Maya Banks
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Originaltitel: Long Road Home
Verlag: Mira
ISBN: 978-3956490842
Erscheinungsdatum: November 2014
Genre: Romantic Suspense
Klappentext
CIA-Agent Manuel Ramirez steht vor einem Rätsel: Während einer Parisreise verschwindet seine Jugendliebe Jules spurlos. Drei lange Jahre sucht er nach ihr - vergeblich! Bis sie plötzlich in einem Krankenhaus im US-Staat Colorado wieder auftaucht, schwer verletzt durch eine Explosion. Sofort eilt Manuel an ihre Seite und schwört, sie nie wieder gehen zu lassen. Doch Jules ist nicht mehr die, die sie einmal war. Das Funkeln in ihren Augen ist erloschen und einer dumpfen Furcht gewichen. Was verbirgt sie vor ihm? Als Manuel schockiert entdeckt, gegen welch tödliche Bedrohung sie kämpft, scheint es schon zu spät…
Quelle: Mira
Ankes Bewertung
Nicole hat ja bereits einige über den Inhalt der Geschichte in ihrer Rezension geschrieben. Und nach einigem Nachdenken möchte ich es auch dabei belassen und dem nichts hinzufügen. Die Story ist meiner Meinung nach einfach zu durchsichtig, um noch mehr Hinweise zum Inhalt zu geben, als bereits vorhanden.
Okay, weil ich gerade einen so schönen Lauf hatte und großes Vergnügen beim Lesen von Maya Banks "KGI"-Serie, habe ich gleich noch den Einzeltitel "Im Herzen der Angst" der Autorin, der schon viel zu lange in meinem SUB schmort, lesetechnisch nachgeschoben.
Leider kommt dieses Buch nicht an die KGI-Serie der Autorin heran. Oh, der unterhaltsame und kurzweilige Erzählstil ist durchaus vorhanden, und dafür bekommt die Autorin von mir auch Punkte, doch die Geschichte ist recht einfach gestrickt und wird ausschließlich davon getragen, dass die Protagonisten nicht miteinander reden und nicht als gleichberechtigte Partner fungieren (obwohl sie dies von ihren Fähigkeiten her und für eine ausgeglichene Story eigentlich hätten sein sollen).
Doch so kommt es, dass Manuel die ganze Zeit über den Beschützer raushängen lässt und darüber völlig vergisst, die richtigen Fragen zu stellen und zu blauäugig den falschen Leuten vertraut, währenddessen lässt Jules eine Beziehung zwischen ihnen zu, vor der sich sie doch eigentlich schützen müsste und die so gar nicht zu ihrer Geschichte und ihre Absichten passt.
Kein Wunder, dass beim Lesen viel zu viele Fragen offen bleiben, einige Punkte, für mich als Leser nicht nachvollziehbar waren und wegen der rasanten Story, was ja prinzipiell nicht allzu übel zu lesen ist, die Entwicklung (und Geschichte) der Figuren vernachlässigt wird.
Dazu kommt eine Liebesgeschichte, die wenig überzeugend ist, weil auch für sie eigentlich keine Zeit bleibt; eine gegenseitige Anziehung aufzubauen und man als Leser hier vor vollendete Tatsachen gestellt wird, die man einfach nicht nachvollziehen kann.
Kurzgefasst: Eine rundum unbefriedigende Geschichte, die jedoch in der üblichen Maya Banks-Qualität flott, spannend und durchweg unterhaltsam erzählt wird.
Nicoles Bewertung
Jules Welt ist schon vor ein paar Jahren aus den Fugen geraten, als sie während eines Frankreichurlaubs von einem Unbekannten angesprochen wurde, der sie unter der Androhung, ihrer Familie zu schaden, falls sie nicht kooperiert, für seine terroristische Organisation rekrutierte. Jules musste lernen andere Menschen zu töten und erfuhr, dass auch ihre wahren Eltern einst dieser Organisation dienten, bevor sie ermordet wurden.
Nun, drei Jahre später, wird sie von ihren Adoptiveltern aufgespürt, denn Jules hatte alle Brücken hinter sich abgebrochen, aus Angst davor, dass die Organisation ihr das Liebste, das sie hat, nämlich ihre Ersatzfamilie, tötet. Bevor sie sich mit den Eltern aussprechen kann, fliegt Jules Hütte in die Luft. Jules überlebt schwer verletzt und wird in ein Krankenhaus gebracht. Dort erwacht sie unter großen Schmerzen; neben ihr sitzt Manuel, der Mann, der sie einst als Kleinkind von der Straße auflas und der sie zu ihren Adoptiveltern brachte. Auch Manuel wuchs dort auf und ist tieftraurig, als er erfährt, dass die Eltern bei der Explosion ums Leben gekommen sind. Was Manuel jedoch nicht ahnt, ist, dass Jules in den Jahren, in denen sie verschwand, zur Killerin ausgebildet wurde. Und Jules weiß nicht, dass Manuel ein CIA-Mann ist, der die Aufgabe hat, Jules zu seinen Vorgesetzten zu schaffen, denn Jules Organisation ist der CIA ein Dorn im Auge.
Ich habe vor einiger Zeit bereits einige Historical Romances der Autorin gelesen, von denen mir einige sehr gut und andere weniger gut gefallen haben. Vielleicht war es daher reine Neugierde, die mich bewog, auch einmal einen Romantic Suspense von Maya Banks ausprobieren zu wollen. Dafür sprach dann auch, dass es sich bei „Im Herzen der Angst“ um einen Einzeltitel handelt.
Gleich der Anfang der Geschichte startet mit einem Schockeffekt und auch der weitere Verlauf der Story gestaltet sich sehr rasant und actionreich. Allerdings leider auch ein wenig zu sehr an amerikanische Actionreißer angelehnt. Mir persönlich wirkte es einfach ein wenig zu stark aufgetragen, als sich Jules und Manuel auf der Flucht vor Verfolgern auf der Autobahn eine wilde Schießerei lieferten und Manuels Mittelsmann und Partner bei der CIA dann allein durch einen Telefonanruf alle Schwierigkeiten aus dem Wege räumen konnte. Überhaupt erschien einem „Tony“ als eine Art Tausendsassa, der sogar seinem Chef die wichtigsten Informationen vorenthalten konnte, was dann irgendwann völlig unglaubwürdig wirkte.
Kleine Schwierigkeiten hatte ich auch, mir vorzustellen, dass sich zwei Menschen, die wie Bruder und Schwester miteinander aufwuchsen, plötzlich in Liebe zugetan sind und trotz aller Innigkeit solche Schwierigkeiten zu haben schienen, sich einander ihre Geheimnisse anzuvertrauen.
Immerhin geschieht das dann ab der Mitte des Romans, doch fand ich es, trotz aller Nachsichtigkeit, dass es sich hier um eine Romance handelt, die man nicht allzu bierernst nehmen sollte, auch äußerst merkwürdig, dass eine Frau, die behütet aufwuchs, innerhalb von drei Jahren zu einer top ausgebildeten Killermaschine wurde, wohingegen Manuel, als ebenfalls top ausgebildeter CIA Mann, während diverser Schießereien, Jules nicht das Wasser reichen kann und sogar von ihr gerettet werden musste. Was dann allerdings gegen Jules Professionalität sprach, war die Tatsache, dass sie erst so spät darauf kam, dass ihr eventuell ein Peilsender eingepflanzt wurde.
Überhaupt schien sich die Autorin nicht ganz entscheiden zu können, fand ich, wie sie Jules und Manuel charakterisieren sollte. Mal wird Jules von Angstattacken verfolgt und dann kann sie so einfach wieder umschalten in den „Killer-Modus“ und völlig kühl agieren und töten?
Und Manuels blindes Vertrauen in Jules und sein ewiger Beschützerinstinkt nervten mich leider dann auch. Man erfährt kaum mehr über ihn, als dass er Jules liebt und auf Händen tragen möchte, was auf die Dauer dann etwas fade wirkt.
Und obwohl ich so viele Kritikpunkte aufführe, möchte ich dennoch nicht weniger als 3.5 Bewertungspunkte vergeben, weil der Roman, dennoch kurzweilige und teilweise auch spannende und actionreiche Unterhaltung bietet, wenn ich mir auch eine stärker durchdachte Story und eine tiefgründigere Charakterisierung des Heldenpaars gewünscht hätte.
Kurzgefasst: Actionreicher Romantic Suspense, die Story wirkt jedoch nicht immer ganz ausgereift, was auch für die Charakterisierung des Heldenpaares gilt.