Maya Banks
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Originaltitel: Never Seduce a Scot
Verlag: Cora
Ausgabe: ebook
Band: Historical Gold Extra 72
Erscheinungsdatum: Februar 2014
Genre: Historical
Teil einer Serie: Montgomerys and Armstrongs 01
Klappentext
Seit ihrem Reitunfall ist die schöne Eveline Armstrong verstummt. Obwohl sie damals nur das Gehör verlor, lässt sie alle Welt in dem Glauben, sie sei nicht mehr "richtig" im Kopf – um einer Zwangsehe zu entgehen. Als der König dennoch befiehlt, dass sie in den verfeindeten Montgomery-Clan einheiratet, muss sie gehorchen. Nie hätte sie damit gerechnet, dass ihr Gemahl, der kriegerische Laird Graeme, ihr derart den Atem raubt! Seine tiefe Stimme vibriert so machtvoll, dass sie ihn versteht, und seine Küsse sind so zärtlich ... Aber darf sie wagen, ihm ihr Geheimnis zu offenbaren – das Einzige, was sie vor dem Hass seiner Familie schützt?
Quelle: Cora
Chris' Bewertung
Damit seine mächtigsten Verbündeten - die Armstrongs und Montgomerys - sich nicht gegenseitig abschlachten, befiehlt der schottische König dem Clansherrn Graeme Montgomery, die Tochter von Lord Armstrong - Eveline - zu heiraten. So soll Frieden in der Gegend einkehren und ein Bündnis geschlossen werden. Allerdings hat Eveline Armstrong den Ruf, nicht zurechnungsfähig zu sein. Und das wissen auch die Montgomerys. Dennoch bleibt der Befehl aufrecht und Graeme nimmt die Tochter seines Todfeindes zu Frau.
Eveline, die sich als aparte Schönheit herausstellt, folgt ihrem Mann zwangsläufig auf sein Land und versucht sich bei den Montgomerys zurechtzufinden. Dies gelingt ihr jedoch nur schlecht. Keiner will sie hier haben und alle lassen es sie spüren. Zudem verachten sie sie wegen ihres angeblichen Geisteszustandes. Allerdings ist Eveline alles andere als dumm und zurückgeblieben. Sie ist schlicht und ergreifend taub. Deswegen kann sie am Geschehen nur teilnehmen, wenn sie den Menschen von den Lippen abliest. Doch das ist ihr Geheimnis.
Dieser Historical von Maya Banks hat mich überrascht. Und zwar positiv. Bislang bin ich der Autorin ja nur im erotischen Bereich begegnet und dabei konnte sie mich kaum überzeugen. Doch die Highlander Geschichte um Eveline und Graeme ist sehr schön geschrieben und ans Herz gehend. Obwohl Graeme sich von seinem König um einen Erben betrogen fühlt, heiratet er die Tochter seines Feindes und stellt schnell fest, dass hinter der blonden Schönheit mehr steckt.
Evelines Verhalten wird sehr gut und plausibel erklärt, auch wenn der Umstand ihrer Taubheit jetzt nicht ganz schlüssig ist. Aber egal - das ist ja auch keine medizinische Abhandlung. Die Hauptprotagonisten sind durchweg angenehm und sympathisch beschrieben. Und auch die Nebenakteure - die Geschwister von Graeme und Eveline - machen Lust auf mehr. Da bleibt zu hoffen, dass der Verlag dran bleibt und den nächsten Teil (Bowen, Graemes Bruder) übersetzt.
Warum nun nur 4 Sterne? Ganz einfach, während es am Plot und der Entwicklung der Protagonisten nichts zu meckern gibt, lief mir bei manchen Phrasen und Redewendungen der kalte Schauer über den Rücken. Manche Formulierungen sind bei diesem Historical einfach nicht mehr zeitgemäß. Das hat mich etwas irritiert.
Kurzgefasst: Endlich wieder ein Highlander Roman, wo der Held auch wirklich Held sein darf und nicht weichgespült ist!
Kas Bewertung
Bei einem Reitunfall hat Eveline Armstrong ihr Gehör verloren, jedoch nicht ihre Sprache. Sie spielt ihrer Familie und dem Clan jedoch etwas vor. Um zu vermeiden, dass sie tatsächlich ihren arglistigen und bösen Verlobten heiraten muss, stellt sie sich nicht nur stumm, sie wird auch immer und immer mehr von den anderen als "schwachsinnig" angesehen. Woraufhin der verhasste Verlobte - sehr zur Freude von Eveline - die Verlobung löst. Sie fühlt sich sicher im Schoße der Familie und möchte dort den Rest ihres Lebens - ohne Ehemann - verbringen.
Doch Eveline hat das Spiel ohne den König gemacht. Denn er möchte die Fehde, die schon viele Tote zwischen den Armstrongs und den Montgomerys gekostet hat, beenden. So beschließt er die Ehe zwischen dem Clanoberhaupt Graeme Montgomery und Lady Eveline Armstrong. Eveline ist zutiefst geschockt - so auch Graeme - doch beide wissen, dass sie sich dem Befehl des Königs beugen müssen, um Blutvergießen zu vermeiden. Doch als Graeme auf die Burg der Armstrongs kommt, ist er für Eveline fast so etwas wie die "Erhörung ihrer Gebete". Seine Stimme ist so poltrig tief, dass sie sie in ihrer Brust vibrieren "fühlt". Der Beginn einer großen Liebe, doch Graemes Clan sieht das anders …
Eveline hat es im Clan der Montgomerys sehr schwer. Vor allem die Frauen machen ihr das Leben zur Hölle und das, obwohl sie alles tut, um zu beweisen, dass sie ein Mensch von Wert ist. Zwischen Graeme und Eveline hingegen läuft das Eheleben sehr gut. Für meinen Geschmack fast schon zu gut. Denn es wirkt etwas unglaubwürdig, dass, nachdem die Clans seit ewigen Zeiten zerstritten sind, plötzlich zwischen den beiden "vollstes Verständnis und Vertrauen" herrscht. Ein wenig mehr "Zweifel" - das hört sich jetzt seltsam an, ist aber so - hätte der Geschichte gutgetan.
Trotz dieses Kritikpunktes, hat mich "Die stumme Braut des Highlanders" unterhalten, was nicht nur an dem sympathischen Heldenpaar liegt, sondern auch den Nebenprotagonisten, wie z. B. den Brüdern von Graeme und Eveline. Ich hoffe sehr, dass die "Montgomery and Armstrong"-Reihe von Maya Banks weiter übersetzt werden wird. Denn die Schreibe der Autorin macht Spaß. 4 Punkte.
Kurzgefasst: Maya Banks versteht es, den Leser in diesem historischen Liebesroman zu unterhalten.
Nicoles Bewertung
Dem König ist die ewig währende Fehde, zwischen den beiden Clans Armstrong und Montgomery, die bereits viele Todesopfer forderte, eindeutig ein Dorn im Auge und so spricht er schließlich ein Machtwort: Eine Heirat zwischen Laird Graeme Montgomery und Lady Eveline Armstrong soll nun endlich für Frieden sorgen, doch die Clans sind nicht unbedingt mit der Entscheidung, derer sie sich beugen müssen, einverstanden.
Lady Eveline hatte vor Jahren einen schweren Reitunfall und verlor dabei ihren Gehörsinn. In ihrer Familie ahnt das jedoch keiner- alle vermuten stattdessen, dass Eveline seit damals schwachsinnig geworden ist, da sie auch damit aufgehört hat zu sprechen. Eveline hingegen sah darin eine Chance, einer ungeliebten Verbindung mit einem grausamen Verlobten zu umgehen und sieht es, nun Jahre später, trotz gewisser Gewissensbisse, immer noch nicht ein, ihrer Familie die Wahrheit zu sagen, denn sie wollten einst auch nichts davon hören, dass Evelines Verlobter ein grausamer Mann sei.
Doch um die vom König arrangierte Hochzeit kommt Eveline nicht herum und arrangiert sich, nachdem sie einen Blick auf Graeme geworfen hat, mit ihrem Schicksal. Graeme versichert ihr, dass ihr von seiner Seite aus kein Leid geschehen wird, doch seinen Clansleuten ist Lady Eveline ein Dorn im Auge, verkörpert sie doch als Mitglied der Armstrongs, das Feindbild. Graemes burschikose Schwester nimmt Eveline jedoch unter ihre Fittiche und ihr vertraut Eveline sich auch als Erste an. Als Graeme erfährt, dass Eveline alles andere als schwachsinnig ist, ist sein Herz vor Freude erfüllt, denn er hat bereits Gefühle für seine frischgebackene Ehefrau entwickelt. Die restlichen Burgbewohner jedoch schmieden weiterhin Ränke und Intrigen, die Eveline äußerst unglücklich machen. Und dann wird auch noch ein Anschlag auf Graeme verübt. Kann das Paar trotz aller Schwierigkeiten doch noch glücklich werden?
„Die stumme Braut des Highlanders“ ist auf den ersten Blick eine mit sehr viel Gefühl und Romantik ausgestattete Historical Romance, bei der Fans dieses Genres durchaus auf ihre Kosten kommen. Nachdem mich bereits die MacCabe Reihe der Autorin (ausgenommen der 1. Teil. „Im Bett mit einem Highlander“, da fand ich auch die Übersetzung nicht wirklich gelungen) überzeugen konnte, war ich schon sehr gespannt auf den Auftaktband um die Montgomery Geschwister und eigentlich gibt es auch nicht viel an der Geschichte oder den Charakteren auszusetzen; auch fand ich hier die Übersetzung im Gegensatz zu unserer Chris diesmal sehr gelungen.
Dennoch, für eine Bestbewertung fehlte mir das gewisse Etwas. Zwar ist das Heldenpaar sympathisch und geht sehr sensibel und liebevoll miteinander um, doch trotz der Tatsache, dass mir dieser Punkt gefiel, fand ich jedoch, dass es die Autorin hier etwas übertreibt.
Eveline ist demnach eine elfenhafte, makellose Schönheit, die ein so gutes Herz hat, dass Graeme gar nicht verstehen kann, dass jemand aus seinem Clan der jungen Frau etwas Böses will. Eveline erduldet im Laufe des Romans so viel; stillschweigend, um endlich dazugehören zu dürfen, dass es schon beinahe an Selbstkasteiung grenzt. Und Graeme verweist heldenhaft die Schurken, die Eveline etwas Böses wollten, gleich aus der Burg; obwohl es seine Clansleute sind, statt ihnen nochmals eine Chance sich zu bessern einzuräumen. Sein Vertrauen zu Eveline und auch Evelines Vertrauen zu Graeme ist gleich von Anfang an unerschütterlich, was ich hinsichtlich der Tatsache, dass die Clans der beiden seit vielen Jahren verfeindet sind, nicht nachvollziehen konnte.
Ein Pluspunkt ist eindeutig die Tatsache, dass Eveline und Graeme sich miteinander austauschen und man demnach sehr gut nachvollziehen kann, wieso sich beide ineinander verlieben. Die Liebesgeschichte ist auch sehr süß inszeniert und Fans erotischer Liebesszenen kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten.
Hätte die Autorin ihrem Heldenpaar in Sachen Charakterisierung ein wenig mehr Facetten eingeräumt, statt sie wie Heilige und Helden darzustellen, hätte ich der Geschichte mit Sicherheit eine 5 Punkte Bewertung gegeben. So allerdings, muss ich einen kompletten Punkt abziehen. Der Roman ist ansonsten ein wahrer Pageturner und auch die Mitglieder der Familie Montgomery sind ein sympathischer, vielversprechender Haufen, die hoffentlich auch ihre eigenen Geschichten bekommen werden.
Ein wenig erinnern mich Maya Banks Historicals an die Highlanderromances von Hannah Howell. Wer Howells Historicals mag, wird auch Maya Banks Historicals lieben.
Kurzgefasst: romantische Schottlandromance mit viel Herz; allerdings auch mit einem etwas zu perfekten Heldenpaar.