Karen Hawkins
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Originaltitel: To Scotland with love
Verlag: Cora
Ausgabe: ebook
Band: Historical Gold 224
Erscheinungsdatum: Juni 2010
Genre: Historical
Teil einer Serie: MacLean Curse 02
Klappentext
Bei allen Höllenhunden der Highlands! Als schottischer Ehrenmann wird Gregor MacLean nicht zulassen, dass der Ruf seiner Jugendfreundin Venetia geschädigt wird! Zum Glück erwischt er sie und den Mann, der sie entführt hat, in einem Gasthaus. Aber keineswegs dankbar oder gar demütig empfängt sie ihn, sondern herausfordernd und voller Widerspruchsgeist. Verwundert fragt Gregor sich: Warum ist ihm ihre Schönheit noch nie zuvor aufgefallen? Ihr üppiger Mund, zum Küssen wie geschaffen... Er will Venetia für sich! Doch nicht einmal seine sinnlichen Küsse können sie überzeugen, mit ihm die Flucht ins Glück nach Greta Green anzutreten...
Quelle: Cora
Nicoles Bewertung
Gregor MacLean, einer der sturen, schottischen Brüder von Fiona, (Heldin aus dem Vorgängerband der Serie "Entführung in den Highlands") staunt eines Tages nicht schlecht, als er seine beste Freundin seit Kindertagen, Venetia Oglivie zu einer Ausfahrt abholen möchte.
Ihr entsetzter Vater teilt Gregor mit, dass Venetia, durch eine List getäuscht, bereits auf dem Weg nach Gretna Green ist, wo ihr Entführer, der naive und ein wenig beschränkte Ravenscroft, sie heiraten will. Zwar gehört Ravenscroft durchaus zur engeren Auswahl an potenziellen Ehekandidaten für Venetia- wenn es nach ihrem Vater ginge, dennoch hätte er sich nicht vorstellen können, dass Ravenscroft zu einer Entführung fähig ist.
Zähneknirschend versucht Gregor den aufgebrachten Mr.Oglivie zu beschwichtigen, bevor er sich selbst wutentbrannt auf den Weg macht, um Venetia zu retten. Was natürlich zu aller Erschwernis umgehend einen Schneesturm mitten im April heraufbeschwört, da Gregors Familie von einem Fluch belastet ist. Jede noch so kleinste Gemütsregung der Familienmitglieder führt dazu, dass diese das Wetter beeinflusst.
Währenddessen rast Venetia zusammen mit Ravenhurst in seiner Kutsche durch den immer schlimmer werdenden Schneesturm. In einer Biegung geschieht es dann- die Kutsche stürzt um und so muß Ravenhurst sein Vorhaben zunächst vertagen, denn er hat sich bei dem Unfall eine Verletzung zugezogen und Venetia, entrüstet, als sie den wahren Grund für die gemeinsame Reise nach Schottland erfährt, weigert sich vehement, die Reise mit ihm fortzusetzen. Geistesgegenwärtig und um ihren Ruf zu schützen, gibt sich Venetia im nahegelegenen Gasthaus als Mrs. West aus und stellt Ravenhurst als ihren jüngeren Bruder vor. Doch dann steht plötzlich der erboste Gregor vor den beiden und verlangt eine Erklärung für Ravenhursts Verhalten...
Wird Venetia die beiden Streithähne trennen können, bevor es zu einem Duell kommt?
Zunächst einmal die gute Nachricht. Der zweite Teil der MacLean Reihe ist noch eine Spur humorvoller und besser gelungen, als der erste und bietet, wie man es von Autorin Karen Hawkins sonst gewohnt ist, gute, leichte und beschwingte Unterhaltung.
Dennoch kann ich diesen Roman nicht besser als mit 4 Punkten bewerten, da mich doch einige Dinge beim Lesen gestört haben.
Zunächst einmal sind Venetia und Gregor seit bereits neunundzwanzig Jahren sehr gute Freunde. Das heißt, Venetia ist mittlerweile vierunddreißig Jahre alt und eine unverheiratete Jungfrau. Sie trifft sich aber regelmäßig mit Gregor, auch unter vier Augen, was von "ton" stillschweigend geduldet wird, ohne dass sie als ruiniert gilt, was wiederum ein wenig unglaubwürdig wirkt. Das wäre in der Epoche, in der der Roman spielt, nicht möglich gewesen. Auch mutet es ein wenig seltsam an, dass ihre Eltern sie in den bereits vergangenen vierunddreißig Jahren nicht verheiratet haben. Zwar gilt Venetia als Person mit starkem Durchsetzungsvermögen, dennoch hätte sie sich in der Realität wohl kaum so eine lange Zeitspanne weigern können, einen Mann zu ehelichen.
Die Idee lange befreundete Akteure zusammenzubringen, fand ich dagegen richtig, schön und romantisch. Es gibt in diesem Roman einige Szenen, in denen die Autorin gut verdeutlicht, wann sich die Gefühle ihrer Protagonisten von Freundschaft zuliebe wandeln, obwohl Gregor zunächst nicht wahrhaben will, dass er Venetia wirklich liebt und nicht nur aus Leidenschaft zu ihr entbrannt ist.
Die Heldin Venetia wird als eine ein wenig rundliche, aber schlagfertige und intelligente Person beschrieben, die jedoch mit einem Helferkomplex belastet ist, der für einige Aufruhr in dem Roman sorgt. So versucht sie unter anderem eine schüchterne Gesellschafterin dazu zu bringen, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen, eine junge Reisende zu ihrem Liebesglück zu verhelfen, Ravenhurst vor Gregors Zorn zu schützen und noch einiges mehr.
Obwohl es teilweise amüsant zu lesen ist, wie Venetia versucht, diese Aufgaben zu meistern- an ihrer Stelle wäre doch zunächst einmal ihre eigene Reputation wichtig gewesen und sie reagiert mir eine Spur zugelassen auf die Aussicht, zurück, in London, als ruiniert zu gelten. Auch Gregor hätte meiner Meinung nach ein wenig nachdrücklicher darauf pochen müssen, dass Venetia ihn zum Mann nimmt. Seine zaghaften "Anträge" passten nicht zu seinem ansonsten sehr aufbrausenden Temperament.
Ansonsten hat mich dieser historische Liebesroman der Autorin gut unterhalten und ich würde ihn vom Stil her mit Romances von Kathryn Caskie oder Julia London vergleichen.