Claudia Gray
Werbung
Originaltitel: Evernight
Verlag: Blanvalet
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Mai 2010
Genre: Paranormal
Sprecher:in Hörbuch: Nana Spier
Teil einer Serie: Evernight 02
Klappentext
An jedem Ort wäre Bianca lieber als an diesem: Das Evernight-Internat ist eine Eliteschule, und die anderen Schüler sind einfach zu perfekt – zu clever, zu schön, zu rücksichtslos. Als sie Lucas kennenlernt, ist sie davon überzeugt, er sei der einzige normale Mensch in ihrer Umgebung. Bianca merkt sofort, dass es eine besondere Verbindung zwischen ihr und Lucas gibt. Dabei verbirgt er ein Geheimnis, das nicht nur alles auf den Kopf stellt, woran sie glaubt – es könnte auch ihrer Familie und allen, die Bianca kennt, den Tod bringen.
Quelle: Blanvalet
Kerstins Bewertung
Bianca fürchtet sich ein wenig vor dem bevorstehenden Schulwechsel. Ihre Eltern, beide Lehrer, haben eine Stelle an der Evernight Academy, einem Internat, angenommen und Bianca muss mit. Den anderen Schülern dort fühlt sie sich allerdings unterlegen. Sie sind gewandter, attraktiver und irgendwie … anders als sie selbst. Der einzige, der ebenfalls nicht ganz hineinzupassen scheint, ist Lucas, ebenfalls neu an der Akademie. Die beiden fühlen sich zueinander hingezogen, doch beide haben sie Geheimnisse, die sie dem anderen nicht enthüllen können.
Ich habe mich riesig auf das Buch gefreut und wurde nicht enttäuscht. Jetzt, da die Twilight-Serie beendet ist, habe ich eine tolle neue YA-Vampir-Reihe gefunden, auf die ich hinfiebern kann. Die Serie ist auf vier Bände ausgelegt und hat immer Bianca und Lucas als Protagonisten. Bianca ist eine sympathische Figur, während Lucas im ersten Teil des Buches zu blass bleibt. Von ihm erfahren wir fast gar nichts. Das ist allerdings von der Autorin so beabsichtigt, da sich die Geheimnisse, die sich in dieser Geschichte nur so häufen, sonst zu schnell aufklären würden. Und das ist mein Hauptkritikpunkt an der ganzen Geschichte: Die Ich-Erzählerin Bianca hütet ebenfalls Geheimnisse, und zwar vor dem Leser.
An sich ist das in Ordnung, aber leider wundert sich Bianca über viele Dinge, die – wie sich der Leser nach der Aufklärung ihres großen Geheimnisses wundern wird – ihr eigentlich völlig klar sein müssten. Der Geschichte wäre die Spannung genommen, hätte Bianca uns von Anfang an eingeweiht, aber damit wirkt die Story einfach sehr konstruiert. Schade! Aber ich habe beschlossen, darüber großzügig hinwegzusehen und habe die Geschichte in vollen Zügen genossen.
Ein tolles Buch, das Appetit auf mehr macht, eine Romeo-und-Julia-Geschichte mit Biss
Auch die Vampirmythologie der Autorin finde ich sehr gelungen.
Ankes Bewertung
Ein unheimlich anmutendes Eliteinternat und eine Schülerin, die eigentlich gar nicht dort sein will und sich von Anfang an unter den Schülern als Außenseiterin vorkommt. Außerdem viel jugendliches Gerede über Parties, Klamotten und Freunde.
Auf den ersten Blick erinnert „Evernight“ einem an ein x-beliebiges „Beverly Hills“-Serien Einerlei, das mit einer kräftigen Prise „Twilight“ angereichert wurde. Für Zweiteres sind vor allem die vielen kryptischen Anmerkungen in der 1. Hälfte der Geschichten schuld. Und dabei fragt man sich als Hörer verwirrt, worum es in dieser Geschichte überhaupt gehen soll.
Das ändert sich schlagartig ab der 2. Hälfte des Buches. Dann kommt Schwung in die Geschichte und alle Puzzleteile fügen sich zusammen. Leider empfand ich diesen schriftstellerischen Kniff der Autorin, die Hörer ein halbes Buch lang im Dunkeln tappen zu lassen, als nicht besonders ausgeklügelt. Die Geschichte plätschert so dahin und die seltsamen Andeutungen ermüden eher, als dass sie mich fasziniert hätten und so war ich schon nach der 1. CD versucht, das Hörbuch aufzugeben und wieder wegzulegen.
Zudem empfand ich die Hauptprotagonistin Bianca als zu zickig-naiv-nervig, als dass ich sie sympathisch gefunden hätte. Für mein persönliches Empfinden verstärkte dieser Eindruck zusätzlich die Sprecherin des Hörbuches.
Nana Spier, die ich einfach grandios in den „Betsy“-Hörbüchern der Autorin MaryJanice Davidson fand, kommt für meinen Geschmack als 16-jährige Vampir-Schülerin nicht so besonders gut rüber. Mit ihrer Sprecherleistung verstärkt sie, wie ich finde, die nervige Dummheit von Bianca noch zusätzlich. Dadurch wirkt die Figur noch ein Stück unsympathischer, ihr Verhalten und ihr Gehabe noch schwerer nachzuvollziehen.
Ich würde das Hörbuch „Evernight“ wirklich nur für jugendliche Hörer empfehlen, Ältere – keine Frage hier zähle ich mich dazu – könnten sich vielleicht ebenfalls sehr schwer mit den Protagonisten anfreunden oder die Geschichte enttäuscht als zu seicht und kitschig abzutun.
Kurzgefasst: Die Geschichte um ein nicht ganz gewöhnliches Internat und die Freund-, Feind- und Liebschaften werden mit Sicherheit jugendliche Hörer begeistern.