Die Braut des Anderen

Lorraine Heath

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Originaltitel: A Matter of Temptation

Verlag: Cora
Band: Historical Gold 200
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: September 09

Genre: Historical

Teil einer Serie: The Lost Lords 02

Klappentext

Hochzeit auf dem Schloss! Als strahlend schöne Braut tritt Victoria dem Duke of Killingsworth entgegen. Die Zweifel in ihrem Herzen, ob dieser leichtfertige Mann, mit dem sie eine arrangierte Ehe eingeht, wirklich der Richtige für sie ist, muss sie nun vergessen. Doch mit dem Jawort ist Robert seltsam verändert: Statt oberflächlich ist er plötzlich ernsthaft und nachdenklich. Auch dass er sie in einer leidenschaftlichen Nacht nicht in die sinnlichen Geheimnisse der Ehe einweiht, verwundert Victoria sehr. Fast scheint ihr, sie hätte einen Fremden geheiratet- den sie erst erobern muss! Sie ahnt nicht, wie recht sie mit dieser Vermutung hat...

Quelle: Cora

Rezensionen

Kas Bewertung 04 Sterne.png

Endlich glückt Robert, dem Duke of Killingsworth, nach 8 Jahren die Flucht aus dem Gefängnis. 8 Jahre, in Einzelhaft. 8 Jahre, indem er mit keinem Menschen sprechen durfte. Widersetzte er sich dieser Auflage, wurde von den Gefängniswärtern gewaltsam gegen ihn vorgegangen. 8 Jahre, in denen er seinen jüngeren Zwillingsbruder – der seiner statt als Robert, Duke of Killingworth aufgetreten ist, verflucht hat. Doch nun kommt besagter Zwillingsbruder in den „Genuss der Inhaftierung“. Natürlich ist der wahre Robert froh, dass der Ausbruch geglückt ist – womit er logischerweise nicht gerechnet hat, ist die Tatsache, dass ihm seine Flucht einen Tag vor „seiner“ Verehelichung mit Victoria geglückt war.

Victoria ist sein längerem mit dem Duke of Killingsworth verlobt. Eigentlich mag sie den Mann, doch er erscheint ihr oft abwesend, so als wäre er gedanklich ganz weit weg von ihr. Die Zweifel in Bezug auf den Duke, werden am Tag der Hochzeit immer größer, doch Victorias Mutter tut dies eher als „Lampenfieber“ vor der Hochzeit ab. Doch Victorias Zweifel scheinen sich zu bewahrheiten. Denn warum lässt Robert sie in der Hochzeitsnacht alleine? Warum findet er Ausreden, sie in einem entfernten Trakt, weit weg von seinem Zimmer unterzubringen. Und warum ist er plötzlich so gefühlvoll ihr gegenüber. Alles Dinge, die sie sich nicht erklären kann.

Während Victoria darauf wartet, dass sich der Duke ihr gegenüber etwas öffnet, lernen wir Leser, die beiden besser kennen. Die Tatsache, dass Robert so lange inhaftiert war, hat ihn zu einem Mann gemacht, der die Freude des Alttages auf besondere Art und Weise genießen kann, was Lorraine Heath sehr schön in Szene gesetzt hat. Der echte Duke of Killingsworth ist ein wirklich sympathischer Charakter. Gleiches gilt für Victoria, die einen mit ihrer frischen, ungekünstelten Art sofort gefangen nimmt! Ich empfand diese beiden Protagonisten zusammen sehr schön. Und so trägt auch deren Liebesgeschichte den Hauptanteil von „Die Braut des Anderen“.

Was ich jedoch anmerken möchte ist, dass ich ab einem gewissen Punkt nicht mehr nachvollziehen konnte, warum Robert Victoria nicht früher erzählt, was es tatsächlich mit ihm und seinem Zwillingsbruder auf sich hat! Das erschien mir etwas seltsam. Genauso seltsam wie der Umstand, auf welche Art und Weise sich dem Ende zu alles in Wohlgefallen aufgelöst hat. Persönlich kam mir das nach den vielen Überlegungen Roberts, wie er beweisen kann, dass er tatsächlich er ist, viel zu ruck-zuck und zu einfach. Nicht nachdem, was Roberts Zwilling alles in die Wege geleitet hat, um sich selbst als „Robert“ in Szene zu setzen. Abgesehen von diesen Kritikpunkten, war es ein Vergnügen, in die Welt abzutauchen, die Lorraine Heath geschaffen hat. Ich wäre sehr froh, wenn auch Teil 1 und Teil 3 der „The Lost Lords“-Trilogie übersetzt werden würde.

Kurzgefasst: Lesenswerter, gefühlvoller Historical aus der Feder von Lorraine Heath, mit einem sympathischen Heldenpaar, das in dieser schönen, eher leise anmutenden Geschichte, toll zur Geltung kommt.

Nicoles Bewertung 04 05 Sterne.png

Am Tag ihrer Hochzeit mit dem Duke of Killingworth kommen Victoria auf einmal Zweifel, ob er denn überhaupt der Richtige für sie sei. Denn obwohl beide sich viele Male zuvor bei gesellschaftlichen Veranstaltungen und Ausfahrten mit der Kutsche trafen und viele Gespräche miteinander führten, beschleicht Victoria trotzdem das Gefühl, dass der Duke oftmals ganz weit weg ist, mit seinen Gedanken und seine verschlossenen, teils zerstreuten Phasen, die er ihr gegenüber an den Tag legt, bestärken sie noch in diesem Glauben. Doch zu spät ist zu spät- ihre Mutter versucht ihre Bedenken zu entkräften. Und was soll Victoria auch anderes tun, als die Zeremonie wie geplant über sich ergehen zu lassen?

Von dem Moment an, als sie jedoch mit Robert vor dem Traualtar steht und auch später nach der Trauung in der Kirche, scheinen sich ihre Bedenken zunächst in Luft aufzulösen. Ihr Ehegatte ist sehr aufmerksam zu ihr und macht viele Komplimente, die durchaus erst gemeint zu sein scheinen. Nach dem Aufbruch zum Landsitz des Dukes mit der Kutsche versucht Victoria, genannt „Torie“, Robert aus der Reserve zu locken und versucht ihn in Gespräche zu verwickeln, um ihn besser kennenzulernen. Doch Robert ist seltsam in sich gekehrt und verhält sich, obwohl er scheinbar Interesse an ihr hat, sehr distanziert.

Auch in der Hochzeitsnacht schickt er sie mit einer Tasse Schokolade ins Bett und macht keinerlei Anstalten, die Ehe vollziehen zu wollen. Doch was mag der Grund für sein Verhalten sein? Was Torie nicht ahnt, ist, dass Robert acht Jahre lang, bis einige Stunden vor der Hochzeit, unschuldig in einem Gefängnis eingesperrt war - auf Veranlassung seines jüngeren Zwillingsbruders, der sich in all diesen Jahren als Erstgeborener ausgegeben hat und seinen älteren Bruder ohne Gewissensbisse in dem Gefängnis hat schmoren lassen.

Doch nun sind die Rollen vertauscht, nachdem Robert aus dem Gefängnis hat fliehen können. Stattdessen sitzt nun sein jüngerer Bruder dort ein. Als Erstes will der rechtmäßige Robert den Fall mit dem Lordkanzler besprechen, doch wie kann dieser ihm Glauben schenken, wo sein Bruder und er sich bis aufs Haar gleichen? Es müssen also Beweise her, doch wie kann er sich um Beweise bemühen, wenn seine frisch angetraute Frau, von der er sich möglichst fernhalten will, um eine spätere Annullierung der Ehe erreichen zu können, (wenn seine Besitzansprüche geltend gemacht wurden) seine Gefühlswelt völlig auf den Kopf stellt? Immer wieder verschiebt er dann die klärende Aussprache mit ihr, denn er fürchtet, dass sie ihn verlassen wird, wenn sie erfährt, dass er nicht derjenige ist, den sie eigentlich heiraten wollte. Denn obwohl er weiß, dass Torie eigentlich die Frau seines Bruders werden sollte, hat er sich entgegen aller Vernunft in sie verliebt...

Zunächst einmal fand ich die Ausgangssituation, die ein wenig an Dumas "Der Mann in der eisernen Maske" erinnert, für einen historischen Liebesroman sehr interessant.

Auch der Held ist charismatisch, freundlich und sensibel und lässt seine seelische Pein, die er in dem Gefängnis erlitten hat, nicht an anderen aus. Victoria ist ebenfalls ein weiblicher Liebesromancharakter, den man auf Anhieb in sein Herz schließt. Ihre offene, ungekünstelte Art und ihr liebes Wesen sind es schließlich auch, die den Helden in große Bedrängnis bringen, denn er verliebt sich praktisch Hals über Kopf in sie.

Den größten Teil des Buches macht die aufkeimende Liebesbeziehung zwischen Torie und Robert aus und sie ist sehr gefühlvoll inszeniert. Leider hat das Buch ein großes Manko, weshalb ich nach längerem Überlegen doch keine Höchstbewertung gegeben habe- im Grunde versucht der Held des Romans die ganze Zeit eine Möglichkeit zu finden, wie er seine Umwelt davon überzeugen kann, dass er der rechtmäßige Duke of Killingworth ist, doch innerhalb des kompletten Buches macht er keine Anstalten, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, obwohl er doch befürchten muss, dass sein intriganter Bruder jederzeit zurückkommen kann, um ihm seine Rechte streitig machen zu wollen.

Genauso wenig konnte ich es nicht verstehen, dass er die Heldin so lange im Unklaren über seine wahre Identität lässt, obwohl er doch mittlerweile davon ausgehen konnte, dass sie ihn liebt und vertraut. Sein Zögern dauerte mir eine Spur zu lang und die Auflösung des Buches dagegen war, ohne spoilern zu wollen, viel zu gerafft und unglaubwürdig in Szene gesetzt. Die ganze Zeit über hat der Held Bedenken, seine Umwelt könnte ihm keinen Glauben schenken. Und dann auf einmal muss er nur seine geerbte; natürliche Autorität zutage fördern, um seine Mitmenschen davon überzeugen zu können, dass er der wahre Erbe ist?
Nein, das war mir ein Hauch zu dürftig!

Kurzgefasst: Trotz meiner Einwände ein wunderschöner, gefühlvoller Liebesroman mit einem außergewöhnlichen Plot und eine brillante Ausdrucksweise der Autorin.

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