Das Geheimnis des Duke of Darlington

Anna Cowan

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Originaltitel: Untamed

Verlag: Lyx
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: März 2016

Genre: Historical

Klappentext

Katherine Sutherland ist bereit, jeden Preis zu zahlen, um die Ehe ihrer Schwester zu retten, und so schließt sie einen gefährlichen Handel mit dem berüchtigten Duke of Darlington: Damit er die Finger von ihrer verheirateten Schwester lässt, wird der durchtrieben verführerische Duke sie als Frau verkleidet begleiten – und mit Kit nicht nur ein Bett, sondern auch seine düstersten Geheimnisse teilen! Er hat jedoch nicht damit gerechnet, ausgerechnet bei der widerspenstigen Kit die Liebe zu finden, die ihm sein Leben lang verwehrt wurde …

Quelle: Lyx

Rezensionen

Ankes Bewertung 03 05 Sterne.png

Was eine Inhaltsangabe betrifft, möchte ich in diesem Fall auf den Klappentext verweisen, da für mich die Geschichte so viele Lücken aufwies und grundlegende Fragen aufgeworfen hat, dass ich kaum imstande bin, den Inhalt korrekt wiederzugeben. Aber dazu gleich mehr.

Ich hatte keine Probleme mit der bisexuellen Hauptfigur und auch nicht mit der etwas sperrigen Heldin, ganz im Gegenteil, ich fand die Figuren tatsächlich recht interessant dargestellt, komplex herausgearbeitet und charakterlich mit ansprechender Tiefe gefüllt. Und obwohl sie mich als Liebesromanfiguren nicht angesprochen haben, der einzige, der das gemacht hat, war der als grobschlächtig, hässliche und verabscheuungswürdige hingestellte Lord BenRuin, so fand ich sie doch spannend genug, um die Geschichte weiterzuverfolgen.

Auch hat mich weder die moderne Ausdrucksweise der Protagonisten gestört, ich bin in der Hinsicht eh recht tolerant, noch die mitunter, zumindest für meinen Lesegeschmack, etwas in die Länge gezogenen Um- und Beschreibungen haben mir durchaus beim Lesen ihre Probleme bereitet.

Womit ich jedoch überhaupt nicht zurechtgekommen bin, war der Erzählstil der Geschichte. Denn Anna Cowan hat für mich schlicht in Rätseln geschrieben, die ich einfach nicht zu lösen fähig war.

Ich kann es zugeben, ich bin ein einfaches Gemüt und suche einfache Unterhaltung und mich hat es überfordert, mir das von der Autorin ungeschrieben zu denken und offene Schlussfolgerungen zu vollenden, sodass ich bis zum Ende der Geschichte und darüber hinaus, nur in Ansätzen verstanden habe, worum es eigentlich ging. Ganz zu schweigen davon, dass ich mir "Das Geheimnis des Duke of Darlington" erklären könnte.

Nun immerhin hat, neben den Charakteren, auch besagtes (und leider ungeklärtes) "Geheimnis" dafür gesorgt, dass ich die Geschichte tatsächlich bis zum Ende gelesen habe (und nicht nach 50 Seite aufgegeben, wie ich es zunächst in Erwägung gezogen hatte). Wenn ich natürlich auch enttäuscht war, es nicht zu erfahren oder überlesen zu haben.

Kurzgefasst: Originelle und interessante Charaktere, die sich jedoch in einer Geschichte und einen Erzählstil versteckt haben, die ich nie so richtig zu fassen bekam und noch weniger verstand.

Kas Bewertung 05 Sterne.png

„Das Geheimnis des Duke of Darlington“, aus der Feder von Anna Cowan, ist ein Historical,  der fern der „Masse“ läuft. Denn sowohl der Held, als auch die Heldin, sind Menschen, die nicht „von der Stange“ kommen, gleiches gilt für die eher ungewöhnliche Art des Schreibens von Anna Cowan. „Das Geheimnis des Duke of Darlington“ ist erfrischend anderes, wenn auch ein aufwühlendes, manchmal humorvolles und tiefschürendes Leseerlebnis. Es ist nicht einfach, das Gelesene in Worte zu fassen.

Jude, der Duke of Darlington ist berühmt-berüchtigt für seine Extravaganz, nicht nur, was die Bekleidung betrifft – hier geht er glasklar als Dandy durch – sondern auch, was seine amourösen Abenteuer betrifft. Darlington ist ein "Paradiesvogel", nun ja, und sowohl dem männlichen, als auch dem weiblichen Geschlecht zugeneigt. Alleine das, vor einem historischen Hintergrund, ist nicht „alltäglich“. Von Kindesbeinen an, war er ein Dorn im Auge seines Vaters, da er diesem zu „unmännlich“ war. Diese vermeintliche „Unmännlichkeit“ – erst viel später erfahren wir, was der wirkliche Grund war – wurde ihm auf seelisch grausame Art und Weise ausgetrieben. Im Nachhinein, braucht man sich nicht wundern, dass er ist, wie er ist. Er hat eine hohe Schutzmauer der Arroganz und Ignoranz um sich aufgebaut und stellt sich gerne mal als „dümmlich“ dar, obwohl er im Hintergrund geschickt und sehr intelligent, Fäden zieht. Darlington lässt nichts an sich heran, weder körperlich noch seelisch, bis er auf Katherin „Kit“ Sutherland trifft, die ihm, in ihrer Ehrlichkeit, einen Spiegel vorhält!

Kits Familie ist verarmt. Dank der hohen Spielschulden ihres inzwischen verstorbenen Vaters Abe Sutherland. Sie tut alles, um die Familie vor dem vollkommenen Ruin zu beschützen. Die Mittel, derer sie sich bedient, sind für eine Frau – ehemals „von Stand“ – nicht unbedingt gesellschaftsfähig, denn so scheut sich Kit selbst vor schwerer, körperlicher Arbeit nicht zurück. Holzhacken? Kein Problem für Kit. Den Schweinestall ausmisten? Her mit der Mistgabel! Kit ist froh, dass wenigstens ihre jüngere Schwester Lydia, einen Mann von Stand geehelicht hat, niemand anderen, als einen sehr vermögenden Lord. Leider hat Lydia ein Verhältnis mit Darlington! Und das ist nicht nur deren Gatten ein Dorn im Auge, sondern auch Kit, die sich momentan im Londoner Stadthaus ihrer Schwester aufhält! Doch was tun? Kit, wäre nicht Kit, wenn sie nicht versuchen würde, dem Duke of Darlington gehörig den Kopf zu waschen.

Doch was danach passiert, ist unglaublich anders, unglaublich menschlich! Um sich selbst – unter seiner Schutzmauer wiederzufinden – beschließt Darlington, verkleidet als ‚Lady Rose‘, Kit auf das heruntergekommenen Familien-Landgut zu begleiten, das sie bewirtschaftet und in dem immer noch ihre Mutter und ihr Bruder Thomas, der nur ein Jahr jünger ist als sie, leben. Darlington ist tatsächlich mehr Frau als Kit! Tja und Kit, sie ist eindeutig mehr Mann als Darlington. Im Laufe des Lesens spürt man, dass die beiden zwei Teile eines Ganzen sind. So sehr sie sich dagegen wehren, so sehr kommen sie sich immer näher. Dass ihre Seelen, wenn sie zusammen sind, eins werden. Kit ist eine immens starke, kluge Frau und steht – alleine vom Verstand her – Darlington in Nichts nach! Sie ergänzen sich wunder- wunderbar. Er trägt einen extravertierten Charakter zur Schau, der dem widerspricht, wie es in ihm aussieht. Kit dagegen ist eher ein introvertierter Mensch, hält allerdings, wenn es sein muss, mit ihrer Meinung – die sie dann ehrlich kund tut – nicht hinter dem Berg.

Dies und der Umstand, dass „Das Geheimnis des Duke of Darlington“ nicht einfach mal runter gelesen werden kann, weil es viel zu tief geht, weil sich menschliche Abgründe auftun, die den Leser ziemlich mitnehmen, macht das Buch zu etwas Besonderem, etwas Anderem, etwas, das eben nicht mal „von der Stange“ kommt. Man leidet mit, sowohl mit Kit, als auch mit Darlington, der sich nur sehr schwer einem Menschen öffnen kann. Darum ist es umso erstaunlicher, dass gerade Kit, die ihm gegenüber wirklich nicht das klitzekleinste Blättchen vor den Mund nimmt und schimpfen kann wie ein Rohrspatz, Jude schon mal „Idiot“ nennt, genau die Frau ist, die ihn aus seinem angstvollen, unheimlichen Schneckenhaus holt. Einziger Kritikpunkt, wenn auch ein sehr kleiner, sind ein paar Tippfehler, die sich eingeschlichen haben, aber dies nur am Rande, und dass manche Sätze, meines Erachtens zu verschachtelt geschrieben waren, sodass man sich genötigt sah, sie nochmals zu lesen, um den Zusammenhang zum vorherige Gelesenen zu verstehen. Aber das, hat dem Vergnügen, dieses Buch zu lesen, nicht wirklich einen Abbruch getan.

Kurzgefasst: „Das Geheimnis des Duke of Darlington“ hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen, durch eine gänzlich wilde Art der Romantik. Ungewöhnlich schön.

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