Der Teufel trägt Kilt

Suzanne Enoch

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Originaltitel: The Devil Wears Kilts

Verlag: Lyx
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Dezember 2015

Genre: Historical

Teil einer Serie: Scandalous Highlanders 01

Klappentext

Der Highlandlord Ranulf MacLawry ist außer sich vor Zorn, als er die Flucht seiner kleinen Schwester nach London bemerkt. Ihre Träume von eleganten Bällen und charmanten Verehrern hält er für gefährlichen Unfug. Er folgt ihr deshalb, um sie wieder zurückzuholen. In London lernt er Lady Charlotte Hanover kennen, die ihn mit ihrem Scharfsinn verblüfft. Noch nie hat ihm eine Frau dermaßen unverfroren und unnachgiebig Paroli geboten. Er muss feststellen, dass ihn die widerspenstige Lady alles andere als kalt lässt. Allerdings ist er sich sicher, dass es für sie beide in den Highlands keine Zukunft geben kann, und um in London zu bleiben, müsste er seinen Clan im Stich lassen. Nun ist es an Charlotte, ihm zu zeigen, dass Liebe alles möglich macht …

Quelle: Lyx

Rezensionen

Ankes Bewertung img alt="04 05 Sterne.png" src="https://happy-end-buecher.de/index.php/download_file/view_inline/e28466c0-6123-4c17-a095-db647573c3b5" />

Eigentlich wollte er lediglich seine sture Schwester Rowena, die sich eine Saison in London in den Kopf gesetzt hat, wieder in die schottischen Higlands zurückbringen, doch ehe sich Ranulf MacLawry versieht, hat er nicht nur seiner Schwester nachgegeben, ein Haus in London gekauft und sich in englischen Sitten versucht.

Schuld daran hat nur die enervierende Lady Charlotte Hanover, bei der seine Schwester untergeschlüpft ist. Und die ihm, dem Clanchef, so unerschrocken die Stirn geboten hat. Es widerspricht seiner ganzen Erfahrung und scheint zudem ein echtes Sicherheitsrisiko zu sein, aber Ranulf kann nicht anders als diese, für ihn so völlig unpassende, Engländerin zu begehren. Mehr noch, er ist gewillt für sie alles aufzugeben, auch wenn es ihn innerlich beinahe zerreißt, nur um bei ihr zu sein.

Auch Charlotte kann sich der Anziehungskraft diesen, ihrer Meinung nach rohen und brutalen Schotten nicht entziehen. Doch nach und nach erkennt sie, dass Ranulf mitnichten "brutal" und "verroht" ist, auch wenn er schon mal eine Auseinandersetzung mit den Fäusten regelt.

Nachdem ich das Buch beendet und zugeklappt hatte, war ich zunächst einmal etwas enttäuscht. Meinem ersten Gefühl nach, hätte ich beurteilt, dass ich schon wesentlich temperamentvolleres und fesselndes aus der Feder von Suszanne Enoch gelesen hätte. Mittlerweile sind ein paar Tage vergangen und meine Meinung von "Der Teufel trägt Kilt" hat sich tatsächlich mit jedem Tag gehoben.

Es mag evtl. daran liegen, dass ich nach diesem Suzsanne Enoch, einen Roman von Sabrina Jeffries gelesen habe, ebenfalls eine erklärte Lieblingsautorin von mir, der jedoch im Gegensatz zu "Der Teufel trägt Kilt", trotz einer vom Aufbau ähnlichen Familie-Hintergrundgeschichte, in vielerlei Hinsicht entschieden schwächer abgeschnitten hat.

Aber zurück zu "Der Teufel trägt Kilt": Ich mochte sowohl Ranulf als auch Charlotte. Ich fand jedoch, dass vor allem Charlottes Charakter viel zu blass blieb. Klar, Ranulf ist eine Naturgewalt (und hat mir als solche auch unheimlich gut gefallen), trotzdem durfte sich Charlotte, die meiner Meinung nach ebenfalls über das Potenzial Naturgewalt verfügt, nicht so hervortun, wie es ihr eigentlich zu gestanden hätte. So musste man schon ein wenig zwischen den Zeilen lesen, um zu erkennen, dass auch sie wirklich eine großartige Figur ist.

Auch ihre Liebesgeschichte, hier vor allem die Anfänge, fand ich recht schwach erzählt. Ohne dass ich es überhaupt recht gemerkt habe, gab eine Einigung darüber miteinander ins Bett zu gehen. So habe ich die sich verlieben Phase schmerzlich vermisst, auch wenn die Leidenschaft der Beiden zum Ende hin mir gut gefallen und mich auch zu überzeugen gewusst hat.

Die Geschichte um die Clanfehden und die Schilderung der damaligen Probleme der Highlands haben mir gut gefallen und vermitteln viel von dem, was ich auch auf meiner historischen Tour durch Edinburgh kennengelernt habe. Und natürlich haben mir die MacLawrys alle wirklich gut gefallen und ich freue mich schon darauf, mehr über sie zu lesen.

Ein ums andere Mal grinsen musste ich jedoch über den Gebrauch des Wortes: Auwei! Das war so dermaßen fehl am Platz, dass ich nahezu jedes Mal beim Lesen förmlich darüber gestolpert bin. Ob das die Autorin oder die Übersetzung "verbrochen" hat, kann ich jedoch nicht beurteilen. Zumindest hat es so jedes Mal ein, wenn auch unpassendes, so doch breites Grinsen, in mein Gesicht gezaubert.

Kurzgefasst: Es hat ein wenig gebraucht bis ich die Qualitäten der Charaktere zu schätzen gelernt hatte und überwunden, dass mir die anfängliche Romantik in ihrer Liebesgeschichte ein wenig gefehlt hat, dann jedoch konnte ich mit einem rechten Lesevergnügen auf die Geschichte zurückblicken und freue mich nun darauf mehr von den MacLawrys zu lesen.

Nicoles Bewertung 04 05 Sterne.png

Ranulf MacLawry lebt zusammen mit seinen Geschwistern in Schottland. Er ist Clanoberhaupt und sich seines bedeutenden Postens wohl bewusst. Viele Nachbarn würden sich zu gerne Landbesitz aneignen, doch bislang gelang es Ranulf und seiner Familie stets, diverse Übergriffsversuche zu vereiteln. Doch mit hohen Verlusten. So wurde vor einigen Jahren Ranulfs Vater von seinen Feinden feige ermordet, was eine Clanfehde nach sich zog, da Ranulf sich gezwungen sah, seinen Vater zu rächen. Der momentane Frieden stellt sich jedoch als überaus trügerisch heraus, als Ranulfs Schwester Rowena, weil ihr eine Saison in London verwehrt wurde, heimlich die Flucht ergreift und Ranulf sich in der Hauptstadt nun von seinen Feinden umzingelt fühlt. Seine Bedenken, seine Schroffheit und seine Übervorsichtigkeit, hält Lady Charlotte Hannover jedoch zunächst für übertrieben und sie versucht Ranulf zu maßregeln.

Der ist erstaunt, dass eine so kleine Frau solch ein freches Mundwerk besitzen kann und so kreuzen die beiden von Beginn ihrer Bekanntschaft an ihre Klingen. Jedoch können weder Charlotte noch Ranulf ihre leidenschaftlichen Gefühle füreinander verleugnen, doch müssen sie ihr Tendre füreinander zunächst geheim halten, da Charlottes Eltern alles andere als begeistert wären, würden sie herausfinden, das Charlotte für Ranulf zärtliche Gefühle hegt, die dieser auch erwidert.

Denn Ranulf fürchtet, dass seine Feinde in London sich womöglich auch an Charlotte vergreifen könnten, sollten sie erfahren, dass er in Liebe für sie entbrannt ist. Rowena jedoch würde ihren Bruder und ihre Freundin zu gerne miteinander verkuppeln, da sie ihre erzwungene Saison in London sehr genießt…

Zwar mag das Cover des Romans dem Leser suggerieren, dass er es mit „Der Teufel trägt Kilt“ mit einer waschechten Highlanderromance zu tun bekommt, doch ist es eher ein Regency, der hauptsächlich in London angesiedelt wurde. Die Geschwister MacLawry entstammen einer Ehe zwischen einem schottischen Laird und einer englischen Adligen, sind also eigentlich ein Gemisch beider Welten. Jedoch haben sie die Engländer im Laufe der Jahrzehnte zu verachten gelernt, was besonders für Ranulf gilt. Jedoch ist Rowena aus einem ganz anderen Holt geschnitzt. Zwar besinnt sie sich durchaus auf ihre zum Teil schottischen Wurzeln, will jedoch auch die andere Welt kennenlernen, was zunächst zum Disput zwischen ihr und ihren Brüdern führt. Die Beziehung zwischen den MacLawry Geschwistern kann man aber dennoch als überaus liebevoll bezeichnen und so sorgt die warme familiäre Atmosphäre zwischen ihnen dann auch für viel Lesespaß; besonders wenn sie sich untereinander necken.

Ranulf zur Seite gestellt, der sehr stattlich, barsch und mit sehr viel Durchsetzungsvermögen beschrieben wird, wurde Lady Charlotte, die, genau wie Ranulf auch, sehr intelligent gestrickt ist, aber im Gegensatz zu Ranulf ein alles andere als aufbrausendes Wesen besitzt, auch wenn sie sich zu gerne Streitgespräche liefert. Charlotte hat einen guten Grund dafür, Männern, die überstürzt handeln, aus dem Wege zu gehen, denn auch ihr verstorbener Verlobter gehörte zu dieser Gattung Mann, der nur aus diesem Grunde seinen Tod bei einem Duell fand. Jedoch findet Charlotte im Laufe des Romans heraus, dass Ranulf gute Gründe dafür besitzt, so zu handeln, wie er es tut und ich fand es wunderschön zu lesen, wie beide sich einander öffnen und ineinander verlieben.

Ich kannte bereits einige zeitgenössische Romane von Suzanne Enoch in deutscher Übersetzung sowie ihre englischen Historicals und wusste daher bereits um ihren humorigen und guten Schreibstil, den sie zum Beispiel bei ihrer grandiosen S. Jellicoe Reihe eingesetzt hat.
Doch ihre bislang nur im englischen Original herausgegebenen Historical Romances sind einfach wunderbar und wie ich finde noch ein Eckchen besser, da die Autorin hier nicht nur sympathische Figuren mit Ecken und Kanten erschaffen hat, sondern dazu auch unterhaltsame Geschichten zu erzählen weiß, in denen die Romantik nicht nur zur Nebensache degradiert wird.

Mit „Der Teufel trägt Kilt“ hat der Egmont Lyx Verlag nun den ersten Teil der „Scandalous Highlander“ Reihe herausgegeben und ich hoffe nach diesem gelungenen Auftakt sehr, dass die weiteren Bände noch folgen werden. Lediglich einen halben Punkt gibt es Abzug, da manche Dialoge im Roman in meinen Ohren ein wenig zu modern anmuteten, vielleicht ist es ja möglich, die Übersetzung bei den Folgebänden ein wenig der Zeitepoche, in der die Romane spielen, anzupassen.

Kurzgefasst: Sehr lesenswerter, romantischer erster Teil der „Scandalous Highlander“ Reihe, in dem ein charismatisches, sympathisches Heldenpaar seine Klingen auf sehr unterhaltsame und humorige Art kreuzt.

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