Dorothy Elbury
Originaltitel: The Officer and the Lady
Verlag: Cora
Band: MyLady 489
Erscheinungsdatum: August 2007
Genre: Historical
Klappentext
An einem zärtlichen Sommernachtstraum glaubt Miss Imogen Priestley, als der gut aussehende Offizier Matthew Beresford sie in seine Arme zieht und ihr kühn einen Kuss raubt! Seit sie dem Erben des benachbarten Anwesens Thornfield begegnet ist, weiß sie, wie heftig die Liebe ein unschuldiges Herz zu verzaubern mag. Doch das Ende ihrer Romanze inmitten der blühenden Landschaften Englands scheint unausweichlich: Matthew plant, möglichst schnell ins exotische Indien zurückzukehren. Für immer unerreichbar fern für sie?
Quelle: Cora
Nicoles Bewertung
Zunächst einmal vorab etwas zum Klappentext. Die Inhaltsangabe gibt leider eine völlig falsche Zusammenfassung wieder.
Lady Imogen lebt zusammen mit ihrem Cousin, Cousine und einer Gesellschafterin seit vielen Jahren auf dem Anwesen ihrer Tante, die mit Matthew Beresfords Vater in zweiter Ehe verheiratet ist. Als der Ehemann der Tante stirbt, erfahren sie etwas Ungeheuerliches- Der Verstorbene hatte mit seiner ersten Frau einen Sohn. Da das hinterlassene Testament ziemlich unklar formuliert wurde, scheint es, als ob der erstgeborene Sohn nun den Besitz und das Haus erben soll. Um die Angelegenheit zu klären, muss Matthew Priestley extra aus dem fernen Indien anreisen, das schon seit vielen Jahren seine Heimat ist. Begleitet wird er von seinem langjährigen Freund Seymour, der ihm in dieser Angelegenheit eine Stütze sein möchte.
Als sie das Anwesen Thornfield endlich erreichen, werden sie Zeugen einer lautstarken Auseinandersetzung zwischen einer jungen Dame und einem Mann, der, so stellt es sich später heraus, der Verwalter des Gutes ist. Die junge Dame stellt sich ihm als Lady Imogen vor und erklärt dem sichtlich erstaunten Matthew, dass sie zu Lebzeiten von Matthews Vater die Buchführung des Gutes übernommen hatte. Nach dem plötzlichen Ableben wurde ihr diese Aufgabe jedoch vom Verwalter abgenommen, der allerdings, so scheint es, schaut man sich einmal die Rechnungsbücher an, einige Geldsummen unterschlagen hat.
Matthew äußert sich auf Imogens Vorwurf jedoch leider erst ein wenig schroff und ungläubig, was sie mit einigem Befremden feststellen muss.
Am nächsten Tag jedoch sucht er sie erneut auf und studiert mit ihr die Rechnungsbücher. Dabei fallen auch ihm einige Ungereimtheiten auf und er will den Verwalter, sogleich zur Rede stellen. Doch dieser ist schon auf und davon. Zusammen mit einer Kutsche seines Vaters und zwei der besten Pferde.
Nach einer Bestandsaufnahme des Gutes muss Matthew außerdem feststellen, dass das Gut innerhalb eines Jahres, seit dem Tode seines Vaters ziemlich heruntergewirtschaftet wurde- einen Zustand, den er um jeden Preis ändern möchte. Doch dafür benötigt er mehr Zeit, als zunächst angenommen. Da die endgültige Klärung des Testaments jedoch ebenfalls noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, stellt er sich der Aufgabe mit wachsendem Interesse. Außerdem lernt er seine Halbgeschwister Nick und Jessica und seine Tante besser kennen. Doch die einzige, die es schafft ihn mit ihren scharfsichtigen und amüsanten Bemerkungen aus der Reserve zu locken, ist Imogen. Schnell fühlt er sich zu ihr hingezogen und eines Tages raubt er ihr sogar einen leidenschaftlichen Kuss. Danach zieht er sich jedoch aus unerklärlichen Gründen wieder zurück. Imogen ist mehr als verwirrt von seinem widersprüchlichen Verhalten und auch sehr gekränkt, denn auch sie hat sich in Matthew verliebt. Um seine Nähe nicht mehr länger ertragen zu müssen, plant sie jedoch ihre baldige Abreise, denn nachdem Matthew nun die Aufgabe übernommen hat, das Gut zu leiten, glaubt sie, dass ihre Tante sie nun endlich entbehren kann. Wie wird Matthew auf ihre Ankündigung reagieren?
Dieser Regencyroman aus dem Hause des Cora Verlages bietet gewohnt gute und leichte Unterhaltung, auch wenn er nicht unbedingt zu den besten MyLadys gehört, die ich jemals aus dieser Reihe gelesen habe. Der Grund dafür liegt an den vielen Missverständnissen, die sich durch eine schnellere Aussprache zwischen den beiden Hauptakteuren jedoch sehr zügig hätten klären lassen. Die Geschichte an sich ist jedoch sehr nett geschrieben und eigentlich sind beide Protagonisten auch sympathisch. Lediglich der Held stand meines Erachtens oftmals ein wenig lange auf der sprichwörtlichen Leitung. Was mich jedoch gestört hat, war, dass sich beide, nachdem sie sich das ganze Buch über geziert haben, am Ende des Romans doch viel zu schnell in die Arme fallen und ihre Probleme sich ebenfalls zu rasch in Wohlgefallen auflösen. Abgesehen davon, ist der Roman für einen verregneten Nachmittag durchaus zu empfehlen.