Fluch der Leidenschaft

Jo Beverley

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Originaltitel: Dark Champion

Verlag: Weltbild
ISBN: 978-3-89897-910-8
Erscheinungsdatum: Mai 2008

Genre: Historical

Teil einer Serie: Dark Champion 02

Klappentext

England 1101: Die junge Imogen of Carrisford ist in größter Gefahr. Nach dem Tod ihres Vaters ist die reiche Erbin schutzlos jedem Übergriff ausgeliefert. Nur um Haaresbreite entgeht sie einer brutalen Attacke auf ihre Burg. Verzweifelt wendet sie sich an FitzRoger of Cleeve, einem kampferprobten Recken. Er allein wird ihr jetzt noch Beistand gewähren. Doch kann sie dem mächtigen Ritter vertrauen?

Quelle: Weltbild

Rezensionen

Nicoles Bewertung 04 Sterne.png

Kaum stirbt Imogen of Carrisfords Vater an einer vergifteten Pfeilspitze, läuft die reiche Erbin Gefahr, von einem skrupellosen Adligen gefangengenommen zu werden, der sie ehelichen will, um sich ihr Erbe einverleiben zu können. Nachdem ihre Burg durch Verrat von ihrem Feind eingenommen wird, bleibt ihr nur die Möglichkeit zu fliehen. Nach kurzer Überlegung entscheidet sie sich, den Nachbarn und Verbündeten ihres Vaters, FitzRoger of Cleeve, aufzusuchen und ihn um Hilfe zu bitten. Diese wird ihr zwar gewährt, jedoch ist der Preis für seine Hilfe teuer- er will ebenfalls eine Ehe mit ihr. Und nicht nur das! Als engem Freund des Königs, steht seinem Ansinnen auch nichts im Weg, denn selbst Henry befürwortet einen gemeinsamen Bund zwischen Imogen und FitzRoger.

Zwar ergibt sie sich in ihr Schicksal zum Wohle der Burgbewohner, Imogen sieht ein, dass sie unmöglich die Burg als Frau allein verteidigen kann, hat aber Fitzroger gegenüber einige Vorbehalte. Zwar ist er sehr ehrlich zu ihr, jedoch gilt er auch als harter Kämpfer und Stratege und macht ihr von Anfang an klar, dass für ihn in erster Linie nicht sie als Person wichtig ist, sondern ihre Burg und das Vermögen, dass Imogen in einem Geheimgang vor ihm versteckt hält.

Obwohl Imogen, FitzRoger durchaus attraktiv findet, ärgert sie sich sehr über seine leicht dominante Verhaltensweise. Um sein Verhalten besser kontrollieren zu können, bietet sie ihm zwar ihre Hand, aber nur im Austausch gegen bestimmte Regeln in ihrem Ehevertrag. Sie will auch nach der Hochzeit weiterhin die Burg befehligen. Unter Vorbehalt stimmt FitzRoger ihrem Ansinnen zu- doch in ihrer gemeinsamen Hochzeitsnacht stellen beide fest, dass es noch ein weiteres Problem zu lösen gilt, bis für beide ein Eheglück überhaupt greifbar ist. Und zu allem Überfluss ist auch noch der Schurke, der ihre Burg überfallen hat, auf freiem Fuß und versucht sich für die Vertreibung durch FitzRogers Streitkräfte an beiden zu rächen.
Werden FitzRoger of Cleeve und sein Freund Sir Renald de Lisle (Held aus dem Buch „Prinz der Schatten) den Übeltäter für Imogen dingfest machen können?

Jo Beverleys Mittelalter-Romances stechen im Gegensatz zu vergleichbareren Romances manch anderer Autoren hervor, weil sie sehr gut historisch recherchiert sind, dem Leser das Leben in dieser Zeit etwas realistischer vermitteln und nebenbei hat Jo Beverley außerdem einen mitreißenden Schreibstil. Allerdings muss ich gestehen, dass mir die Malloren und die Rogues Reihen der Autorin besser gefallen, als ihre Medievals. (einzige Ausnahme ist da Prinz der Schatten, der mit einer sehr ungewohnten Ausgangssituation aufwartet)

Zwar sind die männlichen Helden der Reihe durchaus interessante Charaktere, jedoch habe ich auch in diesem Band ein leichtes Problem mit der naiven Heldin gehabt. Imogen ist sehr behütet aufgewachsen und wirkt anfangs dadurch sehr naiv. Jedoch lernt sie gottlob im Laufe der Zeit dazu und bietet dem Helden des Buches dann allerdings bei fast jeder sich bietenden Gelegenheit die Stirn. Auch wenn das anfangs vielleicht noch amüsant anmutet, irgendwann führte Imogens aufmüpfiges Verhalten dann doch dazu, dass ich leicht genervt mit den Augen rollen musste. ;-)

Dazu kam noch, dass sie sehr unter dem Einfluss des Burggeistlichen stand und dem Helden ständig vorhielt, Spaß am Sex zu haben, käme einem sündigen Verhalten gleich. Natürlich war sie noch Jungfrau und wusste es, da sämtliche weibliche Mitglieder ihrer Familie bereits verstorben waren, nicht besser und hatte außerdem eine große Angst davor, mit dem Helden zu schlafen, da sie kurze Zeit vorher Zeugin einer Vergewaltigung geworden war.

Aber trotzdem war ihr Verhalten meiner Meinung nach völlig überzogen, denn ihr war ja klar, dass FitzRoger sie kaum mit Gewalt nehmen wollte. Dagegen fand ich schon, dass sie ihre Angst vor dem Sex mit dem Helden, dann meines Erachtens etwas später, grundlos „über Bord“ geworfen hat. Eine klärende Aussprache mit dem Helden, wo ihre Angst vor dem Sex mit ihm herrührt, gibt es in diesem Buch leider nicht und so fand ich die Wandlung von einer verängstigten, zimperlichen und frömmelnden Jungfrau in eine plötzlich sexuell aufgeschlossene Frau eher unglaubwürdig.
Zudem hätte ich mir mehr Dialoge zwischen Imogen und FitzRoger gewünscht, um ihre gegenseitige wachsende Zuneigung besser nachempfinden zu können.

Kurzgefasst: Ein solider, aber eher durchschnittlicher Roman der Autorin, der ohne große Überraschungen auskommt; allerdings mit einem interessanten Helden aufwartet. Die 4-Sterne-Bewertung vergebe ich nur, weil Beverleys Schreibstil wieder einmal sehr unterhaltend und gut ist.

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