Jo Beverley
Originaltitel: Forbidden Magic
Verlag: Weltbild
ISBN: 978-3868000184
Erscheinungsdatum: Oktober 2008
Genre: Historical
Klappentext
Von aller Welt verlassen, völlig mittellos und allein verantwortlich für ihre Geschwister- das sind die Aussichtender jungen Meg Gillingham nach dem Tod ihrer Eltern. Der Heiratsantrag des reichen Grafen von Saxonhurst kommt zur rechten Zeit. Meg willigt ein- doch ein schicksalsträchtiges Geheimnis belastet ihre gemeinsame Zukunft...
Quelle: Weltbild
Nicoles Bewertung
Nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern stehen Meg und ihre jüngeren Geschwister vor einem großen Problem- sie haben keinerlei finanzielle Mittel mehr, um ihr Elterhaus halten zu können. Zwar würde der skrupellose Vermieter des Hauses, Sir Arthur Jakes; ihnen die Miete noch eine Weile länger stunden, doch zu einem zu hohen Preis - er verlangt im Gegenzug zu seiner „Mildtätigkeit“ die Hand von Megs blutjunger Schwester Laura. Meg ist völlig verzweifelt, als ihr Vermieter am Heiligen Abend vor ihr steht und ihr dieses Ultimatum stellt, denn Laura ist noch nicht einmal den Kinderschuhen entwachsen.
Um den perversen Wünschen des Vermieters entgehen zu können; bleibt Meg nur noch eine Möglichkeit. Sie muss die Sheila na Ghig, eine Art Zauberstein benutzen, denn er kann alle Wünsche erfüllen, vorausgesetzt man hat eine Art geistige Verbindung zu dem magischen Stein. Leider hat die Sache einen Haken. Jedes Mal, wenn die Sheila na Ghig einen Wunsch erfüllt, dann setzt sie nicht nur positive Energien frei, was die Person, die den Wunsch zuvor geäußert hat, sofort oder in ferner Zukunft ziemlich in Gefahr bringen kann.
Kaum hat sich Meg eine bessere, standesgemäße Zukunft für sich und ihre Geschwister gewünscht, wird kurze Zeit später eine Hausangestellte des Grafen von Saxonhurst bei Meg vorstellig, die sie bittet, einzuwilligen, die Gattin eben dieses Grafs zu werden. Obwohl Meg zunächst zögert das Angebot anzunehmen; kein Mensch mit einem gesunden Geisteszustand würde schließlich eine mittellose Frau, die er noch nie zuvor zu Gesicht bekommen hat, bitten seine Frau zu werden, sieht sie jedoch schnell ein, dass ihr keine andere Wahl bleibt und ist ein wenig beschwichtigt, als sie den Grund für die eher unromantischen Hochzeitspläne erfährt. Er muss unbedingt innerhalb von 48 Stunden eine Braut finden, um die Wahl, die seine hartherzige und teuflische Großmutter für ihn getroffen hat, ablehnen zu können.
Schon einen Tag später heiraten Meg und Sax und schnell muss Meg feststellen, dass ihr frisch Angetrauter alles andere als eine schlechte Partie ist. Er ist attraktiv, großzügig und hat ein großes Herz für ihre Geschwister, seine Haustiere und seine Angestellten. Es gibt nur eine Frau, der er gefühllos und verhasst gegenübertritt- seine Großmutter, die alles andere als entzückt über seine neue Gemahlin ist.
Während Meg und Sax sich langsam näher kommen, bahnt sich jedoch eine Katastrophe an. Meg muss feststellen, dass die Sheila na Ghig gestohlen wurde und als sie versucht, den Zauberstein zurückzubekommen, geschieht ein Mord. Meg gilt als Tatverdächtige und muss fliehen. Doch wie kann sie Sax um Hilfe bitten, nachdem sie ihm bisher verschwiegen hat, was es mit der Sheila na Ghig auf sich hat?
„Glühende Leidenschaft“, ist ein wunderbar leichter und sehr humorvoller historischer Liebesroman, der ein wenig von dem abweicht, was man sonst von Jo Beverleys Büchern gewohnt ist. Ich meine das keineswegs im negativen Sinne, denn der Roman ist sehr beschwingt und hat mich öfters zum Schmunzeln gebracht. Bisher waren alle Romane, die ich von der Autorin gelesen habe unterhaltsam, jedoch gab es in noch kein Buch von Jo Beverley einen Helden wie den Grafen von Saxonhurst.
Er ist charmant, freundlich, großzügig und natürlich gutaussehend, wie andere Helden auch, aber er hat einige sehr schrullige Macken, (und auf die ich an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte, denn sonst würde ich schon zu viel verraten), die ihn unheimlich liebenswert machen und die mich oftmals zum Lachen brachten. Auch die Art und Weise wie er mit der Heldin und ihren Geschwistern umgeht, ist einfach wunderbar und rührend.
Leider gibt es bei der deutschen Ausgabe des Buches ein großes Manko! Es ging bei der Übersetzung die einzigartige Wortwahl verloren, die so typisch für einen Roman ist, der zur Zeit des englischen Regency spielt. Viele Formulierungen darin sind viel zu einfach, zu modern und zu umgangssprachlich gewählt.
Ich frage mich, wie es geschehen konnte, dass so eine schlechte Übersetzungsarbeit unbemerkt in Druck gehen konnte und hoffe sehr, dass man sich in Zukunft bei anderen Romanen (nicht nur von dieser Autorin) im Weltbild Verlag in dieser Hinsicht mehr Mühe gibt, als es bei diesem Buch der Fall war. Denn diese Übersetzung wird dem ansonsten wunderbaren Roman von Jo Beverley in keinster Weise gerecht und würde die Autorin mit höchster Wahrscheinlichkeit zum Haare raufen bringen, wenn sie der deutschen Sprache mächtig wäre!