Fenna Edgewood
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Originaltitel
Verlag: WOLF Publishing
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Oktober 2022
Genre: Historical
Teil einer Serie: Blakeley Manor
Ankes Bewertung
Weil ihr Freund aus Kindertagen, Percy, höchst aufdringlich darauf beharrt, Lady Briar Blakeley, die jüngere Schwester des Duke of Darefield zu heiraten (weniger aus leidenschaftlicher Liebe als aus finanziellen Problemen heraus), sieht sich Briar gezwungen, sich mit Vorsicht in der Öffentlichkeit zu bewegen. Für ihren Schutz hat sie den stoischen Gärtner der Blakeleys auserkoren. Robert „Wren“ Renfrew Spencer ist gleichzeitig auch Briars Schwager, da ihre ältere Schwester vor kurzem, in der zweiten Ehe Wrens Halbbruder Ashley Spencer geheiratet hat.
Wren ist nach dem Krieg nicht nach Hause in die Highlands zurückgekehrt, sondern bewusst in England „hängen“ geblieben. Dort hat sich im Haushalt der Blakeleys eingefunden, in dem auch seine Halbgeschwister arbeiten und genießt hier nun die Ruhe der Gärten. Mit ebendieser ist es jedoch vorbei, als er in die Sache mit Percy gezogen wird und sich fortan für den Wirbelwind Briar verantwortlich fühlt.
Fenna Edgewoods „Lady Briar weds the Scot“ ist der 1. Teil der „Blakeley Manor“-Serie. Das Prequel zur Serie, „The Countesses's Christmas Groom“, erzählt die Geschichte von Lady Katherine (Briars älterer Schwester) und Ashley (Wrens Halbbruder). Im Teil 2, wird die Geschichte von Edmund "Dare" Blakeley, Duke of Dareford und Miss Laurel Spencer erzählt und im 3. Teil, die von Lord Leigh Blakeley und Marigold Spencer. Am Ende werden die zwei Familien also quasi zu einer.
Und hier fangen meine Probleme bereits an, da mir dieses Schema, zwei Familien heiraten sich gegenseitig, schon in der Theorie schwerfällt nachzuvollziehen. Ich empfand es als zu dick aufgetragen. Und auch wenn es in sich in jedem Teil der Serie immer nur die Geschichte eines Paars handelte, bekam ich diese für mich seltsame Situation einfach nicht aus dem Kopf.
Im Gegensatz dazu war es für mich sehr einfach, die enormen Standesunterschiede der Familien hinzunehmen, wir reden hier schließlich von einem Duke und seiner Familie und dem Kutscher, der Haushälterin, einem Hausmädchen und dem Gärtner der Familie!
Sicher, Wren ist nur der Halbbruder und er stellt sich am Ende als Laird seines Clans heraus (kein Spoiler, der Klappentext verrät das bereits) und somit ist sogar eine „gewisse“ Verbindung in der gesellschaftlichen Position gegeben. Doch das Verheiraten zweier Familien miteinander war mir einfach too much.
Ebenso wie der nicht unerhebliche Altersunterschied von 30+ (Wren) und einer 18-jährigen Briar. Das Problem dabei, sie hatte noch nicht einmal eine Saison, weil ihr die Freiheit auf dem Lande zu gut gefällt, um sie aufzugeben. Und leider merkt man Briar die jungen Jahre und die fehlende Erfahrung auch an. Sie wirkt widersprüchlich und unrund in ihrem Charakter.
Will sie gerade noch ihre Jugend und Freiheit genießen und weder Saison noch eheliche Verpflichtungen eingehen, so ist sie im nächsten Moment Feuer und Flamme Ehefrau zu werden und einem Lairds den Haushalt zu führen. Für mich war das ein ziemlicher Schwenk, den ich nicht wirklich nachvollziehen konnte; einmal abgesehen von ihrer Neugier, die intimen Seiten einer Beziehung kennenlernen zu wollen und, dass ich sie, trotz jung an Jahren, durchaus für fähig halte, einen Haushalt zu führen, schließlich ist davon auszugehen, dass sie als Adelige darauf ausgebildet wurde.
Abgesehen von diesen Unstimmigkeiten und der ein wenig holprigen und chaotischen Geschichte, haben mir die Charaktere jedoch recht gut gefallen; wenn ich auch fand, dass sie nicht sonderlich gut zusammengepasst haben.
Noch besser ausgearbeitet fand ich die Entwicklung von Percy. Aus unerfindlichen Gründen hat die Autorin jedoch am Ende entschieden diesen Charakter zu opfern, was sehr schade war, denn Percy hätte viel Potenzial für seine eigene Liebesgeschichte geboten.
Kurzgefasst: durchaus unterhaltsam, mit interessanten Ansätzen. Insgesamt jedoch mit zu viele Unstimmigkeiten und stets über die Brechstange gebogene Zusammenhänge, die am Ende einfach zu konstruiert gewirkt haben.
Gelesen und rezensiert von Anke, im Mai 2023.