Dorothy Garlock
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Originaltitel: Dream River
Verlag: Ullstein
ISBN: 978-3548263977
Erscheinungsdatum: April 2006
Genre: Historical
Sprecher:in Hörbuch: Susanne Kliemsch
Teil einer Serie: Wabash River 02
Ankes Bewertung
Als Amys Ehemann, den sie zum Schutz vor den intriganten Machenschaften ihres Vaters einst heiratete, stirbt, ist für Amy klar, dass es nur einen Mann in ihrer Zukunft geben kann - Rain Tallman. Rain, seit ein paar Jahren auf Reisen, um sich selbst zu finden, hatte Amy jedoch damals versprochen, zurückzukommen.
In den zwei Jahren nach dem Tode ihres Ehemanns, für den sie mehr väterliche Gefühle besaß, will Amy schon mehrmals beinahe aufgegeben auf Rain zu warten, aber ihre Gefühle für ihn sind zu intensiv und lassen sich nicht so einfach unterdrücken. Als Rain dann endlich zurückkommt, ist alles jedoch irgendwie anders, als Amy es sich hätte ausmalen können.
In vielerlei Hinsicht haben sich beide verändert und scheinen nun zu unsicher und unbeholfen zu sein, sich ihre immer noch bestehenden, gegenseitigen Gefühle zu gestehen. Auf einer beschwerlichen Reise gen Westen, wo Rain sein zukünftiges Leben plant, kommen sie sich langsam wieder näher.
Es gibt nicht viele ungekürzte Lesungen; von historischen Liebesromanen schon gar nicht. Allein aus diesem Grunde ist ‚Schöner wilder Mann‘ ein seltenes Juwel.
Zum Anfang des Hörbuches hin hatte ich aber leider so meine Schwierigkeiten. Es fiel mir sehr schwer alle handelnden Charaktere auseinander zu halten und gleich zu erkennen, welche Figur nun gerade die wörtliche Rede spricht.
Als Grund dafür vermute ich die gleichbleibende, neutrale Stimmlage der Sprecherin. Es ist schon komisch mit mir: Immer wieder merke ich negativ an, dass die Sprecher, einzelne Charaktere allzu stark, fast schon zu übertrieben betonen, also eine Sprecherin, die mit tiefer verstellter Stimme männliche Dialoge wiedergibt, oder männliche Sprecher, die mit hoher verstellter Stimme weiblich Rollen sprechen. Und dann liest eine Sprecherin mit normaler Stimme und ich mag es auch nicht? Kann man es mir also recht machen? Anscheinend nicht.
Ich kann aber bestätigen, dass es mir nach einigem Hören gelang, die Charaktere besser auseinander zu halten und die neutrale Stimmlage der Sprecherin auch ein wenig zu genießen. Ich vermutet, es liegt einfach an der Tatsache, dass dies kein extra aufbereitetes zurechtgeschnittenes Hörbuch, sondern eine komplette Lesung ist, die anderen Gesetzen folgt.
Von Stil her erinnert mich ‚Schöner, wilder Mann, an Bücher wie ‚Westwärts‘ von Penelope Williamson. Die mir sehr realistisch erscheinenden Beschreibungen des alltäglichen Lebens sind unterhaltsam und überaus spannend geschildert.
Allerdings störte mich schon zu Anfang die Tatsache, dass die Protagonisten nicht miteinander sprechen und ihre Gefühle eindeutig äußern. Denn das Buch wäre auch dann spannend zu hören gewesen, wenn man das ganze „Hin und Her“, in der Gefühlswelt von Amy und Raine weggelassen hätte.
Kurzgefasst: Trotz Längen in der Liebesgeschichte zwischen Amy und Raine, ein unterhaltsame und spannende Geschichte vom Leben im historischen Amerika.
Diese Rezension bezieht sich auf die Ausgabe: Hörbuch, Radioropa Hörbuch.