Kate Bateman
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Originaltitel
Verlag: St. Martin's Press
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Dezember 2022
Genre: Historical
Teil einer Serie: Ruthless Rivals 03
Ankes Bewertung
Das Versprechen von drei Küssen haben Captain Morgan Davies am Leben festhalten lassen, als er Schiffbruch erlitten hat und mit seiner Mannschaft von den Franzosen gefangen gesetzt wurde. Drei Küsse, die ihm nach seiner Rückkehr nach London Harriet Montgomery nun schuldet.
Bevor er sich daran machen kann, Harriet davon zu überzeugen, ihn nicht nur zu küssen, sondern auch zu heiraten, hat er demjenigen Rache geschworen, der für die falsche Karte verantwortlich war, die ihn und seine Mannschaft in Bedrängnis gebracht hat.
Seit Morgan nun zurück ist, wartet Harriet voller Nervosität – oder sind es eher Hoffnungen? – darauf, dass er sein Versprechen einfordert. Ein weiteres Problem ist, dass sie indirekt für die falschen Karten verantwortlich ist, die die Admiralität für den französischen Feind in Auftrag gegeben hat und die Morgan in die Falle gelockt haben.
Ich hatte die feste Absicht, die Trilogie der „Ruthless Rivals“ der Autorin Kate Bateman wirklich mögen zu wollen. Tatsächlich hatten sie ihre unterhaltsamen, lichten Momente. Auch hat mir der Stil und die Ideen der Autorin grundsätzlich gut gefallen. Alles war angenehm, detailreich und interessant beschrieben. Kate Bateman hat sich viel Mühe gegeben, dem Leser spannende Einblicke in die Zeit abseits der Ballsäle des tons zu gewähren, zb. in die damalige Kartografie (hier im 3. Teil), den Bergbau (im 1. Teil) oder die Architektur (im 2. Teil). Sehr unterhaltsam fand ich auch den hohen Familien-Anteil der Geschichten zu lesen und die amüsanten Wortduelle der Protagonisten konnten mich auch zu dem ein oder anderen Schmunzeln verführen.
Darüber hinaus war jedoch an den Geschichten nichts stimmig. Sie waren viel zu episodenhaft erzählt, ein durchgängiger roter Faden hat gefehlt (wobei dieser 3. Teil noch am meisten Sinn gemacht hat). Zudem haben sie stets mehr versprochen als sie halten konnten. So habe ich nicht nur den versprochenen „emnemies to lover“-trope der Trilogie immer wieder suchen müssen (der war nur im 2. Teil von Carys und Tristan ansatzweise nachvollziehbar), sondern auch nachvollziehbare Gründe für das Agieren der Figuren oder die Chemie zwischen den Charakteren (am problematischsten im 1. Teil).
In diesem 3. Teil hat mich besonders die Sache mit Morgans Rache irritiert. Diese wird auf den ersten Seiten von der Autorin groß in Szene gesetzt, dann jedoch mit einem Schulterzucken von Morgan aus der Welt geschafft. Aber auch Harriet schien viel zu unbeeindruckt davon, dass sie unwissend (ihren geliebten) Morgan in Gefahr gebracht hat. Sicher, das alles wird mit der Verkettung unglücklicher Umstände erklärt, die weder Harriet noch Morgan herbeigeführt haben, trotzdem war es ein sehr befremdlicher Auftakt.
Hinzu kamen die erstaunlichen Freiheiten und die Unabhängigkeit, die Harriet zur Verfügung standen. Und damit auch die lockere Akzeptanz der Admiralität, dass nicht der Vater, sondern die Tochter die falschen Karten produziert hat. Beim Lesen fühlte sich das, für mich alles zu sehr aus dem zeitlichen Kontext gerissen an. Dazu noch die seltsam überflüssigen Spiele, die Harriet und Morgen miteinander gespielt haben, insbesondere da sie nirgends hingeführt haben und für den Verlauf der Geschichte völlig irrelevant waren!
Kurzgefasst: unterhaltsam zu lesen, ja durchaus. Und doch auch irgendwie unbefriedigend.
Gelesen und rezensiert von Anke, im März 2023.