die ihn umgeben, verraten hat. Und wirklich, Flavian, der im Kriegseinsatz schwere Kopfverletzungen erlitt, leidet selbst heute noch unter Gedächtnislücken, starken Kopfschmerzattacken und stottert, wenn er aufgeregt ist. Er fürchtet, dass er wichtige Dinge aus seiner Vergangenheit vergessen hat. Dennoch sagt Agnes ja zu einer Ehe und so machen sich die beiden Frischvermählten auf nach London, wo Flavian sich zunächst mit seiner Familie und seiner Exverlobten auseinandersetzen muss, die kürzlich Witwe wurde. Kann es wirklich sein, dass Flavian Agnes nur als Mittel zum Zweck geheiratet hat? Agnes ist erschüttert…

Der vierte Teil der Reihe, erzählt nun die Geschichte, des in den Vorgängerbänden stets gut gelaunten Flavian, auf dessen Geschichte ich mich schon sehr gefreut habe. Wie immer kann Mary Balogh vor allem mit ihrem wunderbaren, sehr stilechten, regencytypischen Schreibstil und ihren gut ausgearbeiteten Charakteren punkten. Flavian und Agnes sind ein sympathisches, sehr charismatisches Heldenpaar; ihre Kennenlernphase und ihre gemeinsamen Dialoge sorgen dafür, dass man sich gut in sie hineindenken kann und man begreift schnell, wieso sie sich, selbst wenn sie aus verschiedenen Welten stammen mögen,  zueinander hingezogen fühlen. Ich mochte das Heldenpaar sehr und auch die Liebesgeschichte ist wunderbar romantisch von der Autorin in Szene gesetzt worden. Warum also einen halben Punkt Abzug? Nun, das liegt daran, dass sich die ersten hundert Seiten ziemlich ziehen. Ich mag es zwar, wenn dem Paar viel Zeit zum Kennenlernen eingeräumt wurde, doch da „Ein adliger Herzensbrecher“ über weite Strecken ein Zwei- Personen-Stück ist und anfangs die Handlung vor ländlicher Idylle ziemlich auf der Stelle tritt, schlichen sich beim Lesen leichte Längen ein. Das ist aber meckern auf hohem Niveau meinerseits, denn Mary Baloghs aktueller Roman ist ansonsten sehr intensiv und romantisch geschrieben und hebt sich spielerisch von der breiten Masse des sonstigen Liebesromaneinheitsbreis ab. Dafür sorgen schon die vielschichtigen Hauptcharaktere, weil sowohl Flavian als auch Agnes gewisse, seelische Altlasten mit sich herumtragen und im Laufe der Geschichte über sich selbst hinauswachsen müssen, wenn sie ihrer Ehe eine Chance geben wollen. Zwar überschlagen sich nicht wirklich die Ereignisse in diesem Roman, doch wird es gegen Ende dann doch noch spannend, wenn Agnes sich gegen den ton und dessen üble Gerüchteküche behaupten muss.

Ich finde es ein wenig schade, dass Mary Baloghs Romane immer noch in die Kategorie „leichte Liebesroman/Regencykost“ gesteckt wird, denn das wird der Autorin und ihren Romanen in keiner Weise gerecht. Wer Romane im Stile einer Georgette Heyer liebt, sollte Mary Baloghs Romanen unbedingt eine Chance geben.

Kurzgefasst: Flavian und Agnes- ein charismatisches Heldenpaar kämpft um seine Liebe. Intensiver, wunderschöner, ausdrucksstarker vierter Teil der Survivor’s Club Reihe, den man als Regencyfan einfach gelesen haben sollte.

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