Dana Graham
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Originaltitel
Verlag: CreateSpace
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: November 2015
Genre: Time Travel
Ankes Bewertung
Da der Klappentext schon recht viel verrät und wie ich finde ausreichend neugierig zu machen weiß, gibt es dem wenig hinzuzufügen und ich verzichte an dieser Stelle einfach auf eine eigene Zusammenfassung.
Dass ich Dana Grahams "Verliebt in einen Ritter" zu lesen bekam, war einmal mehr einem Zufall zu verdanken. Aber bekanntlich finden einem ja ganz besonders auf diese Weise stets die spannendsten Buch-Schätze.
Als eine Freundin mir die Geschichte in die Hand drückte und meinte: hier, dass könnte dir gefallen, wusste ich noch nicht wohin die (Lese-)Reise geht. Umso erfreuter war ich hier einen Zeitreise-Romance zu finden, ein Genre, das an sich schon recht dünn gesät ist und der dazu noch in meiner Heimat spielt, was nicht nur selten, sondern eine echte Rarität ist! Und wenn man sich dann doch, wie ich in der Mittelalter-Szene recht zu Hause fühlt und Liebesromane liebt, ist man mit "Verliebt in einen Ritter" aufs Beste beraten.
Mir hat die Geschichte von der Kellnerin, Julia arbeitet im Cafe ihrer Eltern, und dem Ritter aus dem 16. Jahrhundert wirklich gut gefallen. Denn Dana Graham hat hier eine Zeitreisegeschichte geschaffen, die sowohl glaubwürdig wirkt, insofern man das über eine fiktive Zeitreisegeschichte sagen kann, im Detail, als auch im Großen und Ganzen stimmig wirkt und wirklich alle Begebenheiten umsichtig und klug erklärt.
Das gilt ganz besonders für das Verhalten ihrer Charaktere. Denn, um für mich als Leser realistisch und nachvollziehbar zu beschreiben und zu begründen, wie ein unfreiwilliger Zeitreisender den Kulturschock 500 Jahre in die Zukunft versetzt zu werden, möglicherweise verdauen kann, ohne verrückt zu werden, dazu gehört schon so einiges. Und dieser Aufgabe hat sich die Autorin wirklich mit Bravour gestellt.
Ich gebe zu, dass ich mir noch ein wenig mehr Romantik gewünscht hätte, insbesondere was die Einleitung der Liebesgeschichte betrifft. Es ist zwar erfrischend, wie zielstrebig Julia vorgeht, nachdem sie sich für Serverian entschieden hat, trotzdem hätte sich meine, wahrscheinlich von (zu) vielen historischen Liebesromanen geprägte Lese-Seele, hier ein langsameres und verführerischeres Vorgehen gewünscht.
Ich möchte den folgenden Punkt nicht als Kritik anbringen oder zur Diskussion stellen, zumal das Thema auch den Rahmen springen würde, sondern als kleinen Hinweis, da ich weiß, dass es nicht nur mir so geht: Die allermeisten Liebesromane, die ich lese und gelesen habe, stammen aus der Feder US-Amerikanischer Autoren. Ob das gut oder schlecht ist, sei einfach mal dahin gestellt, aber es prägt nun einmal.
Gehe ich nach meinem Lesegefühl, so habe ich "Verliebt in einen Ritter" als typisch Deutsch empfunden. Etwas, was sich z.B. in einer mitunter "gefühlt herausgelesen" Steifheit in manchen Formulierungen und Beschreibungen ausdrückt.
Aber auch im Fall ähnlich gelagerter (US-amerikanisch geprägter) Lesevorlieben, wie der meinen, möchte ich allen begeisterten Lesern von Zeitreise-Liebesromanen, diese Geschichte unbedingt ans Herz legen.
Kurzgefasst: Eine unterhaltsame, kurzweilige und romantische Zeitreise-Geschichte, mit viel Lokalkolorit und Geschick erzählt und einem höchst sympathischen Heldenpaar.