Allison Farrell
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Originaltitel
Verlag: Droemer/Knaur
ISBN: 978-3426505021
Erscheinungsdatum: Mai 2010
Genre: Historical
Klappentext
Immer wieder wanderten die Augen des Barons zu Aimee hinüber. Wie schön sie doch ist, dachte er. So rein wie eine jungfräuliche Quelle. Warum hatte er diese wunderbare Frau nicht schon vorher ausgemacht?
England 1286: Baron Ravencrofts Sehnsucht nach Liebe ist seit Jahren ungestillt. Seine Ehefrau Nicole ist kaltherzig und trachtet ihm nach dem Leben, um die Baronie in ihren Besitz zu bringen. Als sich ein junger Hauptmann in Nicole verliebt und zu fi nsteren Machenschaften verleiten lässt, scheint es fast, als würde ihr grausamer Plan gelingen. Doch dann tritt die schöne Schäferin Aimee in Ravencrofts Leben und öffnet ihm die Augen. Und das Herz...
Quelle: Droemer/Knaur
Nicoles Bewertung
Nachdem George of Ravencrofts erste beide Frauen starben, ohne ihm einen Erben zu schenken, entschließt er sich noch ein drittes Mal zu heiraten. Seine Wahl fällt auf Nicole de Boisy, eine sehr schöne, aber kaltherzige, junge Adlige.
Nach der Vermählung kommt es zum ersten Beischlaf zwischen beiden, wobei Nicole ihren Abscheu Ravencroft gegenüber kaum verbergen kann. Da sie schon beim ersten Mal guter Hoffnung wird, verweigert Nicole ihrem Ehemann von nun an ihre ehelichen Pflichten und beide leben aneinander vorbei.
Während Nicole insgeheim großes sexuelles Interesse an Ravencrofts ersten Hauptmann Henry Fellows entwickelt, der ebenfalls von der schönen Frau angetan ist, kreuzen sich am Tag von Nicoles Entbindung die Wege von George of Ravencrofts und der schönen Schäferin Aimee das erste Mal. Einzig Aimees Heilkünsten ist es zu verdanken, dass Georges Tochter und seine Ehefrau die Geburt überleben. Aus Dank macht er Aimee zur Patin und zur ersten Kinderfrau seiner Tochter.
Je öfter die beiden aufeinander treffen, um so stärker wird auch Georges Verlangen nach der außergewöhnlichen Schäferin, doch ahnt er nicht, dass bereits ein gefährliches Komplott geschmiedet wird, um ihn zu töten. Wird Aimee Ravencroft retten können?
Laut Angaben des Verlags ist "Fesseln des Herzens" der Debütroman von Autorin Allison Farrell. Der Schreibstil der Autorin ist recht eingängig, sieht man von wenigen allzu pathetisch klingenden Sätzen einmal ab, die verzeihlich sind für ein Debüt.
Die Geschichte wurde mit Spannungselementen versehen, die das Buch niemals langweilig machen, auch klingen historische Schilderungen von Begebenheiten und Tätigkeiten authentisch, dennoch hat der Erstling von Allison Farrell einige Schwächen aufzuweisen.
Die Hauptfiguren des Romans sind George of Ravencroft, ein ehemaliger Kreuzritter, der sich ein letztes Mal vermählen will, um einen Erben zu bekommen und die alleinstehende Schäferin Aimee, die im Dorf bekannt ist, für ihre Heilkünste, die ihr aber auch nicht nur Wohlgefallen einbringen.
Während die Autorin Aimees Hintergrund mehr Aufmerksamkeit schenkt, damit dem Leser die weibliche Hauptperson ein wenig vertrauter wird, bleibt George of Ravencroft den gesamten Roman über dagegen leider völlig schemenhaft und eindimensional beschrieben.
Auch die Nebenfiguren wie Nicole de Boisy und Henry Fellows sind leider sehr facettenarm dargestellt. Die Konstellation der Liebespärchen beruht einzig allein auf Leidenschaft und Begierde, da die Autorin ihren Romanfiguren kaum Kennenlern-Dialoge einräumt, die ein wenig mehr erklären könnten, wieso sich die Paare ansonsten zueinander hingezogen fühlen.
Auch ist Nicoles sofortiger Hass auf Ravencroft überhaupt nicht nachvollziehbar.
George of Ravencroft wird als guter, ehrlicher Mann beschrieben, dennoch waren mir einige seiner Äußerungen und Einstellungen, zwar zeitgemäß, aber nicht sehr sympathisch. Beispielsweise mustert er lüstern und voller Begierde Aimee das erste Mal, nachdem ihm seine Frau nach einer schweren Geburt, eine Tochter geboren hat und auch wenn er ihr nicht sofort nachstellt, fand ich sein Verhalten befremdlich für einen Liebesromanhelden. Er plant schließlich eine gemeinsame Zukunft mit Aimee an seiner Seite als seine geliebte Mätresse, denn heiraten kann er sie aufgrund seines Standes niemals. Das mag zwar realistisch gewesen sein für diese Zeit, dennoch erwartet "Frau" in einem Liebesroman doch eine etwas rosigere Zukunft für die Heldin.
Wenn die Romanfiguren bzw. deren Charaktere tiefgründiger ausgearbeitet worden wären und die weibliche Hauptfigur ein wenig mehr Ecken und Kanten gehabt hätte, als nur "gut" zu sein und in allem und jedem nur das Beste zu sehen, wäre meine Bewertung besser ausgefallen. So kann ich leider nur drei Punkte vergeben.