Shannon Drake
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Originaltitel: Wicked
Verlag: dp Verlag
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Juni 2005
Genre: Februar 2024
Teil einer Serie: Victorian Fairy Tale 01
Klappentext
Camille Montgomery hat ein lästiges Faible für Risiken und stolpert unverhofft in die Welt des berüchtigten Earls of Carlyle, als ihr Stiefvater bei einem dreisten Diebstahl auf frischer Tat ertappt wird. Camille bleibt in der verzwickten Lage nichts anderes übrig, als sich dem Earl mit der Maske zu stellen. Doch dieser scheint gar nicht so verabscheuungswürdig, wie sie befürchtet hatte …
Der Earl of Carlyle lebt seit dem mysteriösen Tod seiner Eltern im Verborgenen und versucht das Geheimnis zu lüften, das hinter dem vermuteten Mord an ihnen steckt. Und jetzt, da die reizende Camille in sein Leben getreten ist, hat er endlich die Mittel seinen geheimen Plan aus Rache und Betrug zu vollenden. Aber wird er beim Aufstellen seiner skrupellosen Falle riskieren, sein eigenes Herz zu verlieren?
Quelle: pd Verlag
weitere Ausgaben:
Autor: Heather Graham
Titel: Der Mann mit der dunklen Maske
Verlag: Mira
Erscheinungsdatum: Juni 2005
Ankes Bewertung
Wieder einmal muss Camille ihren in Schwierigkeiten steckenden Vormund Sir Tristan Montgomery zur Hilfe eilen. Dieses Mal, weil der Gauner „zufällig“ über den Zaun von Brian Sterling, dem Earl of Carlyle „gefallen“ ist und dabei vom Hausherrn erwischt wurde.
Als Camille daraufhin bei Brian vorspricht, in Hoffnung ihren Vormund vor der Gerichtsbarkeit zu bewahren, spielt sie damit Brian in die Hände. Denn dieser ist keineswegs von Camilles „harmlosen“ Beweggründen überzeugt, bekommt mit ihr jedoch ein Werkzeug an die Hand, dass ihm helfen könnte, den Tod seiner Eltern aufzuklären. Denn Camille arbeitet im archäologischen Museum, und zwar im Kreise der Männer, die Brian als die Verdächtigen einstuft.
Was zunächst als gegenseitige Ablehnung und erzwungenes Miteinander beginnt, mündet rasch in gemeinsame Mord-Ermittlungen und Anziehungskraft. Trotzdem bleibt der große gesellschaftliche Unterschied, der Brian, als Adeligen, und Camille, als Bürgerliche, ohne nennenswerten Hintergrund, trennt.
Es ist fast 20 Jahre her, dass ich Shannon Drakes „Der Kuss des berüchtigten Earls“ das erst mal gelesen habe, als Mira Taschenbuch Ausgabe unter dem Titel „Der Mann mit der dunklen Maske“ und dem Autorennamen Heather Graham. Damals war ich recht angetan von der „spannenden Krimistory und der unterhaltsamen Liebesgeschichte“, so mein Kommentar dazu.
Auch für das wiederholte Lesen, kann ich sagen, dass sich „Der Kuss des berüchtigten Earls“ recht unterhaltsam liest – vor allem dann, wenn man mit einer guten Portion Nostalgie an die Geschichte herangeht.
Den Rahmen dafür bietet eine durchaus stimmungsvoll erzählte viktorianische Schauer-Krimistory, mit etwas Romantik, viel Gefühlsdrama, das sich vor allem in den widersprüchlichen Launen der Hauptcharaktere findet.
Diese Wechselhaftigkeit der Charaktere ist nicht untypisch für Liebesromane aus den 2000er, liest sich jedoch heute deutlich anstrengender als damals, finde ich. So hat mir beim Lesen mitunter der Kopf geschwirrt und ich hatte Mühe der Abfolge von Zuneigung oder Ablehnungen, himmelhochjauchzend oder tiefste Verzweiflung und Aufgeklärtheit oder Dummheit zu folgen.
Dass ich mich beim Lesen mehr und mehr des Inhaltes und seiner Schwächen erinnert habe, hat die Sache nicht besser gemacht. Zu diesen zählt eine Begründung für die Tatsache, dass der Held eine Maske trägt, ebenso wie die Verdachtsmomente, die nie auf Beweisen aufgebaut sind, sondern immer nur auf persönliche Vermutungen (und Launen) oder die ungeklärte Frage, wie es Camille gelungen ist, sich selber das Lesen von ägyptischen Hieroglyphen beizubringen.
Gelingt es einem jedoch, darüber nicht allzu sehr nachzudenken und Unterhaltungswert, in den Lauen der Protagonisten zu finden, kann man sich, so finde ich, mit dieser romantischen Krimi-Schauergeschichte recht gut unterhalten fühlen.
Kurzgefasst: Trotzdem ein oder anderen Augenrollen, das ich mir nicht verkneifen konnte, fand ich es unterhaltsam, wieder einmal in einen Klassiker des Genres abzutauchen.
Re-read und Rezension überarbeitet von Anke, im Juli 2024.
Nicoles Bewertung
Camille, Tochter einer Prostituierten und eines Adligen, wird nach dem Tod der Mutter von Sir Tristan, einem Kleinganoven, der aber das Herz am richtigen Fleck hat, aufgenommen und großgezogen. Sie interessiert sich von Anfang an für Archäologie. Besonders für die ägyptische Geschichte und Entzifferung der Hieroglyphen. Es gelingt ihr schließlich, eine Stellung in einem Museum für ägyptische Geschichte zu bekommen. Eines Tages wird sie von dem Kumpan ihres Ziehvaters davon unterrichtet, dass Sir Tristan bei dem Versuch einzubrechen, vom Hausherrn gefasst und eingesperrt wurde. Dieser Hausherr ist, wie es der Zufall so will, der Sohn, der unter mysteriösen Umständen bei Ausgrabungen in Ägypten ums Leben gekommenen Gönnern des ägyptischen Museums. Es heißt, ein Fluch hätte sie getroffen...
Um ihrem Ziehvater beizustehen und ihn gegebenenfalls zu befreien, fährt Camille zum Besitz des Earls und versucht ihn zu überzeugen, dass alles nur ein Irrtum ist. Brian, der Earl of Carlyle, lebt seit dem Tod seiner Eltern sehr zurückgezogen auf seinem Landsitz. Da er bei einem Gefecht im Gesicht verletzt wurde, trägt er seitdem eine Maske und hat den Ruf, exzentrisch und verrückt zu sein. Brian reagiert leider nicht so, wie von Camille erwartet. Er vermutet, dass Sir Tristan mehr zu verbergen hat und eventuell an den Morden seiner Eltern beteiligt ist. Daher behält er ihn weiterhin unter Arrest. Auch Camille, der die Hände gebunden sind, muss sich für eine gewisse Zeit bei ihm einquartieren. Nach anfänglichen beiderseitigen Misstrauen, raufen sich die beiden zusammen und Camille verspricht Brian, ihm zu helfen, die Mörder seiner Eltern zu finden. Alles deutet darauf hin, dass es ein Mitglied der Ausgrabungsgruppe sein muss, doch von sämtlichen Mitgliedern dieser Gruppe wird Camille gewarnt, es sei der Earl selbst, der verrückt geworden wäre und sich rächen wollte. Zu allem Überfluss verliebt sich Camille in Brian. Es scheint, als ob er diese Liebe erwidern würde; oder spielt er nur mit ihr?
Ich musste mich bei der Zusammenfassung stark zusammenreißen, nicht zu viel zu verraten. Das Buch ist wirklich nach langer Zeit mal wieder ein richtig toller Heather Graham Roman. Die Akteure des Buches sind sympathisch, man kann ihre Beweggründe sehr gut nachvollziehen und die Handlung und die Kulisse des Buches sind wirklich gut gewählt. Außerdem fand ich das Buch streckenweise sehr spannend und habe bis zuletzt nicht genau gewusst, wer der Mörder wirklich ist. Was ich auch sehr positiv fand, war, dass der Held, obwohl ja vom Schicksal arg gebeutelt, sich nicht zu einem menschenverachtenden Zyniker verändert hat. Das einzige, was vielleicht etwas zu bemängeln wäre, ist, dass der Roman mit etwas wenigen Liebesszenen aufwartet. Doch das macht die spannende Geschichte wieder wett.
Diese Rezension bezieht sich auf die Ausgabe: Mira, Der Mann mit der dunklen Maske.