Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt

Kristina Günak

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Originaltitel

Verlag: Lyx
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Mai 2017

Genre: Contemporary

Klappentext

Bea Weidemann kann es nicht fassen: Schlimm genug, dass ihr kleiner Verlag in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Aber dass sie nun als Tim Bergmanns persönliche Anstandsdame abgestellt wird und mit ihm den Verlag retten soll, ist einfach zu viel für die junge PR-Referentin. Denn der schwierige Bestseller-Autor lässt sich von nichts und niemandem etwas vorschreiben - und ist genau die Sorte Mann, um die Bea sonst einen weiten Bogen macht. Herzklopfen hin oder her. Doch während sie versucht, das Chaos von Tim - und sich - abzuwenden, merkt sie bald, dass auch die Liebe absolut nichts von ihren Plänen hält

Quelle: Lyx

Rezensionen

Nicoles Bewertung 04 Sterne.png

Bea Weidemann arbeitet bei einem kleinen Liebesromanverlag, der jedoch momentan rote Zahlen schreibt, mit seinen Liebesromanautoren und ihren Werken. Einzig das Buch des Newcomers Tim Bergmann schlägt ein, wie eine Bombe; eine düstere Dystopie über zwei Brüder, die ums Überleben kämpfen. Tim Bergmann ist plötzlich ein gefragter Mann, der sogar für einen begehrten Buchpreis nominiert wird. Doch was macht der Autor? Er igelt sich in seiner Wohnung ein, arbeitet an seinem zweiten Roman und legt sich auf dem einen, sehr wichtigen Pressetermin, ausgerechnet mit einem bekannten Buchkritiker an.

Es ist Zeit, dass jemand dem Autor auf die Finger schaut, findet Beas Chefin und drückt Bea den unbequemen Autor sogleich aufs Auge. Bea soll dafür sorgen, dass Tim Bergmann bei Presseterminen handzahm wird, endlich seine Vita nachreicht und für schicke Autorenphotos zur Verfügung steht. Bea ist verzweifelt. Aber sie weiß genau, sie hat keine andere Wahl. Bekommt Bergmann den begehrten Buchpreis nicht, wird ihr Verlag dicht machen müssen.

Als Bea vor Bergmanns Wohnung steht und er nach minutenlangen Dauerklingeln endlich öffnet, stehen alle Zeichen bei dem Autor auf Gefecht. Doch Bea hält ihm seine Vertragsklauseln unter die Nase und eröffnet ihm, dass er sich verpflichtet hat, an sämtlichen marketingzweckdienlichen Veranstaltungen seines Verlags, die ihn und sein Buch betreffen, teilzunehmen. Tim Bergmann gibt zähneknirschend und überaus mürrisch nach.

Nur einen Tag später erfährt Bea, dass sie zusammen mit dem Autor auf Lesereise gehen soll. Bea ist alles andere als begeistert und überlegt bereits, wie sie diese gute Nachricht dem Autor bloß beibringen soll. Aber die Lesereise hält besondere Überraschungen für Bea und Tim bereit. Beide haben nämlich mehr gemeinsam, als sie zunächst ahnen!

„Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt“, ist der aktuelle Roman von Kristina Günak, die auch unter dem Pseudonym Kristina Steffan Unterhaltungslektüre schreibt. In diesem Roman treffen zwei Menschen aufeinander, die Überlebende sind. Überlebende deshalb, weil sie beide eine äußerst schwierige, brutale Kindheit überstehen mussten und dennoch den Weg ins Leben gefunden haben. Während Tim sich Bea relativ schnell anvertraut, (nachdem sie sich tagelang beschnüffelt und bekriegt haben) möchte Bea ihre traumatischen Kindheitserlebnisse lieber vor anderen verbergen. Selbst heute plagen sie dann und wann schlimme Albträume, doch immerhin hatte sie nach den ersten zehn schrecklichen Jahren bei ihren alkoholkranken Eltern, schließlich das Glück in eine liebevolle Adoptivfamilie gegeben zu werden.

Ich mochte besonders die etwas ernsteren Dialoge zwischen Tim und Bea, in denen sie sich langsam einander öffnen, doch fand ich, obwohl ich auch Kristina Günaks neuen Roman sehr mochte, dass die Seitenzahl etwas zu knapp bemessen war, um Bea und Tims familiären Hintergrund und ihren Umgang, ihre Probleme damit, ausreichend beleuchten zu können. Gut gefallen haben mir allerdings die Zeilen, in denen es ums Schreiben geht, bzw. in denen Tom versucht Bea zu erklären, welch großen Stellenwert das Schreiben für ihn hat und welche Versagensängste ihn umtreiben. Und auch Kristina Günaks humorige Ader kommt nicht zu kurz, selbst wenn „Wer weiß schon wie man Liebe schreibt“, eine ernsthafte Thematik zugrunde liegt. Es ist natürlich in erster Linie ein Liebesroman und ehrlich gesagt fand ich es daher schade, dass Kussszenen und Liebesszenen an sich, so gut wie keinen Raum in diesem Buch bekommen. Für mich persönlich gehört es dazu. Ich brauche keine schwülstig ausformulierten, detaillierten Beschreibungen, doch wirkte Beas und Tims Liebesgeschichte so ganz „ohne alles“, etwas klinisch. Das mögen aber sicherlich viele Leser auch anders sehen, als ich. Übrigens, ich hatte beim Lesen ständig ein gewisses Bild vor Augen von Tim- den gleichnamigen Schauspieler. Zufall oder gewollt?

Kurzgefasst: Bea und Tim- Ist Liebe möglich, wenn man seelische Altlasten mit sich herumträgt? Humoriger Liebesroman, der auch mal ernste Untertöne anschlägt.

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