Elizabeth Boyle
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Originaltitel: Brazen Angel
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3404181797
Erscheinungsdatum: 1998
Genre: Historical
Teil einer Serie: Brazen 01
Klappentext
Arrangierte Ehen sind üblich in seinen Kreisen und so hat auch Lord Giles nichts dagegen, die junge Lady Sophia zu heiraten. Die Braut ist ihm recht gleichgültig, doch die Familie braucht einen Erben. Was interessiert es ihn also das die Braut nicht besonders hübsch, sondern eher verhärmt aussieht? Sie soll ihm ja nur einen Erben gebären. Danach kann er sich wieder seinen Vergnügungen widmen. Einem Vergnügen zum Beispiel wie die Zähmung jener maskierten Schönheit, die den Männern den Himmel verspricht und ihnen dann einen Vorgeschmack der Hölle beschert. Zum Glück ahnt Lord Giles nicht, welche Verwandlung seine züchtige Braut durchmacht, sobald er außer Sichtweite ist...
Quelle: Bastei Lübbe
Ankes Bewertung
Die Verfolgung des "Schamlosen Engels", einer Diebin und möglicherweise auch französischen Spionin, führt Giles Corliss, Lord of Trahern, ins gefährliche Paris der Französischen Revolution. Als er auf seiner Jagd auf seiner persönlich auf den "Engel" trifft, verfällt er der jungen Frau praktisch vom ersten Moment an. Und der Engel erwiderte seine Gefühle, darin ist sich Giles ganz sicher.
Doch trotz seiner Leidenschaft für diese abenteuerlustige Frau hat er weiterhin vor, dem Wunsch seines Vaters zu folgen und die kränkliche Sophia D'Artiers heiraten. Dann aber entdeckt er etwas, was seine Welt vollkommen auf den Kopf stellt - er findet heraus, wer der „Schamlose Engel“ wirklich ist.
Nun im Grunde ist der Plot nicht schwer zu erraten, zumal er auch bereits im Klappentext angekündigt wird. Aber darauf kommt es auch eigentlich nicht an. Vielmehr ist es einfach spannend zu lesen, wie denn nun Giles und Sophia am Ende zusammenkommen und wie geschickt und nachvollziehbar die Autorin dies zu erklären vermag.
„Eine Frau, so stolz und sinnlich“ ist ein wundervolles Buch für Fans, die das Thema Agenten und die Zeit nach der Französischen Revolution interessiert. Allen anderen, die dieses Inhaltes ein wenig überdrüssig geworden sind, ist daher schlicht und einfach von diesem Buch, ja von der ganzen „Brazen“ Serie abzuraten.
Ich persönlich habe nichts dagegen einen Agentenplot einzuwenden und war auch dementsprechend gefesselt. Dennoch hat das Buch unbestreitbar seine Längen, vor allem im letzten Drittel. Dort bewegen sich die Hauptfiguren einmal zu oft wieder voneinander fort, obwohl doch die eigentlich Fronten geklärt und (fast alle) Geheimnisse offenbart wurden.
Meisterlich beherrscht Elizabeth Boyle die Darstellung ihrer Figuren. Diese sind wirklich sympathisch und immer mit genau der richtigen Dosis geschaffen, jedenfalls für meinen Lesegeschmack. Nämlich mit Mut, Herzensgüte, Frechheit und Charme ausgestattet. Dabei schafft es die Autorin auch, die historische gesellschaftliche Rollenverteilung nicht aus den Augen zu verlieren oder gar zu unwahrscheinlich darzustellen.
Wenn Elizabeth Boyle nicht schon längst auf der Liste meiner Lieblingsautorinnen stehen würde, dann hätte sie sich nun einen Platz verdient. Leider wurden schon eine Weile keine Bücher mehr von ihr übersetzt, was ich persönlich sehr schade finde und hoffe, dass die deutschen Verlage eines Tages ein Einsehen mit allen Elizabeth Boyle-Fans haben werden und diese tolle Autorin wieder in ihr Programm aufnehmen.
Kurzgefasst: Schöne und gekonnte Unterhaltung einer tollen Autorin, die leider ein paar kleine Längen aufweist.