Lori Foster
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Originaltitel: Bringing up baby
Verlag: Droemer/Knaur
ISBN: 978-3426502426
Erscheinungsdatum: März 2009
Genre: erotischer Contemporary
Teil einer Serie: Bad Boy Serie
Klappentext
Der erfolgreiche Geschäftsmann Gil Watson führt seit Jahren ein perfekt organisiertes Leben. Er plant sehr genau, lässt sich ungern überraschen. Für ein bisschen Abenteuer oder eine Frau gibt es in seinem Terminkalender selbstverständlich kein Zeitfenster. Doch dann taucht Anabel in seinem Leben auf, die das genaue Gegenteil von ihm ist: chaotisch, leidenschaftlich, vielleicht sogar ein bisschen verrückt. Gil würde alles dafür geben, diese Frau so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Dabei ist sie vielleicht genau das, was er braucht…
Quelle: Droemer/Knaur
Lenyas Bewertung
Gil Watson führt eigentlich ein sehr geregeltes Leben und lässt sich nicht so leicht überrumpeln. Als Geschäftsmann ist er erfolgreich und weiß, was er vom Leben möchte. Das alles ändert sich aber, als er einen Anruf von Anabel Truman erhält. Shelly, Anabels beste Freundin, mit der er vor drei Jahren einmal eine Affäre hatte, ist gestorben. Nun erfährt Gil, dass sie ihm seine kleine Tochter verheimlicht hat.
Als Anabel nun mit der kleinen Nicole in seiner Bürotür steht, verliebt sich Gil sofort in sein Kind und es ist klar, dass er sie nie wieder gehen lassen möchte. Allerdings hat sich Anabel seit Nicoles Geburt um die Kleine gekümmert und hat nun große Angst, dass Gil sie ihr wegnehmen könnte. Daher schlägt sie ihm vor, er könne sie heiraten oder zumindest eine Weile auf Probe mit ihr zusammen leben. Dem ist Gil nicht abgeneigt, denn er fühlte sich schon vor Jahren zu Anabel hingezogen…
Auch wenn der Plot etwas unglaubwürdig und plump erscheint, lese ich solche Geschichten um „Zweckgemeinschaften“, in denen dann tiefere Gefühle entstehen, unheimlich gern. Vor allem war ich auf den Schreibstil der Autorin gespannt, da ich von Lori Foster bisher nur wenig gelesen habe. Zunächst enttäuscht das Buch ein wenig, wenn man es in Händen hält. Es wäre besser als „Büchlein“ zu bezeichnen, da es etwa halt so groß ist wie ein normales Taschenbuch. Hinzu kommt, dass die Geschichte nur 200 Seiten hat, daher weiß man von vornherein, dass man keinen ausgewachsenen Roman zu erwarten hat.
Der Vorteil, den ich in diesem Format sehe, ist ganz klar die Handlichkeit. Man kann dieses Taschenbuch wirklich problemlos selbst in einer Handtasche mitführen und überall lesen, ohne dass das Buch zu schwer zum Herumtragen wäre oder unnötig Platz wegnehmen würde. Lori Foster versteht es gut, das Innenleben und die Gedanken ihrer Figuren darzustellen. Gil und Anabel sind sympathisch gezeichnet und man wünscht sich wirklich, dass sie eine Lösung für sich und das Kind finden. Leider bleiben die Charaktere aber ein wenig eindimensional, was mit Sicherheit an der Kürze des Romans liegt.
Insgesamt weist das Buch fünf Kapitel auf. Zu Beginn wird die Geschichte langsam aufgerollt und die Charaktere entfalten ihre Wünsche und Hoffnungen vor dem Leser. Im fünften und letzten Kapitel erfährt die Geschichte aber einen Bruch. Wo vorher viele Kleinigkeiten eine Rolle spielten und sich die ersten vier Kapitel über gerade einmal zwei Tage erstreckten, sind im fünften Kapitel plötzlich zwei Wochen vergangen und die Story läuft in wenigen Seiten nur noch auf ihr Ende zu. Man hat das Gefühl, als sei die Story entweder gekürzt worden oder die Autorin habe plötzlich die Lust verloren.
Nichtsdestotrotz ist „Lass und unvernünftig sein“ eine süße Liebesgeschichte, die man in einem Rutsch lesen kann. Allerdings ist es weniger ein erotischer Roman, wie das Cover unter Umständen vermuten lassen könnte, sondern vielmehr tatsächlich einfach ein zeitgenössischer Liebesroman.