Süßer Sieg der Leidenschaft

Tessa Dare

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Originaltitel: A Night To Surrender

Verlag: Blanvalet
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: August 2015

Genre: Historical

Teil einer Serie: Spindle Cove 01

Klappentext

Junge Damen finden in Spindle Cove einen bezaubernden Rückzugsort fernab der Männerwelt. Ausgerechnet hierhin verschlägt es den attraktiven Victor Bramwell, der von dort die Angriffe Napoleons abwehren soll. Doch der drohende Feind ist bald sein geringstes Problem, denn Suzanna Finch, die ebenso schöne wie stolze Gründerin von Spindle Cove, ist nicht bereit, ihr weibliches Refugium kampflos aufzugeben. Als zwischen den beiden leidenschaftlichen Funken sprühen, stellt sich bald die eine Frage: Wie kannst du gewinnen, wenn es so viel zu verlieren gibt?

Quelle: Blanvalet

Rezensionen

Ankes Bewertung 04 05 Sterne.png

Um eine Herde verfressene Schafe aus dem Weg zu räumen, lässt Oberstleutnant Victor St.George Bramwell, von Freunden "Bram" genannt, seinen Cousin Colin Sandhurst zu Werke gehen und kurzerhand die Straße für seine Fuhrwagen frei sprengen. Dabei erwischt er jedoch nicht nur wie erhofft einen Haufen Erde, sondern mit weiteren Detonationen beinahe auch Miss Susanna Finch.

Diese war aus dem nahe gelegen Dorf Spindle Cove geeilt, um nachzuschauen, wer dort draußen diesen infernalischen Lärm veranstaltet, der potenzielle Sommergäste, in diesem Fall die Damen der Familie Highwood, so verstört zurückschrecken hat lassen.

In der Folge mag Susanna zwar zunächst damit zurechtkommen, dass der anziehende Kommandeur der Truppe, bei ihrer Rettung auf ihr zu liegen kommt, doch dass die Verursacher dieser Auffuhr nach Spindle Cove gekommen sind, um eine Miliz aufzustellen, da ist Schluss mit lustig.

Denn „Rotröcke“ kann die Damen-Gemeinschaft, die in Spindle Cove Schutz und ihre Freiheit gefunden haben, nun wirklich nicht gebrauchen. Susanna kann ihr „Spindel Cove“ ganz alleine verteidigen. Ob das allerdings mit ihrem Herzen auch so funktioniert, da ist sie sich nicht sicher.

Dem Aufruf zu einem Re-Read der „Spindle Cove“-Serie von Tessa Dare folgend, habe ich mich aufgemacht "Süßer Sieg der Leidenschaft" erneut zu lesen. Im Falle von Tessa Dare macht das nicht nur viel Spaß, auch der Vergleich mit meinen alten Rezensionen ist hoch spannend.

Es ist davon auszugehen, dass ich "Süßer Sieg der Leidenschaft" um sein Erscheinungsdatum im Sommer 2015 herum das erste Mal gelesen habe. Erfreulich ist, dass die Autorin auch acht Jahre später immer noch meinen Lese-Nerv trifft. So kann ich das, was ich damals geschrieben habe, auch heute noch bestätigen: nämlich, dass der Roman wirklich nett zu lesen sei, mich einige Mal Schmunzeln gebracht hat und manchmal sogar Auflachen lassen, dass die Charaktere bis in die Rollen der Nebenprotagonisten hinein sympathisch und unterhaltsam beschrieben waren, und es hat mir großes Vergnügen bereitet hat, die Figuren durch "Spindle Cove" zu begleiten.

Was mir ebenfalls erneut aufgefallen ist, war, dass mir die Begründung, warum Bram am Ende einlenkt und sich für ein Leben für als Lord entscheidet und gegen den neuen Marschbefehl, ein wenig zu nebensächlich abgehandelt fand. Keine Frage, angesichts seiner gesundheitlichen Probleme war das die einzige vernünftige Lösung. Nach seiner starken und langwehrenden Gegenwehr hätte ich es mir gewünscht, wenn die Autorin diese noch deutlicher herausgearbeitet hätte.

Ähnlich erging es mir, heute wie damals, mit Susannes Entscheidung. Wobei ich es natürlich toll fand, dass die Autorin sie hier ganz Heldin sein lässt und ebenfalls in ihrem Ansinnen nicht weichen lässt. Eine Kritik, ist das jedoch nicht wirklich, sondern wenn überhaupt Jammern auf sehr hohem Niveau.

Nach dem ersten Lesen der Geschichte habe ich ihr 4,5 Punkte verliehen und auch daran hat sich auch nicht geändert.

Kurzgefasst: Unterhaltsame Liebesromanunterhaltung, die kurzweilig und amüsant zu lesen ist und mit ihren temperamentvollen Figuren begeistert.

Re-Read und Überarbeitung der Rezension, im Juni 2023.

Nicoles Bewertung 04 05 Sterne.png

Die resolute Suzanna Finch; lebt zusammen mit ihrem Vater im beschaulichen Spindle Cove sehr abgelegen, aber direkt am Meer. Seit sie vor vielen Jahren diversen Quacksalbern in die Hände fiel, die sie in ihrem Eifer Suzanna zu heilen, fast getötet hätten, ist es ihr ein Anliegen, jungen Damen, die in der Gesellschaft eher als Mauerblümchen oder verschrobene Jungfer gelten, ein wenig unterstützend unter die Arme zu greifen. Während die Familien dieser jungen Frauen glauben, dass ihre Mädchen vor allem in Benimmunterricht geschult werden, bietet Suzanna ihnen eine Art Bastion gegen den Rest der Welt, in einer eingeschworenen Gemeinschaft und Kameradschaft, in der sie so sein dürfen, wie sie sind.

Gerade als sie einer besorgten Mutter mit ihren drei Töchtern versichert, dass ihren Kindern in Spindle Cove keinerlei Gefahren drohen, erschüttert eine massive Explosion den Ort. Neugierig und aufgebracht zugleich, eilt Suzanna zum Ort des Geschehens und glaubt ihren Augen nicht zu trauen. Drei Männer und zum Teil ehemalige Soldaten, haben Sprengstoff dazu benutzt, um grasende Schafe auf dem Weg vor ihnen zu verjagen.

Ihr Anführer ist Victor Bramwell, der nicht zufällig nach Spindle Cove gekommen ist. Er will mit Suzannas Vater sprechen, der einst ein hochdekorierter Offizier in der Armee war und noch immer die besten Kontakte pflegt. Dieser soll seine Kontakte spielen lassen, damit Vivtor wieder in der Armee aufgenommen wird. Victor wurde nämlich in einer Schlacht schwer am Bein verwundet und weigert sich vehement einzusehen, dass er körperlich immer noch nicht ganz wiederhergestellt ist.

Obwohl Suzanna ihn ob seines Sprengeinsatzes, der eigentlich eher Victors nichtsnutzigen Neffen Colin Sandhurst, Lord Payne zu verdanken war, etwas überspannt findet, kann sie sich seiner männlichen Anziehungskraft nicht entziehen, obwohl „Bram“ alles andere als ein freundlicher und umgänglicher Zeitgenosse ist, der es hasst, dass Suzanna scheinbar auf alles eine Antwort hat. Am liebsten würde er diesen, erschreckend heimeligen Ort so schnell wie möglich wieder verlassen, damit er bald wieder gegen die Franzosen ins Feld ziehen kann. Doch Suzannas Vater hält eine Überraschung für ihn parat…

„Süßer Sieg der Leidenschaft“, stellt den 1. Teil der neuen „Spindle Cove“ Reihe der Autorin dar, von der es im englischen Original bereits 4 Teile, plus drei Kurzromane gibt.

Spindle Cove, ist ein idyllisch am Meer gelegenes, typisches englisches Dorf, man könnte auch sagen, ein verschlafenes Nest, in dem Suzanna das Zepter schwingt, da ihr Vater, ein zerstreuter Wissenschaftler und einziger Adliger im Ort, leider ständig abgelenkt und somit nicht geeignet ist, sich der Sorgen und Nöte der Dorfbewohner oder die seiner Tochter, anzunehmen.

Suzanna ist es ein echtes Anliegen, allen zu helfen; besonders aber jenen Frauen, die Außenseiter sind, wie sie. Eigentlich hatte sie bereits damit abgeschlossen; jemals zu heiraten und auch durch die Ankunft von Bram und seinen Männern, gerät sie nicht unbedingt ins Schwärmen. Im Gegenteil- beide liefern sich herrlich amüsante Wortgefechte, bei denen die Funken nur so sprühen. Dabei wird es aber niemals bösartig- man spürt als Leser sofort, dass beide perfekt zusammenpassen. Jedoch müssen Suzanna und der sture, brummelige Bram das jedoch erst mal begreifen lernen und bis es so weit ist, kann man sich dank Tessa Dares unterhaltsamer Schreibe, herrlich über die beiden „Streithähne“ amüsieren.

Suzanna und Bram sind aber auch so ein sympathisches, liebenswertes Heldenpaar. Beide haben ein stark entwickeltes Pflichtgefühl, auch wenn es bei Bram dazu führt, dass er einfach nicht begreifen will, dass er seine Soldatenkarriere lieber an den Nagel hängen sollte. Aber, gerade weil beide auch einige Gemeinsamkeiten in ihren Charakterzügen aufweisen, können sie sich einander anvertrauen, was dann letztendlich auch ihre schnellwachsende Zuneigung füreinander glaubwürdig untermauert.

Nicht nur das Heldenpaar habe ich schnell in mein Leserherz geschlossen. Auch die Nebenfiguren sind liebeswerte Zeitgenossen, die zum Teil zwar diverse Schrulligkeiten an den Tag legen, aber dadurch noch ein wenig echter wirken.

Und auch an der Übersetzung gibt es diesmal nichts zu kritisieren. Mir hat sie gut gefallen- sie ist der Zeitepoche entsprechend und auch nicht schwülstig geraten. Und das, obwohl ich im Vorfeld einige Bedenken hatte diesen Roman überhaupt lesen zu wollen, weil mir viele Übersetzungen von Frau Darius in der Vergangenheit leider nicht so gefallen haben. Allen Lesern, denen es bislang so ging wie mir, kann ich nur raten, diesem Roman trotzdem eine Chance zu geben, denn er ist wunderschön und ein echtes Highlight.

Einziger Grund für meinen Punktabzug: leichte Längen, denn die Geschichte hätte auch gut und gerne ca. 80-100 Seiten weniger vertragen können.

Kurzgefasst: Spritzige, amüsante Regencyromance vor ländlicher Dorfidylle, die prickelt und bezaubert.

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