Elizabeth Boyle
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Originaltitel: Along Came a Duke
Verlag: Cora
Genre: Historical
Band: Historical Gold Extra 83
Erscheinungsdatum: Januar 2016
Genre: Historical
Teil einer Serie: Rhymes With Love 01
Klappentext
„Eine junge Dame mit Vermögen ist ungeheuerlichen Annäherungen der Männerwelt ausgesetzt!“ Ein solches Schicksal braucht Tabitha Timmons nicht zu fürchten. Die junge Waise ist bettelarm und als Tochter eines Pfarrers nicht interessiert an Unsittlichkeiten jedweder Art. Doch dann soll sie ein Vermögen erben – wenn sie innerhalb von vier Wochen verheiratet ist! Für Tabitha kommt nur ein ruhiger, leidenschaftsloser Mann in Frage. Bis sie dem verwegenen Duke of Preston begegnet. Plötzlich ist sie hin- und hergerissen zwischen der Sicherheit einer Vernunftsehe – und den „ungeheuerlichen Annäherungen“ des unwiderstehlichen Dukes …
Quelle: Cora
Ankes Bewertung
Obwohl Tabitha Timmons für sich keinen Bedarf darin sieht, sich zu verehelichen, so muss sie doch genau das tun, um eine unerwartete Erbschaft anzutreten. Praktischerweise hat ihr Erbonkel gleich einen Ehemann für sie dazu bestimmt.
Dumm nur, dass sie sich ausgerechnet jetzt in Christopher Seldon, Duke of Preston, verliebt hat; auch wenn ihr das noch nicht ganz klar ist.
Der sich ständig in Skandale verstrickende Preston, ist ausgesprochen entzückt von dem Mädchen vom Lande, das so geradeheraus ist, wie keine andere Dame, der er je begegnet ist. Doch eigentlich darf er sich keiner Fehltritte mehr schuldig machen, etwa unschuldige Pfarrerstöchter vom richtigen Weg abbringen, hat er doch gerade genug auf dem Kerbholz.
Es ist schon lange her, dass ich einen Roman von Elizabeth Boyle gelesen habe. Wie so oft bin ich auch hier wieder einmal zufällig auf die Autorin gestoßen und habe mich spontan entschieden ein Buch der „Rhymes With Love“-Serie in die Hand zu nehmen.
Die Erfahrung der letzten Zeit, in der ich viele „alte“ Autoren wiederentdeckt habe, hat mir gezeigt, dass, nur weil es einst geliebte und hochgelobte Autoren für mich waren, es nicht zwingen auch heute noch so sein muss. Denn mein Lesegeschmack hat sich doch entschieden gewandelt.
Elizabeth Boyle hatte ich als bombastische Autorin in Erinnerung, die mir viele wundervolle Lesestunden beschert hat, meine alten Bewertungen ihrer Romane sprechen eindeutig dafür und meine Erwartungen waren hoch.
Nun, ich möchte nicht unbedingt aussagen, dass sie enttäuscht wurden, aber so richtig überzeugen konnte mich „Entflammt vor Begierde nach dem Duke“ nicht.
Das Buch ist absolut stilsicher geschrieben. So stilsicher, dass es schon ein wenig glattgebügelt wirkt. Natürlich besteht auch immer die Gefahr, dass hier womöglich auch die Übersetzungsarbeit mit reinspielt; wobei ich diese auf keinen Fall kritisieren möchte. Ganz im Gegenteil, nach meinen Leseerlebnissen der letzten Zeit weiß ich eine gute Übersetzung, wie hier, sehr zu schätzen.
Und das Buch bemüht sich um Wortwitz und flotte Dialoge, die bei mir lediglich ein kurzes Schmunzeln, nicht aber echtes Amüsement hervorrufen konnten. Und seine Charaktere haben gerade so viele Ecken und Kanten, dass sie interessant waren, ich sie aber trotzdem als anstrengend empfand.
Denn, obwohl Tabithas Naivität und ihren ständigen Ermahnungen, das „Dekorum“ zu beachten; eine Wortwahl übrigens, die mich ebenso fasziniert, wie genervt hat; hat zwar einen interessanten Gegenpol zu Prestons kindlichem „Ich mach, was ich will“-Trotzverhalten geboten, doch beides wurde mit der Zeit recht anstrengend zu lesen.
Kurzgefasst: „Entflammt vor Begierde nach dem Duke“ ein perfekt geschriebener Liebesroman. Durchaus unterhaltsam zu lesen, lässt er doch den Charme vermissen, den ich mir von einer Autorin, wie Elizabeth Boyle gewünscht hätte.
Gelesen und rezensiert von Anke, im Dezember 2019.
Nicoles Bewertung
Nachdem Lady Tabithas Mutter bereits vor Jahren starb und nun auch ihr Vater an einem Herzleiden verschied, ist die junge Frau eine Waise und fortan darauf angewiesen, dass sie von Onkel und Tante unterstützt wird. Ihr Onkel, ebenfalls ein Pfarrer wie einst ihr Vater, zieht aus diesem Grund in das beschauliche Dörfchen Kempton, Sussex und übernimmt auch Tabithas bisheriges Elternhaus, das stets dem Dorfpfarrer zusteht.
Doch Tabitha wird lediglich wie eine Dienstmagd von Onkel und Tante behandelt, sodass sie insgeheim hofft, eines Tages frei zu sein.
Heiraten will sie jedenfalls auf keinen Fall; nie wieder will sie sich in eine weitere Abhängigkeit begeben. Dies teilt sie auch dem Duke of Preston unverblümt mit, als sie ihm und seinem Freund Roxley, zusammen mit ihren beiden Freundinnen Miss Harriet Hathaway, genannt „Harry“ und Miss Daphne Dale, während eines Spaziergangs beim Schmied begegnet, wo die Männer ihre lädierte Kutsche nach einem skandalösen Kutschenrennen reparieren lassen.
Preston amüsiert sich prächtig bei dem darauf folgenden Wortgeplänkel, doch nur wenig später, als seine Tante und sein Onkel ihn um eine ernste Unterredung bitten und ihm androhen, dass sie, sollte er seine skandalösen Taten, wie jüngst das Kutschenrennen nicht aufgeben und heiraten, aus seinem Haus ausziehen werden, holt ihn das wahre Leben wieder ein. Er ist über die Vorschläge betreffend möglicher Bräute, die ihm seine Tante macht, überaus entsetzt, doch er erklärt sich schließlich bereit, sich ihren Wünschen zu fügen.
Währenddessen haben Tabitha gute Nachrichten ereilt. Der Bruder ihrer Mutter ist verstorben und hat Tabitha zu seiner Alleinerbin gemacht. Plötzlich ist Tabitha unermesslich reich und somit eine gute Partie. Doch einen gewaltigen Haken hat die Sache. Sie muss bis zu ihrem nächsten Geburtstag in ein paar Wochen verheiratet sein- sonst geht sie leer aus. Und zwar mit dem Mann, den ihr Onkel für sie vorgesehen hat. Einen Mann, den Tabitha noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen hat.
Auf der Reise nach London mit ihren Freundinnen nebst Anstandsdame, wo Tabitha ihren Bräutigam in spe endlich kennenlernen soll, kreuzen sich aber auch die Wege des Dukes of Preston und Tabithas erneut und ihr erster leidenschaftlicher Kuss, lässt Tabitha rastlos und verwirrt zurück, denn Prestons Ruf ist alles andere als makellos und sie hat sich doch geschworen, niemals auf einen solchen Mann hereinzufallen. Zudem ist ihre Zukunft doch eigentlich schon verplant, oder?
Ungefähr 18 Jahre ist es her, dass ich die erste Historical Romance aus Elizabeth Boyles Feder las und seitdem bin ich ein großer Fan ihrer Romane, denn ich liebe ihren beschwingten Schreibstil, ihre zum Teil schrulligen, aber liebenswerten Figuren und vor allem den Humor, der die Romane der Autorin so besonders macht. Zugegeben, die damaligen Romances, die in deutscher Übersetzung erschienen, waren nicht alle gleich gut, doch nur aufgrund der falschen Auswahl von Seiten deutscher Verlage, die Autorin dann so lange ganz zu übergehen, fand ich sehr schade; vor allem, weil selbst ein schlechterer Boyle Roman noch so um Längen besser ist, als vieles, was in Sachen Historical Romance in den letzten Jahren so den Weg über den großen Teich fand. Gerade Romances von Debütautoren erhielten einfach viel mehr Aufmerksamkeit; etwas das ich in den seltensten Fällen nachvollziehen konnte, da ich in diesem Genre „alteingessene Autoren“ einfach mehr schätze, weil dort auch Ausdruck und Stil den richtigen historischen Anstrich besitzen.
Nun hat sich der CORA Verlag der Autorin angenommen, was mich sehr gefreut hat und den ersten Teil von Elizabeth Boyles momentan sechsteiliger „Rhymes with Love“ Reihe herausgegeben.
In „Entflammt vor Begierde nach dem Duke“ bekommt es der Leser mit einem sehr quirligen Heldenpaar zu tun, das sich zwar reichlich neckt, aber auch sehr mag, selbst wenn es zunächst keiner von beiden zugeben möchte. Sowohl Tabitha als auch der Duke of Preston haben nach familiären Schicksalsschlägen lernen müssen, auf eigenen Beinen zu stehen. Aber beide haben auch liebe Freunde, die ihnen zur Seite stehen; wohingegen Prestons „Kumpel“ genauso die gleichen, verwegenen Haudegen sind, wie Preston selbst. Er ist ein Mann, der das Leben liebt, mit all seinen Facetten und Gefahren die es so mit sich bringt, was seinen Onkel und seine Tante zur Weißglut treibt. Sein Ruf eilt ihm voraus, doch wie so oft, verbirgt auch Preston einen weichen Kern im Inneren und natürlich ist er alles andere als schlecht. Vielleicht ein wenig gedankenlos ab und an, doch man kann ihm ob seiner Aktionen nicht lange böse sein. Das merkt auch die Heldin des Romans sehr schnell und ich fand es einfach wunderbar zu lesen, wie sich beide miteinander spritzige Wortgefechte liefern.
Aber auch Tabithas Freundinnen und ihren federnliebenden Hund Mr. Muggins habe ich schnell in mein Leserherz geschlossen und habe schmunzelnd die Romanpassagen verfolgt, in denen Mr. Muggins auf Federjagd geht. Tabithas steifer Verlobter erinnerte mich dazu vom Verhalten her frappierend an Mr. Collins aus Jane Austens „Stolz und Vorurteil“, ein Umstand, der mich vergnügt, weiterlesen lassen hat.
Die Liebesgeschichte zwischen Tabitha und dem Duke entwickelt sich recht langsam, was aber auch passend zum Aufbau der Story ist, jedoch sollte man hier gewarnt sein, dass man sehr explizit geschriebene Liebesszenen, hier nicht so oft bekommt, wie zum Beispiel in Romances von Stephanie Laurens. Hier stehen die Romantik, der Humor und eine süße Liebesgeschichte einfach mehr im Fokus, was mir aber auch gut gefallen hat. Wer Lust auf einen schönen, amüsanten, beschwingten und leichten historischen Liebesroman hat, sollte Elizabeth Boyle und dem ersten Teil ihrer „Rhymes with Love“ Reihe unbedingt eine Chance geben. Da ich mich perfekt unterhalten gefühlt habe, vergebe ich für den Roman und die, wie ich fand, sehr gute Übersetzung, die volle Punktzahl!
Kurzgefasst: humorvolle, beschwingte Historical Romance mit liebenswerten Charakteren. Der Auftaktband zur „Rhymes with Love“ Reihe überzeugt auf ganzer Linie.