Mein verruchter Marquess

Gaelen Foley

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Originaltitel: My wicked Marquess

Verlag: Cora
Band: Historical Gold Extra  62
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: August 2011

Genre: Historical

Teil einer Serie: Inferno Club 01

Klappentext

Wie bitte? Ihr Verlobter ist Mitglied im verrufenen Inferno Club? Daphne Starling weiß nicht, ob sie verzweifelt sein soll – oder fasziniert! Sie hatte sich bereits auf eine Vernunftehe mit Max St. Alban, Marquess of Rotherstone, eingestellt, auch wenn sie sich immer eine romantische Hochzeit gewünscht hatte. Zerflossene Träume nach einem Skandal, der ihre Chancen auf eine Liebesheirat zerstört hat! Doch nun sehen für Daphne die Dinge ganz anders aus. Ist es wahr, dass im Inferno Club verruchte Dinge vor sich gehen? Aber statt einer Antwort bekommt sie von Max nur einen leidenschaftlichen Kuss, der sie rat- und atemlos zurücklässt…

Quelle: Cora

Rezensionen

Nicoles Bewertung 04 05 Sterne.png

Daphne hat schon mehrere Bewerber um ihre Hand abgewiesen, sehr zum Leidwesen ihrer Stiefmutter Penelope, die ihre ungeliebte, eigenwillige Stieftochter nur zu gern aus dem Hause hätte. Doch bislang konnte sich Daphne immer auf ihren gütigen Vater verlassen. Diesmal jedoch zeigt er sich unerbittlich, als der undurchsichtige Max St. Alban um ihre Hand anhält- Daphne soll Max zum Mann nehmen, entscheidet er schließlich und duldet keinen Widerspruch. Daphne reagiert äußerst verärgert, denn obwohl sie Max attraktiv und interessant findet, glaubt sie nicht, dass er der passende Mann für sie ist- schließlich war bereits ihre erste gemeinsame Begegnung ziemlich denkwürdig. Max rettete Daphne, die in einem ziemlich heruntergekommenen Teil der Stadt mildtätige Zwecken nachging, vor einer Bande zwielichtigen Männern. Obwohl sein Eingreifen äußerst lobenswert war, befremdete es Daphne jedoch, dass Max kurze Zeit zuvor, anscheinend stark alkoholisiert, aus einem Bordell zu ihrer Rettung herbeitorkelte.

Max jedoch hat sich Daphne nicht zufällig ausgesucht. Zwar übte die Tatsache, dass sie seinem Erzfeind einen Korb gab, einen besonderen Reiz auf ihn aus und machte ihn neugierig auf die junge Frau, doch spätestens, nachdem er sie in dem verrufenen Teil Londons beschattet, weil er bereits Übles befürchtet, ahnt er, dass sie die Richtige für ihn sein könnte. Und auch bei ihrer zweiten Begegnung, bei der er sie abermals vor einer unangenehmen Situation rettet, bewundert er nicht nur Daphnes Schönheit, sondern auch ihr interessantes, vielschichtiges und unerschrockenes Wesen. Er glaubt, in dem er Daphnes Einwilligung zu einer Ehe umgeht, und sich gleich an ihren Vater wendet, könnte er sie überlisten, ahnt jedoch nicht, welchen Ärger er dadurch heraufbeschwört, denn Daphne reagiert auf sein egoistisches Verhalten mit einer Kampfansage und will nun erst recht herausfinden, was in Max vor sich geht und welche Geheimnisse er vor ihr verbirgt.

Mein verruchter Marquess“ ist der erste Teil der neuen Inferno-Club Reihe von Gaelen Foley und auch wenn die Kritiken in den USA recht verhalten waren, gehöre ich zu den Lesern, die sehr angetan vom aktuellen Roman der Autorin war, auch wenn es durchaus ein paar kleine Kritikpunkte darin gibt, die ich später ansprechen werde. Zunächst einmal spielen in dieser neuen Serie zwei Geheimbünde eine große Rolle, die bereits seit vielen Jahrhunderten (seit dem Kreuzzug von Richard Löwenherz) existieren und sich gegenseitig bekämpfen. Während die Prometheusianer, Satan huldigen und die Macht der Welt an sich reißen möchten, bekämpft der Orden von St. Michael, zudem Max gehört, das Böse und somit die Prometheusianer. Max Mitstreiter treffen sich, nachdem Napoleon geschlagen wurde, nun regelmäßig im „Inferno-Club“, einem Herrenclub, der nach außen den Anschein gibt, als ob deren Mitglieder vergnügungs- und spielsüchtig sind, was auch den lasterhaften Ruf erklärt, der ihnen anlastet, der jedoch lediglich Fassade ist.

Max, der Held dieses Romans, wurde, genau wie die anderen „Agenten“ auf einer Schule seines Ordens ausgebildet und ist ein perfekter Kämpfer und Stratege. Er ist ein misstrauischer Zyniker, der keinem Menschen hundertprozentiges Vertrauen schenken will, da er sich selbst von seiner Familie verraten fühlt. Doch ausgerechnet Daphne gelingt es, diesen äußerlichen Panzer zu durchbrechen, als sie sich nach dem Überfall in London um ihn sorgt. Max ist allerdings auch ein recht hartnäckiger, von sich überzeugter Held, der ein „Nein“ scheinbar nicht akzeptieren kann, was meine Geduld als Leser, wie auch die Geduld der Heldin, zunächst arg strapazierte. Aber, gottlob gibt die Autorin dem Leser genügend Einblicke in die Psyche des Helden, sodass man schnell feststellt, dass Max durchaus auch lernfähig ist. Zudem konnte ich gut nachvollziehen, wieso er sich Daphne nicht unbedingt ganz anvertrauen will bzw. kann. Jedenfalls bekommt er zum richtigen Zeitpunkt die Kurve und überlässt Daphne selbst die Entscheidung, ob sie ihn will oder nicht.

Viele Leser bemängelten an Daphne, ihre Hin und Hergerissenheit. Allerdings war auch dieser Wesenszug völlig verständlich, für mich und plausibel erklärt. Kein Mensch in Daphnes Lage, würde freudestrahlend und ohne Gegenwehr „Ja- ich will“ sagen, wenn er so vor vollendete Tatsachen gestellt werden würde, wie es bei Daphne der Fall war. Was ich an Daphne jedoch toll fand, war, dass sie zwar durchaus aufbrausend reagiert, zudem jedoch auch immer nach Wegen sucht, ihren Gatten aus der Reserve zu locken. Sicherlich will sie ebenfalls sein Geheimnis ergründen und spioniert ihm nach, allerdings fand ich besonders diese Szenen sehr amüsant.

Was mir dagegen weniger gefallen hat, war das Timing des Romans. Nach Max und Daphnes Heirat fällt man als Leser zunächst in ein kleines Loch, da man sich ehrlich gesagt nicht mehr vorstellen kann, dass da nun noch viel kommen mag. Und das Problem daran war, dass Max und Daphnes Heirat sehr rasch vonstattengeht (ohne lange Werbung etc.). Was danach kommt, hat eigentlich nicht mehr viel mit den beiden zu tun (abgesehen von Max Offenbarung, als Daphne sein Geheimnis entdeckt); sondern soll eigentlich schon auf den nächsten Band neugierig machen und vorbereiten. Hier hätte ich mir ehrlich gesagt etwas mehr Fingerspitzengefühl gewünscht, zudem fand ich besonders die letzten Seiten etwas verwirrend geschrieben.

Allerdings lernt man als Leser bereits eine interessante Nebenfigur kennen, die ebenfalls eine spannende Story verspricht- die Geschichte über „Drake“, der von den Prometheusianern gefangen genommen und so stark gefoltert wurde, dass er nun sein Gedächtnis verloren hat und bei dem die Gefahr besteht, dass er die Seiten wechselt und somit zu einem Risiko für die Männer des „Inferno-Clubs“ wird.

Der Auftakt der „Inferno-Club“ Reihe ist zwar nicht perfekt, doch die kleinen Kritikpunkte sind nicht der Rede wert, da der Roman atmosphärisch sehr dicht ist und sehr viele Spannungsmomente beinhaltet. Zumal fand ich die Dialoge zwischen Daphne und Max sehr gut geschrieben- es wird sehr nachvollziehbar erläutert, wieso sich die beiden ineinander verlieben und beide sind zudem zwar eigenwillige, aber interessante Charaktere. Leser, die Gefallen an diesem Roman finden, empfehle ich allerdings auch Connie Brockways Rose Hunter Trilogie (Der Kuss des Spions, Spion meines Herzens, Spionin der Krone); denn Stil und Plot ähneln sich ein wenig.

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