Sandra Brown
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Originaltitel: Tough Customer
Verlag: Blanvalet
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Januar 2013
Genre: Romantic Suspense
Klappentext
Ein verrückter Stalker, der Berry Malone seit Monaten verfolgt, hat sich Zugang zu ihrem Haus verschafft, einen Mann niedergeschossen und damit gedroht, auch Berry zu töten. Dennoch zweifelt die Polizei an der Glaubwürdigkeit der jungen Frau.
Caroline King sieht nur eine Möglichkeit, ihre Tochter zu schützen: Sie muss Berrys Vater um Hilfe bitten- den Privatdetektiv Dodge Hanley, den sie seit dreißig Jahren nicht mehr gesehen hat. Dodge fliegt nach Houston, um seiner Tochter zu helfen- und eine mörderische Jagd beginnt…
Quelle: Blanvalet
Nicoles Bewertung
Eigentlich wollte Berry Malone mit ihrem Arbeitskollegen an einem gemeinsamen Projekt arbeiten. Als sie ihn in ihr Haus einlud, doch der Abend endete für beide in einem Fiasko! Ein ehemaliger Kollege von Berry, Oren Starks, der sie bereits seit geraumer Zeit stalkte, drang in das Haus ein und schoss wie wild um sich. Dabei wurde Berrys fleißiger Arbeitskollege schwer verletzt und sie verdankte es lediglich Orens Missgeschick; denn er fiel bei seinem Amoklauf die Treppe herunter, dass ihr nicht mehr geschah. Oren konnte humpelnd flüchten und so blieb es einzig Berry überlassen, die Polizei zu rufen.
Doch die glauben zunächst an eine schmutzige Dreiecksgeschichte; vermuten gar, Berry hätte etwas mit ihrem verletzten Kollegen am Laufen – obwohl dieser verheiratet ist und beginnen ihre Ermittlungen nur zögerlich. Erst als Oren eine weitere Person auf seiner Flucht erschießt, nehmen sie Berrys Ängste ernst.
Da Berrys Mutter, die verwitwete Caroline King fürchtet, dass die Polizei allein den stalkenden Killer nicht allein dingfest machen kann, wendet sie sich in ihrer Not an den knorrigen Privatdetektiv und Ex-Cop Dodge Hanley mit dem sie vor dreißig Jahren eine Liebesbeziehung hatte. Außerdem ist Dodge auch der Vater von Berry, was die junge Frau bislang jedoch noch nicht weiß. Während sich Dodge mit dem Ermittler Deputy Ski Nyland von Merritt County auf die Suche nach Oren Starks begibt, flammen auch die alten Erinnerungen und Gefühle in Caroline und Dodge wieder auf, die sich sehr liebten, bis eine unkluge Entscheidung von Dodge alles zwischen ihnen zerstörte und für das Ende ihrer Liebesbeziehung sorgte. Dodge ist hin- und hergerissen; auch die Tatsache, dass er seiner Tochter das erste Mal in all den Jahren nahe sein darf, lässt seinen Eispanzer langsam schmelzen. Währenddessen scheint Ski Nyland mehr als nur berufliches Interesse an Berry zu haben, doch er muss zunächst sämtliche Gefühle für sie auf Eis legen, da der Killer mit ihnen Katz und Maus spielt und nur ein Fehler zu einer Katastrophe führen kann…
Der Privatdetektiv und Raubein, Dodge Hanley trat bereits als Nebenfigur in Sandra Browns Suspense Roman „Sündige Gier“ in Erscheinung und stand dort dem männlichen Hauptakteur, Strafverteidiger und bestem Freund Derek Mitchell zur Seite. Schon als Nebenakteur spürte man als Leser sein Charisma und seine Stärke und selbst trotz seiner schnoddrigen obercoolen Art ließ mich alles zusammen betrachtet, sehr neugierig auf seine eigene Geschichte werden, da man in „Sündige Gier“ bislang nicht viel über seine geheimnisvolle Vergangenheit erfahren durfte. Zwar wird in „Blinder Stolz“ Dodges Tochter Berry gestalkt, doch auch wenn sich zwischen ihr und Ski eine kleine Liebesgeschichte entwickelt, stehen im Grunde Dodge und Caroline stets im Fokus des Geschehens, zumal die Autorin deren Geschichte, die vor dreißig Jahren ihren Anfang nahm, in Rückblenden abwechselnd zum aktuellen Geschehen, erzählt.
Eigentlich ist die Ausgangssituation sehr interessant; wobei Sandra Brown mit Oren Starks einen sehr cleveren und gefährlichen Killer geschaffen hat, doch aufgrund der Tatsache, dass es zu wenig Begegnungen zwischen ihm und Berry kommt, bzw. er sich geraume Zeit noch nicht einmal in ihrer Nähe aufhält, fehlt es der Story leider hier und da an Spannungsmomenten- selbst wenn ich es unterhaltsam und aufschlussreich fand, Dodges Vorgeschichte zu erfahren, die erklärte, wieso aus ihm mit den Jahren so ein knorriger und nach außen hin abgebrühter Mann wurde. Ein wenig gewöhnungsbedürftig und gewöhnlich ist die Ausdrucksweise der männlichen Akteure in diesem Roman, die so manches Mal an Dialoge aus US-Actionstreifen erinnern. Abgesehen davon gibt es von meiner Seite aber nichts zu bemängeln und der Showdown am Ende des Romans ist dann auch sehr dramatisch und fesselnd.
Kurzgefasst: „Blinder Stolz“ ist von einem nervenaufreibenden Thriller meilenweit entfernt; dennoch funktioniert Sandra Browns Erfolgsrezept, charismatische Akteure und eine ansprechende Story zu einem unterhaltsamen Roman zu verbinden auch dieses Mal, sodass ich mich trotz wenigen Spannungsmomenten sehr gut unterhalten gefühlt habe.