Geliebte Spionin

Donna Birdsell

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Originaltitel: Wolf's Tempation

Verlag: Cora
Band: Historical Band 243
Erscheinungsdatum: Juli 2008

Genre: Historischer Liebesroman

Klappentext

Ethan Gray, Meisterspion im Dienst der Krone, erhält einen gefährlichen Auftrag: Er soll Schmuggler überführen, die Waffen in die amerikanischen Kolonien schaffen. Doch immer, wenn er ihnen auf den Fersen ist, verwischt eine geheimnisvolle Gegenspielerin jede Spur. Ethan braucht Hilfe – und bekommt die schöne Spionin Maris Winter zugewiesen. Eine Frau an seiner Seite ist das Letzte, was Ethan wollte! Aber Maris erweist sich nicht nur als ebenbürtig, sondern weckt auch sein Verlangen. In einer sinnlichen Nacht erobert Ethan seine couragierte Mitstreiterin – nicht ahnend, dass ihre Liebe bald Land und Leben bedrohen wird…

Quelle: Cora

Rezensionen

Ankes Bewertung 04 05 Sterne.png

Der Spionin Maris Winter wird von ihrem Auftraggeber, der Kollege Ethan Gray zur Seite gestellt. Und sie macht ihre Arbeit, obwohl sich alles in ihr gegen den smarten Ethan Gray sträubt, denn sie immer so sehr bewundert hat.
Ethan ist gefährlich, nicht nur für ihren Seelenfrieden und ihr Herz, sondern auch für ihr gut behütetes Geheimnis, auf das der Spion, bei einer gemeinsamen Arbeit, stoßen könnte.

Ethan ist es gar nicht recht einen Auftrag mit einem Partner auszuführen und noch dazu mit einer Frau, der er im Grunde gar nichts zutraut. Ein falsches Urteil, wie er allerdings wenig später, feststellen muss.

Aber da ist noch mehr an dieser Frau, die er so ungern als seine Partnerin bei der Arbeit akzeptiert. Sie hat etwas an sich, was ihn ungemein anzieht, aber auch misstrauisch und eifersüchtig macht – Gefühle, die er so gar nicht wahrhaben möchte.

„Geliebte Spionin“ fällt, mir persönlich als Leser, vor allem durch seine eher ungewöhnlichen Plot auf. Denn, und ich denke, das werden auch anderen Leser bemerken, dass es wenig Geschichten über weibliche Spione gibt. Genauer gesagt weibliche Spione, die auch wirklich „an der Front“ ihren Dienst tun und nicht nur als „gut geschützte“, junge Damen, im väterlichen Haushalt, als Übersetzerin arbeiten und Codes entschlüsseln.

Die Hauptprotagonisten Maris Winter ist zunächst einmal schwer zu durchschauen. Sie ist eine sympathische Heldin, die durch ihre Geheimnisse zusätzlich Charakter bekommt und sich so von den üblichen „Damen der Gesellschaft“ abhebt. Da sie aber ebenso, wie alle anderen „Damen“, eine Schwäche für den Helden hegt, macht sie auch wiederum recht menschlich.

Der Held und Hauptprotagonist kommt ein wenig machomäßig daher, vor allem da er anfangs einige Probleme damit hat, Maris als gleichgestellte Mitstreiterin zu sehen, obwohl sie das durchaus verdient. Das macht ihn nicht gerade sympathisch. Dass er sich dann aber doch ehrlich, wirklich und wahrhaftig in diese tolle Heldin verliebt, lässt ihn in meiner Gunst wieder erheblich steigen.

Donna Birdsell schreibt gekonnt, nicht übermäßig fesselnd, aber durchaus unterhaltsam. Die ein oder andere Stelle empfand ich als ein wenig zäh beim Lesen, dann wiederum gab es Stellen die richtig spannend und interessant waren. Am Ende der Geschichte würde man doch gerne noch weitere Bücher der Autorin lesen. Und so kann man der Autorin durchaus einen gewissen Suchtfaktor bescheinigen.
Aber vielleicht erbarmt sich die Autorin ja eines Tages und schreibt die Geschichte von Ethan Grays Schwester?

Prima gelungen finde ich die Auswahl des Covers, was für mein Dafürhalten hervorragend zu den Protagonisten des Buches passt. Toll fand ich auch das am Ende der Geschichte aufgezeichnete Rezept aus dem Inhalt. Eine super Idee, die ich mir öfters wünschen würde.

Kurzgefasst: eine solide geschrieben Geschichte, mit einem Plot, auf den man nicht alle Tage trifft und einer sehr interessanten Heldin.

Nicoles Bewertung 04 Sterne.png

Ethan Gray, Cousin des ehemaligen Meisterspions „Der Falke“ (seine Geschichte wird in Teil 1 der Reihe erzählt; siehe Rezension Nicole), arbeitet im selben Metier, nämlich als Spion für die englische Krone unter dem Decknamen „der Wolf“. Sein Ziel ist es, Verräter dingfest zu machen oder auszuschalten, die mit den Franzosen und den amerikanischen Kolonisten gemeinsame Sache machen.

Doch immer wieder, wenn er seinem Ziel einen Schritt näher gekommen ist, werden seine Pläne durchkreuzt- und zwar durch eine mysteriöse Frau, der er eines Tages unvermittelt auf einem Maskenball begegnet. Bevor er sie jedoch in Gewahrsam nehmen kann, kann sie in letzter Sekunde, immer noch maskiert, entfliehen.

Ethans Verärgerung nimmt in den folgenden Tagen jedoch vermehrt zu, als er von seinem Auftraggeber, Lord North den Befehl bekommt, er solle mit einem zweiten Agenten zusammenarbeiten. Ethan vermutet, dass Lord North ihm nicht zutraut, seine Mission allein zu erfüllen. Zudem plagen ihn große Selbstzweifel. Einst liebte er eine Frau, die sich jedoch als Verräterin entpuppte und durch seine unbewusste Mithilfe mehreren Menschen den Tod brachte.

Um so überraschter ist Ethan, als er den Agenten, mit der er gemeinsame Sache machen soll, schließlich kennen lernt. Es ist eine Frau! Und keine Geringere als Maris Winter, der er vor Jahren begegnete, um ihr die Nachricht zu übermitteln, dass ihr Vater bei einem Spionageeinsatz ums Leben kam. Um ihren Vater zu rächen und weil sie Ethan seit diesem Zeitpunkt als eine Art Vorbild ansah, entschloss sich Maris, selbst Spionin zu werden. Als „Rabe“ gelang es ihr in relativ kurzer Zeit einige Pläne der Franzosen zu vereiteln. Grund genug für Lord North den Raben und den Wolf nun zusammen auf eine Mission nach Frankreich zu schicken!

Doch nicht nur Ethan ist „not amused“ von dem Befehl; auch Maris ist geschockt, als sie von Lord North's Plänen erfährt. Denn nicht nur ihre frühere Bewunderung und jugendliche Verliebtheit für Ethan lassen sie zögern. Es gibt in ihrem Leben ein großes Geheimnis, von dem Ethan auf keinen Fall etwas erfahren darf.
Auf ihrer gemeinsamen Reise nach Frankreich raufen sich beide, trotz gegenseitiger Vorbehalte; so glaubt Ethan anfangs, als Frau wäre Maris mit ihrer Spionagetätigkeit hoffnungslos überfordert, doch irgendwann zusammen.

Bei einer weiteren Mission, treffen Ethan und Maris erneut aufeinander und aus gegenseitiger Bewunderung wird; obwohl es beide nicht wollen, plötzlich Liebe. Doch wie kann ihre Liebe eine Zukunft haben- denn nicht nur Maris verbirgt etwas vor Ethan...

Der zweite Teil der Spionagereihe von Donna Birdsell knüpft nahtlos an den ersten Band an. In diesem Roman erfährt man nun, wie es mit Ethan weitergeht, der schon im ersten Teil mehrere Auftritte hatte und mir als interessanter Charakter auffiel.

Ich gebe zu; Spionageplots sind mittlerweile nichts wirklich Innovatives mehr. Zu oft wurde dieser Plot für einen historischen Liebesroman benutzt (siehe zuletzt bei Celeste Bradleys Spionagereihe, die mir persönlich jedoch zu verwirrend und zäh war) - es gibt jedoch gute Gründe dafür, die Reihe von Donna Birdsell trotzdem zu beachten und einfach auszuprobieren: Zum einen verpackt die Autorin ihre Spionageschichten unheimlich spannend und abwechslungsreich. Die Orte des jeweiligen Geschehens wechseln oft, bzw. durch den schnelleren Szeneriewechsel wird es meiner Meinung nach niemals langweilig.

Zum anderen haben die Romanfiguren eine interessante Vorgeschichte. Sowohl was Ethan betrifft, der seit des Verrats seiner Geliebten, Frauen gegenüber sehr misstrauisch ist, als auch Maris, die zwar auf Ethans Seite kämpft, jedoch plötzlich in einen inneren Konflikt mit sich gerät, da sie neben ihrer Spionagetätigkeit eine Person schützen möchte, die Ethan unbedingt dingfest machen will. Beide, also Ethan und Maris sind sich im Grunde sehr ähnlich- beide geben sich nach außen hin sehr reserviert; stark und kühl, aus Angst verletzt zu werden. So ist es für mich sehr schön gewesen zu lesen, wie diese eigentlich sensiblen Menschen, die ja schon aus beruflichen Gründen ein gesundes Misstrauen an den Tag legen mussten, sich langsam dem anderen gegenüber öffneten.

Ethans übermütige und lebenslustige Schwester Frederica hat ebenfalls in diesem Teil mehrere denkwürdige Auftritte und treibt ihren Bruder regelrecht in die Verzweifelung, was für den Leser jedoch ziemlich amüsant ist.

Übrigens, in diesem Historical findet Ihr übrigens ein schönes, süffiges, englisches Rezept für ein Dessert am Ende des Buches.

Kurz gefasst: zwar nicht ganz so gut wie der Vorgängerband, jedoch trotzdem immer noch sehr empfehlenswert.

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