Diana Gabaldon
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Originaltitel: The Trail of Fire
Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3442380015
Erscheinungsdatum: September 2013
Genre: Historischer Anthologie
Teil einer Serie: Outlander
Klappentext
1759: Kurz vor Beginn des Krieges erreicht Lord John Grey Kanada, wo ihm inmitten der Schrecken die Augen für kleine Wunder geöffnet werden.
1761: Lord John Grey wird nach Jamaica entsandt, um einen Aufstand niederzuschlagen. Doch die Rebellen greifen auf die finstersten Wurzeln ihrer Kultur zurück – Voodoo!
1778: Der Graf von St. Germain ist überzeugt, dass Joan das Geheimnis der Unsterblichkeit besitzt. Doch sie steht unter dem Schutz ihres schottischen Cousins Michael Murray.
1940: Der Armee-Flieger Jeremy MacKenzie wird in die Vergangenheit geschleudert – und begegnet dort seiner Zukunft.
Quelle: Blanvalet
Nicoles Bewertung
Lord John und der Usus der Armee:
Nachdem Lord John eine Zitteraalparty mehr schlecht als recht überstanden hat, befindet ehe er es sich versieht, plötzlich als Hauptakteur in einem Duell. Obwohl er, noch leicht benebelt von den Ereignissen zuvor, glaubt, er habe sein Gegenüber verschont, stellt sich diese Annahme am nächsten Morgen als Trugschluss heraus. Während in England nun Nachforschungen zum Tod von Greys Duellpartner angestellt werden, wird Lord John mit einer militärischen Mission nach Kanada geschickt. Dort trifft er auch auf seinen Schwager Malcolm Stubbs, der einen guten Grund dafür hat, sich vor einer drohenden Aussprache zwischen ihm und John zu drücken…
Lord John und der Herr der Zombies
Auf Jamaica herrscht Unfrieden zwischen frei lebenden Sklaven und der englischen Obrigkeit. Auch der abergläubische Gouverneur ist überfordert mit der brisanten Situation und so soll Lord John zwischen den verhärteten Fronten vermitteln. Dort angekommen wird John in gefährliche Mordermittlungen hineingezogen und als ob das nicht schon genügen würde, sollen angeblich Zombies besagten Mord begangen haben. Informationen über den Glauben der Sklaven holt Lord John ausgerechnet bei der undurchsichtigen Mrs. Abernathy ein, nicht ahnend, wer sich dahinter verbirgt…
Wie ein Blatt im Wind
Jeremy MacKenzie ist ein wagemutiger Pilot während des 2. Weltkriegs, der seine Frau Dolly und seinen Sohn Roger über alles liebt. Eines Tages bekommt er von Frank Randall, der beim MI6 arbeitet, einen gefährlichen Auftrag. Jeremy soll geheime Erkundigungsflüge über Polen machen- im Visier die Arbeitslager, die die Deutschen bauen ließen. Doch während seiner Ausbildung gerät Jeremy mit seiner neuen Maschine in einen Zeitstrudel und befindet sich plötzlich in einer ganz anderen Zeit wieder. Wird er seine Frau und sein Kind jemals wieder sehen?
Die Stille des Herzens
Joan McKimmie, eine von Laoghairs Töchtern, will in Frankreich einem Kloster beitreten und Nonne werden. Begleitet auf ihrer Reise wird sie von Michael Murray, dem Sohn von Ian und Jenny (Jamies Schwester), der kurz zuvor seine geliebte, schwangere Frau verloren hat und immer noch voller Kummer ist. Doch Joan und Michael geraten in ein gefährliches Abenteuer, da ein Mann, der sich dunklen Künste verschrieben hat und der irrtümlich glaubt Joan wäre die leibliche Tochter von Claire Fraser (die dreißig Jahre zuvor als La Dame Blanche; Eindruck bei ihm schindete und in Paris für gewisse Gerüchte sorgte) Joan unbedingt in seine Gewalt bringen will. Kann Michael Joan retten?
Als Fan der Highlandsaga war ich schon sehr gespannt auf die Enthüllungen, die die Autorin in ihrer aktuellen Anthologie „Zeit der Stürme“ offen legen würde, denn alle vier Geschichten erzählen gewisse Episoden und Geschehnisse, über Nebenfiguren der Highlandsaga, die sich abspielten, während Jamie und Claire anderweitig beschäftigt waren.
Im Laufe der Zeit wurde Diana Gabaldons Highlandsaga immer komplexer und viele Handlungsstränge wurden bislang noch nicht bis zum Ende erzählt und hier kommen nun Diana Gabaldons sogenannte „Beulen“ ins Spiel. Kurzgeschichten, in denen unter anderem Lord John und andere wichtige Nebenfiguren tragende Rollen spielen und welche zwar jede für sich eine neue Story für den Leser bereithält, die jedoch, wenn man die Highlandreihe bereits kennt, mit Ereignissen aufwartet, die bereits in den Jamie & Claire Abenteuern am Rande Erwähnung fanden und hier sehr geschickt ergänzt wurden. So werden nun auch einige Lücken geschlossen, die sich für den aufmerksamen Leser der Highlandsaga auftaten.
Obwohl mir eigentlich alle vier Romane gut gefallen haben, muss ich zugeben, dass mich die letzten beiden Stories eigentlich am meisten begeistern konnten, was vielleicht auch daran liegt, dass die Vorkommnisse, mit denen sich Lord John beschäftigen muss, noch relativ frisch in meinem Gedächtnis waren, da sie auch schon in „Fackeln der Freiheit“ und/oder „Echo der Hoffnung“ angerissen wurden.
Besonders berührt hat mich Jeremys und Dollys Roman, da sich Diana Gabaldon für die beiden ein paar wunderschöne Romanpassagen einfallen lassen hat und auch ein wenig Taschentuchalarm am Ende herrscht, aber auch Michaels und Joans Story fand ich sehr süß.
Eine kleine Warnung möchte ich jedoch aussprechen. Diese Anthologie ist meiner Meinung nach weniger geeignet für Neueinsteiger, sondern nur etwas für Fans der Serie, die vielleicht zuvor, zur Auffrischung nochmals ein Re-Reading der Serie starten sollten.
Kurzgefasst: Was geschah in Jamies und Claires Abwesenheit? Interessante und unterhaltsame Ergänzungen zur Highlandsaga!