Kuss des Feuers

Kristen Callihan

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Originaltitel: Firelight

Verlag: Lyx
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: September 2013

Genre: Historical Paranormal

Sprecher:in Hörbuch: Merisha Husagic

Teil einer Serie: Darkest London 01

Klappentext

London, 1881: Seit ihrer Geburt besitzt Miranda Ellis die außergewöhnliche Gabe, das Feuer zu beherrschen. Da ihre Familie ihr gesamtes Vermögen verloren hat und vor dem Ruin steht, sieht Miranda sich gezwungen, den geheimnisvollen Lord Benjamin Archer zu heiraten, der sein Gesicht stets hinter einer Maske verbirgt.

Quelle: Lyx

weitere Ausgaben:

Hörbuch
Verlag: SAGA Egmont
Erscheinungsdatum: August 2021

Rezensionen

Ankes Bewertung 04 05 Sterne.png

Nach einem Feuer im Lagerhaus der Familie, an dem Miranda Ellis die Schuld trägt (sie verfügt, über die unkontrollierte Fähigkeit Feuer zu entfachen) und das zum Ruin der Familie beigetragen hat, wird Miranda von ihrem Vater mit dem geheimnisvollen Lord Benjamin Archer verheiratet. Miranda ist zwar klar, warum ihr Vater sie an Lord Archer verschachert hat, aber warum Archer ausgerechnet sie als Braut ausgewählt hat, ist ihr jedoch ein Rätsel.

Der stets maskierte Archer hat Miranda bereits von ein paar Jahren zufällig kennengelernt und war vom ersten Moment an bezaubert von ihr. Damals war er jedoch auf einer Mission ihren Vater Rache an ihrem Vater zu nehmen und ihn zu töten. Doch für sie hat er seine Pläne geändert.

Drei Jahre später hat er sie nun endlich als seine Braut in sein Zuhause führen können. Und damit eine Reihe an gefährlichen Ereignissen losgetreten. Denn nun werden, reihum, wie es scheint, die Freunde ermordet, die einst mit ihm einen geheimen Club gegründet haben. Und schlimmer noch, scheint damit nun auch Miranda zum Ziel geworden zu sein.

Ich habe „Der Kuss des Feuers“ als Taschenbuchausgabe von Lyx bereits vor 10 Jahren kennengelernt. Für diese wiederholte Begegnung mit der Geschichte habe ich mir jedoch die Hörbuchausgabe ausgesucht. Und komme damit auch gleich zu meinem größten Kritikpunkt: der Auswahl der Sprecherin, Merisha Husagic. Doch wo soll ich da anfangen?

Ich fand, den Vortag der Sprecherin einfach nur furchtbar. Besonders grausam waren für mich ihre Bemühungen, die Geschichte mit verstellter (für männliche Protagonisten) oder sonorer Stimme (für Archer) vorzutragen. Einzig für die Hauptfigur Miranda, hat sie, eine für meine Ohren passende Vertonung gefunden. Hinzu kommt die qualitativ sehr schlechte Produktion des Hörbuches in den Sprechpausen, schweres Atmen der Sprecherin und das Umblättern von Buchseiten äußerste negativ auffällt. Zwar habe ich immer mal wieder mit, für meinen Geschmack ungeeigneten Sprechern und Sprecherinnen zu tun gehabt, doch bisher war ich von so einem schlammig produzierten Hörbuch stets verschont geblieben.
Warum ich das Hörbuch trotzdem fertig gehört habe, lag an der wirklich sehr spannenden und eindringlich geschilderten Geschichte, an die ich mich erst nach und nach wieder erinnern konnte. Dieses Mal hat mich die Geschichte wirklich gefesselt und mich tief in seine düstere Atmosphäre gezogen. Und das, trotz der ganzen Produktionsprobleme des Hörbuches!

So kann ich meine damalige Kritik über „Längen im Mittelteil“, die vermutlich von der „Beziehung der Hauptfiguren, die viel zu lange stagnierte“ genährt wurden oder von „unsympathischen und uninteressanten Nebencharakteren“, die nur wenig Anreiz zur Fortsetzung der Serie geben würden, nicht mehr unterschreiben; zumal ich heute weiß, dass ich die Serie mit jedem Teil immer besser bewertet habe.

Nur das, was ich damals als Knackpunkt der Geschichte beschrieben hatte, nämlich, dass sowohl Miranda als auch Lord Archer ihre Geheimnisse zu lange und schon beinahe eifersüchtig voreinander bewahren, es dafür aber keine wirklich nachvollziehbaren Gründe gäbe, dem stimme ich nach wie vor zu. Ich habe damals geschrieben, dass ich es mir viel aufregender hätte vorstellen konnten, hätten beide um die Fähigkeit des anderen gewusst und waren gemeinsam ins Feld gezogen, anstelle wenig erfolgreich, jeder alleine vor sich hin zu ermitteln. Und ich hätte es ein wenig über, wenn ein "Geheimnisse voreinander bewahren" das einzige sei, das eine Geschichte voranträgt.

Zwar stimme ich dem grundsätzlich nach wie vor zu, doch bei der wiederholten Begegnung mit der Geschichte stand das für mich nicht mehr so im Fokus, vermutlich weil ich dazu zu sehr von den geschilderten Ereignissen in Anspruch genommen war.

Vormals hatten sowohl ich als auch Nicole über eine zum Teil recht unpassende, weil zu modern-umgangssprachliche Wortwahl geklagt. Und richtig, wer nach zeitgenössischer Atmosphäre sucht, der findet diese in Kristen Callihans „Darkest London“-Serie nicht unbedingt. Insbesondere dann nicht, wenn man sich für die Hörbuch-Ausgabe entscheidet, da die ungeeignete Sprecherin diesen Eindruck noch verstärkt.

Kurzgefasst: Trotzdem gelingt es der Autorin eine herrlich düstere viktorianische „Dark Romance“-Atmosphäre zu schaffen und mich als Hörer, in die geheime Welt von Archer und Miranda zu entführen.

Vormals 4 Punkte, heute 4,5 Punkte.

Re-read, in der Audio-Ausgabe und Rezension überarbeitet im September 2023.

Nicoles Bewertung 04 05 Sterne.png

Miranda ist die einzige noch unverheiratete Tochter des Gauners und Geschäftsmannes Ellis. Eigentlich will Lord Benjamin Archer Mirandas Vater an dem Tage töten, als er Miranda aus den Klauen von gefährlichen Straßenjungen rettet, doch Mirandas Auftreten fesselt Lord Benjamin und so entsteht ein völlig neuer Plan in seinem Kopf, um sich an Ellis dafür zu rächen, dass dieser ihm einen geheimnisvollen Gegenstand, der sich auf Ellis Schiff befand, das angeblich unterging, vorenthalten hat.

Drei Jahre später hält Benjamin um Mirandas Hand an und Miranda, die von ihrem Vater gezwungen wird, den ihr unbekannten Lord Archer, dessen Gesicht eine Halbmaske ziert, zu heiraten, ist zunächst hin und hergerissen, da um Lord Archer dunkle Gerüchte kursieren. Da aber Miranda ebenfalls ein Geheimnis hat, mag sie den Klatsch um Benjamin nicht glauben und so willigt sie schließlich ein, seine Frau zu werden.
Obwohl ihr jeder versucht einzureden, dass der Mann mit der Halbmaske ein brutaler Mensch sei, verliebt sie sich im Laufe der Zeit immer mehr in Archer, der ihr gegenüber sehr fürsorglich und liebevoll ist; allerdings auch eine sehr bestimmende, aufbrausende Art, seinem italienischen Blut geschuldet, vorzuweisen hat.

Und auch Archer verliebt sich in seine frisch gebackene Ehefrau und das mehr, als eigentlich gut für ihn ist, da er vor vielen Jahren verflucht wurde und das Resultat dieses Fluches letztendlich dafür sorgte, dass er nun nur noch in der Gesellschaft mit einer Halbmaske im Gesicht auftritt. Er fürchtet allerdings auch, dass Miranda ihn verlassen würde, wenn sie jemals unter seine Maske schauen würde und quält sich mit Selbstzweifeln. Hätte er Miranda überhaupt heiraten dürfen, denn es geht ein Mörder in London um, der sämtliche gute alte Freunde von Archer tötet und auch Miranda umbringen will? Was Archer jedoch nicht weiß, ist, dass Miranda alles andere als eine hilflose junge Frau ist. Miranda kann Feuer heraufbeschwören und fürchtet ihrerseits, dass Archer sich von ihr abwendet, wenn er von ihren übersinnlichen Fähigkeiten erfährt…

Historische Liebesromane sind trotz der gottlob wieder ansteigenden Nachfrage, leider noch recht dünn im Novitätenprogramm der Verlagswelt gesät und so greife ich auch mal ausnahmsweise zu einem Para-Historical, wenn ein Buch dieses Untergenres erscheint. Wie ich es mir erhofft habe, sind die Para-Elemente im ersten Teil der neuen „The Darkest London“ Reihe jedoch recht light und somit gerade noch im Rahmen, da ich stark paralastigen Stories eigentlich lieber aus dem Wege gehe. Vor allem hat mich auch die interessant klingende Rahmenhandlung neugierig auf das Buch gemacht.

Und eigentlich wurde meine hohe Erwartungshaltung auch kaum enttäuscht. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich keine großen Erklärungen der Autorin zu den Para-Elementen gebraucht habe, weil es mich nicht so interessiert, wenn die Liebesgeschichte dafür einigermaßen plausibel erzählt wird. Dennoch gibt es ein „aber“! Bei einem historischen Liebesroman erwarte ich zumindest im Ansatz eine zeitgemäße Ausdrucksweise der Protagonisten. Sehr unsanft wurde ich aber gleich auf den ersten Seiten aus meinem Lesefluss gerissen, da ich über Wörter wie „Quatsch“, Blödmann“, „Begrapschen“ usw. stolperte, die leider nicht nur sehr umgangssprachlich und einfach formuliert, sondern auch völlig unzeitgemäß für einen historischen Roman waren.

Da ich das englischsprachige Original zum Roman nicht gelesen habe, kann ich nicht sagen, ob es ein Fauxpas der Autorin oder der Übersetzerin ist, dennoch tendiere ich fast dazu letzteres anzunehmen, da ich von gleicher Übersetzerin schon andere Übersetzungen historischer Liebesromane las, welche ebenfalls eine recht moderne Wortwahl aufwiesen. (Beispielsweise Joanna Bourne - Die Geliebte des Meisterspions, Monica McCarty - Mein ungezähmter Highlander)

Das fand ich in diesem Fall besonders schade, da mir der Roman ansonsten so gut gefallen hat. Zugegeben, im Mittelteil sind kleine Längen zu beklagen und Archers Freunde waren für mich nicht unbedingt interessante Charaktere, von denen ich gerne mehr lesen würde, doch die Liebesgeschichte zwischen Miranda und Archer hatte für mich genau die richtige Mischung zwischen Romantik, Herzschmerz und Sensibilität zu bieten. Beide sind zudem gebrannte Kinder, was ihren Hintergrund angeht und müssen erst einmal langsam lernen wieder jemandem bedingungslos zu vertrauen und genau diesen Punkt hat die Autorin richtig gut umgesetzt.

Ich mochte sowohl Archer als auch Miranda, selbst wenn ihre Superkräfte, schon hier und da etwas zu dick aufgetragen wirkten. Eine erfolgreiche Diebin, eine Meisterfechterin und dazu auch noch die Fähigkeit Feuer heraufzubeschwören und dazu dann noch der dennoch sehr spannende Showdown am Ende des Romans gerechnet…. Also hier hätte ich mir doch auch ein wenig mehr Einsatz von Archer gewünscht, was jedoch nur ein sehr kleiner Kritikpunkt meinerseits sein sollte.

Was Archers Geheimnis angeht… nun, ich könnte mir vorstellen, dass Leser, die ansonsten eher stark paralastige Lektüre bevorzugen, etwas enttäuscht sein könnten von der Auflösung, doch für mich reichte diese kleine Dosis völlig aus und so habe ich mich rundum unterhalten gefühlt.

Kurzgefasst: Unter die Haut gehende romantische Love Story, mit Para-Light Elementen versehen, leider jedoch mit einer sehr modernen Wortwahl bestückt.

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