Connie Brockway
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Originaltitel: No Place for a Dame
Verlag: AmazonCrossing
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: August 2014
Genre: Historical
Sprecher:in Hörbuch: Nina-Zofia Amerschläger
Teil einer Serie: Royal Agents 03
Ankes Bewertung
Sophia North ist nicht seine erste Wahl als Gattin, aber irgendwann muss er schließlich heiraten und da ist keine schlechter oder besser als sie. Immerhin ist Sophia von adeliger Herkunft und ein recht netter Anblick.
Doch diese Rechnung hat Gilles, Lord Strand, ohne das Protegé seines Vaters gemacht. Avery ist sich ziemlich sicher, dass sie das Richtige tut, in dem sie alles daran setzt, Sophia zu vertreiben. Zudem erhofft sie sich, durch dieses Handeln, die nötige Dankbarkeit von Giles, sodass er sich bereit erklärt sie nach London zu bringen.
Dort plant sie, verkleidet als junger Mann, denn nur so erhält sie Zutritt zur astronomischen Gesellschaft, ihre Studien einzureichen und Anerkennung für ihre Arbeit zu erhalten. Und dass sie Giles schon lange heimlich liebt und nicht möchte, dass er eine so üble Person, wie Sophia heiratet, ist natürlich auch ein weiterer Punkt.
Auch Giles ist in gewisser Weise erleichtert, dass er Sophia soll ist. Stattdessen mit Avery zu tun haben, ist jedoch sehr viel schlimmer, denn von ihr, kann er nur mit Mühe und Not die Finger lassen. Immerhin kann er nun, da er eh nach London unterwegs ist, auch gleich nach seinen vermissten Freunden Jack und Anne (All through the night) suchen.
Tja, wo fange ich am besten an. Was wiegt schwerer als Kritik, die naiv-nervige Avery, der langweilig-blasse Lord Strand oder die Sprecherin des Hörbuches, Nina-Zofia Amerschläger?
So sehr ich auch die Charaktere eines Romans als wichtige Zutat schätze, so muss ich doch die Sprecherin des Hörbuches als negativsten Eindruck anführen. Nina-Zofia Amerschläger ist grundsätzlich, wie ich finde, keine schlechte Hörbuch-Sprecherin. Dass sie jedoch Kraft ihres Vortrages Avery wie eine 12-jährige klingen lässt, empfand ich als höchst problematisch. So nämlich konnte ich mir einfach nicht vorstellen, was Giles von einem „Kind“ will; außer er hätte entsprechende Neigungen. Die werden jedoch – zum Glück – nicht erwähnt. Ganz im Gegenteil, ich hatte den Eindruck, dass Giles eine Partnerin benötigt, die ihm, dem in vieler Hinsicht lebenserfahrenen Mann, Paroli bieten kann.
Nun ist Avery definitiv keine 12, aber sie verfügt über hohe Intelligenz und Bildung, wenn auch wenig echte Lebenserfahrung. Und – vielleicht – wenn Nina-Zofia Amerschläger das Hörbuch in einer normalen Erwachsenen Stimmlage und gänzlich ohne pubertierendes „Geschmolle“ und „Gezicke“ vorgetragen hätte, dann hätte ich womöglich auch eine logisch denkende Avery erkennen können, die einfach nur beschützt und zurückgezogen aufgewachsen ist.
Die Sprecherin hat auch vor dem Hauptprotagonisten nicht haltgemacht. Damit ist es ihr auch gelungen aus der vielschichtigen Persönlichkeit von Giles, den gelangweilten Adeligen per se, zu machen.
Ach, und sozusagen als Sahnehäubchen hat Connie Brockway noch einen drauf gesetzt und aus einer „Frau-in-Männerkleidung“/“Spionage“/“Astronomie“-Story eine langweilige „Frau-wartet-auf-Mann-bis der-sich-endlich-ihrer-erinnert“-Geschichte gemacht.
Kurzgefasst: Einmal davon abgesehen, dass ich mich nicht für den Vortag der Sprecherin begeistern konnte, so finde ich auch die Story in ihrem Potenzial vertan. Einfach Schade.
Gehört und rezensiert von Anke, im August 2019.
Diese Rezension bezieht sich auf die Ausgabe: Hörbuch, AmazonCrossing, Verliebt in die Sterne.