Rebellische Herzen

Christina Dodd

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Originaltitel: Rules of Surrender

Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3442355242
Erscheinungsdatum: 2002

Genre: Historical

Teil einer Serie: Governess Brides 02

Klappentext

Lady Charlotte Dalrumple ist Englands erfolgreichste Anstandsdame. Die Unterweisung des entsetzlich unzivilisierten Lord Wynter Ruskin, der seine Jugend unter Beduinen in der Wüste verbracht hat, scheint aber sogar ihre Fähigkeiten zu übersteigen. Vor allem, da sich der schöne Wilde kaum für den Unterricht, dafür umso mehr für die Lehrerin zu interessieren scheint...

Quelle: Blanvalet

Rezensionen

Ankes Bewertung 03 05 Sterne.png

Nach dem Tod ihrer Eltern, einer Jugend im unfreundlichen Haushalt ihres Onkels und einem lieblosen und unerwünschten Heiratsantrag flieht Lady Charlotte Dalrumple nach London und wird dort zu einer sittsamen, korrekten und gestrengen und sehr erfolgreichen Anstandsdame.

Bis eine Erbschaft ihr und ihren Freundinnen Hannah Setterington und Pamela Lockhart die Möglichkeit gibt, eine „vornehme Akademie der Gouvernanten“ zu gründen, die nun jedoch unbedingt erste Vermittlungserfolge verbuchen muss.

Die Möglichkeit ergibt sich, als Lady Ruskin die Akademie aufsucht, um sich der Unterstützung einer Gouvernante für ihre verwilderten Enkel und, wie sie zunächst verheimlicht, auch für ihren - nicht minder wilden - Sohn, sucht. Eine Aufgabe, für die Charlotte wie geschaffen ist; zumindest für den Teil, der die Kinder betrifft.

Und auch wenn es keine Aufgabe ist, auf die Charlotte aus, so kann sie doch das Angebot von Lady Ruskin, die ihr Gehalt verdoppeln will, damit sie sich auch den Manieren ihres Sohnes Wynter annimmt, nicht ausschlagen. Doch Wynter stellt Charlotte auf eine harte Probe, denn der hat sich in den Kopf gesetzt, dass Charlotte genau die richtige Frau ist, um an seiner Seite zu leben und setzt alles daran, sie genau dazu zu verführen.

„Rules of Surrender“, die Originalausgabe von „Rebellische Herzen“ wurde im Jahr 2000 veröffentlicht und erschien in der deutschen Übersetzung 2002. Ich weiß nicht mehr so genau, wann ich das Buch das erste Mal gelesen habe, ob es vielleicht sogar meine erste Bekanntschaft mit der Autorin war und wie ich es damals für mich bewertet habe; eine Rezension oder auch nur eine Bemerkung dazu von mir existiert jedenfalls nicht mehr.

Es kann also gut sein, dass ich damals das Buch höher bewertet hätte. Entsprechend meiner heutigen Leseerfahrung ist dieser Historical noch sehr geprägt von einer Zeit, in der viel mehr „erobert/geraubt/genommen“ wurde, als in moderneren Romanen „romantisch verführt“. 15 Jahre sind nun mal eine lange Zeit, zumindest was Erzählstile von Unterhaltungsliteratur betrifft, finde ich. Und so hatte ich - heute - durchaus meine liebe Not mit Wynter und Charlotte, ihren Entscheidungen und Verhaltensweisen und dem Erzählstil der Geschichte.

Der oben erwähnte (aus meiner heutigen Sicht) zweifelhafte (veraltete) Charme und das Fehlen erzählerischer Raffinesse; ich kenne das Original nicht, aber zumindest die deutsche Ausgabe bedient sich stellenweise einer recht sperrigen Ausdrucksweise; hat meinen Lesegenuß nicht wirklich gefördert.

Und so charmant Wynter auch hin und wieder erscheint, so oft legt er doch jenes Höhlenmännchen-Tun an den Tag, das ich – heute – in Liebesromanen nicht mehr lesen mag. Dabei habe ich im Grunde nichts gegen ein wenig Höhlenmenschen-Tun in Liebesromanen, doch muss es für mich mit viel Geschick in eine Geschichte eingebunden sein. Doch wie auch Charlottes übertriebene Steifheit passt das alles hier meiner Meinung einfach nicht.

Und so lag es vielleicht einfach an den Ausführungen der Autorin, wie sie Wynter - und Charlotte - agieren lässt, die mir befremdlich erschienen und einfach nicht zugelassen haben, dass ich entspannt in die Geschichte eintauchen und die exotische Romantik des originellen Plots genießen konnte?

Zumindest kann man Christina Dodd eines nicht vorwerfen: Un-Originalität. Tatsächlich biete „Rebellische Herzen“ eine exotische Geschichte, gespickt mit einem Hauch 1001 Nacht, die man durchaus als fantastisch bezeichnen kann, aber sich vielleicht gerade deswegen so unterhaltsam liest.

Kurzgefasst: Keine Frage, Serien-Fans sollten natürlich die Gouvernanten-Serie der Reihenfolge nach lesen, doch so wirklich empfehlen, insbesondere um sich erstmals den Werken der Autorin anzunähern, kann ich diesen Roman nicht.

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