Anne Gracie
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Originaltitel: The perfect Waltz
Verlag: dp Verlag
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: September 2020
Genre: Historical
Teil einer Serie: Merridew Sisters 02
Klappentext
England, 1818: Seit ihrer Kindheit weiß Hope Merridew, dass sie nur einen perfekten Walzer von ihrem Traummann entfernt ist. Deswegen hält sie den letzten Tanz auf ihrer Tanzkarte immer frei. Als der attraktive Fremde Sebastian Reyne nach London kommt, scheint es sein einziges Ziel zu sein, all ihre Träume zunichte zu machen. Doch der unbändigen Anziehungskraft zwischen ihnen kann Hope jedes Mal weniger widerstehen …
Um den Fängen der Vergangenheit endlich zu entkommen, sucht Sebastian Reyne eine angesehene Ehefrau, die wie eine Mutter für seine kleinen Schwestern sorgt. Darum muss er unbedingt seine leidenschaftlichen Gefühle für die verführerisch schöne Hope Merridew im Zaum halten – bloß wie?
Quelle: dp Verlag
weitere Ausgaben:
Titel: Ein magischer Walzer
Band: Historical Gold 195
Verlag: Cora
Erscheinungsdatum:
Titel: Ein verführerischer Fremder
Verlag: Mira
Erscheinungsdatum: Oktober 2009
Nicoles Bewertung
Nachdem die ersten beiden Merridew Schwestern Prue und Charity; den Mann fürs Leben gefunden haben, sind nun noch drei weitere Schwestern übrig. Die Zwillinge Faith, Hope und Grace. Faith und Hope sind Zwillinge und hatten vor einiger Zeit einen seltsamen Traum, von dem sie annehmen, er wäre ihnen direkt von den Eltern gesandt worden. Während Faith sich darin zusammen mit einem Musiker sah, tanzt Hope dagegen mit einem unbekannten Mann Walzer.
Dieser Traum ist auch der Grund, wieso Hope bei jedem Ball den letzten Tanz auf ihrer Tanzkarte freihält- denn sie hofft, dass eines Tages ihr Traummann ohne Vorwarnung auf sie zukommt und sie einfach zum Tanzen auffordert. Als es dann wirklich geschieht, ist Hope zunächst etwas erstaunt, denn Sebastian, mag er auch noch so gutaussehend sein, ist ein eher wortkarger Mann, der, obwohl er sie zum Tanzen auffordert und sie mit Blicken durchbohrt, jedoch keinerlei Annäherungsversuche seinerseits zulässt und sich sofort, nachdem der Tanz vorbei ist, wieder zurückzieht.
Am nächsten Tag, als Hope im Hyde Park ausreitet und ziemlich riskante Kunststücke zu Pferde übt, kreuzen sich ihre Wege erneut. Sebastian verkennt die Lage und glaubt, Hope wäre in Gefahr. So zieht er sie aus dem Sattel und es kommt nach der „Rettung“ zum ersten Kuss zwischen beiden. Obwohl er sich in Gesprächen mit ihr sehr schwertut und kaum etwas von sich preisgeben möchte, fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Doch ihre Ernüchterung kommt schneller als sie denkt, denn als er sie eines Tages, zusammen mit seinen beiden kleinen Schwestern im Park antrifft, erzählt er ihr, dass er nur in London weilt, um einer anderen Frau einen Heiratsantrag zu machen. Einer sehr nüchternen, ernsthaften Frau, die nebenbei auch noch ein Waisenhaus leitet, das von Sebastian finanziert wird.
Hope ist wie vor den Kopf geschlagen, doch da sich ihre Schwester Grace mittlerweile mit den beiden Schwestern von Sebastian angefreundet hat, treffen sie immer wieder aufeinander. Sebastians Schwestern scheinen jedoch ein trauriges Geheimnis zu teilen- die ängstliche Jüngere weigert sich zu sprechen und die Ältere trägt ständig ein Messer aus Sicherheitsgründen mit sich herum. Alarmiert, glauben die Merridew Schwestern zunächst, der Grund für ihr Verhalten läge bei Sebastian und da Hope selbst einst von ihrem Großvater misshandelt wurde, versucht sie die Wahrheit aus ihm herauszubekommen, denn eigentlich kann sie nicht glauben, dass Sebastian ebenfalls so ein bösartiger Mensch sein soll, wie ihr Großvater...
Der zweite Teil der Reihe unterscheidet sich meiner Meinung nach sehr stark vom ersten Teil, der trotz des traurigen Hintergrunds, (was den gewalttätigen Großvater der Schwestern angeht) im Großen und Ganzen eher humorvoll und leicht geschrieben ist.
Dieser Band jedoch ist zwar ebenfalls unterhaltsam, jedoch lässt es die traurige Vergangenheit der beiden Hauptfiguren, Hope und Sebastian, im Vorfeld schon nicht zu, dass der zweite Teil ebenso leicht und beschwingt daher kommt, wie der Vorgängerband.
Da ist zum einen der Held Sebastian, dessen Familie durch die Schulden seines Vaters verarmt. Nach dem Tode seiner Eltern versucht er alles, um seine beiden Schwestern durchzubringen und muss sie schweren Herzens einer Frau übergeben, die für die Kinder sorgt, während er für ihren Unterhalt arbeitet. Eines Tages jedoch ist die Frau fort und mit ihr seine beiden Schwestern. Viele Jahre sucht er nach ihnen, bis er sie endlich wieder findet- jedoch sind sie stark traumatisiert und erkennen ihn nicht als Bruder an. Um ihnen näherzukommen, und herauszufinden, was mit ihnen geschehen ist, will er sich verheiraten, denn er denkt, nur eine Ehefrau könnte die Schwierigkeiten zwischen seinen Schwestern und ihm überbrücken. Als er Hope kennenlernt, ist er zwar von ihrem Äußeren angetan, jedoch lehnt er sie als potenzielle Ehefrau kategorisch ab, da er sich eine etwas ältere Frau wünscht, die im Umgang mit Erziehung von Kindern geübter ist.
Hope dagegen ist nach außen hin ein fröhlicher, freiheitsliebender Mensch- Sebastian ahnt nicht, dass auch Hope seelische Narben aus der Vergangenheit mit sich herumträgt. Sie merkt schnell, dass nur Sebastian sie glücklich machen kann- jedoch steht er hingegen lange auf der Leitung. Die Annäherung zwischen den beiden und auch zwischen Sebastian und seinen Schwestern, die im Laufe des Buches langsam wieder Vertrauen zu ihm aufbauen, geht zwar sehr unter die Haut, jedoch gab es in diesem Buch leider ein paar Dinge, die mich gestört haben.
Zunächst fand ich den Helden, auch wenn ich vollstes Mitleid mit ihm und seine Lage hatte, nicht wirklich interessant genug. Die Dialoge, die er mit der Heldin hält, fand ich eher langweilig und nichtssagend und mich störte es auch ein wenig, dass er der Heldin gegenüber eine leicht belehrende Art an den Tag legt.
Bei Hope hat es mich ein wenig gewundert, dass sie so schnell von Sebastian fasziniert war, obwohl er ihrem Großvater optisch ähnlich sah. Zudem ist sie von Anfang an davon überzeugt, dass er nicht gewalttätig ist, obwohl viele Indizien, vor allem das Verhalten von Sebastians Schwestern dagegensprechen.
Ansonsten mochte ich Hope und ihre Einstellung zum Leben sehr. Weiterhin empfand ich eine der Nebenfiguren, Sebastians eigentliche Wahl als potenzielle Ehefrau, einfach nur nervig. Die immerwährende Wiederholung des Wortes „rational“ war definitiv „too much“, und ich denke schon, dass dem Leser auch ohne die ständige Erwähnung dieses Wortes, klar geworden wäre, dass die weibliche Nebenfigur im Grunde nur ihre eigene lieblose Erziehung und die leeren, herzlosen Phrasen der Mutter weitergibt und lebt.
Abschließend möchte ich sagen, dass auch dieser Roman der Reihe durchaus unterhaltend ist, jedoch fehlten mir zu einer Höchstbewertung etwas tiefgründigere Dialoge zwischen Held und Heldin (auch wenn sich beide ab der Mitte des Buches langsam gegenseitig ihre Ängste anvertrauen). Erfrischend fand ich dagegen, dass es in diesem Teil unter anderem ein Wiedersehen mit Hopes Schwester Charity und Anverwandten gibt.
Kurzgefasst: ein würdiger Nachfolger der "Merridew Sisters"-Reihe, jedoch leider nicht ganz so interessant und spritzig wie Teil 1.
Diese Rezension bezieht sich auf die Ausgabe: Cora, Historical Gold 195, Ein magischer Walzer.