Teuflisch verführt

Lorraine Heath

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Originaltitel: In Bed With The Devil

Verlag: beHEARTBEAT
Ausgabe: ebook​​​​​​​
Erscheinungsdatum: August 2014 / Februar 2021

Genre: Historical

Teil einer Serie: Scoundrels of St. James 01

Klappentext

Die Londoner Gesellschaft nennt Lucian Langdon den Teufelsherzog - in den Straßen der Stadt aufgewachsen, soll er nur durch Betrug an den Titel gekommen sein und gilt als skrupelloser Verführer und Mörder. Eine Lady riskiert mehr als nur ihren guten Ruf, wenn sie sich in die Nähe des ebenso sinnlichen wie gefährlichen Mannes begibt. Doch Catherine Mabry hat keine andere Wahl. Sie braucht seine Hilfe, um ihre beste Freundin zu retten. Dafür würde sie alles tun - sogar einen Pakt mit dem Teufel schließen ...

Quelle: beHEARTBEAT

Rezensionen

Ankes Bewertung 04 05 Sterne.png

Mord ist keine einfache Sache und Lady Catherine Marby ist sich bewusst, dass sie die Tat nicht ausführen kann. Deswegen braucht sie Hilfe, und zwar vom teuflische Duke Lucian Langdon, Earl of Claybourne.

Einst lebte der vermisse Enkel des damaligen Duke of Claybourne in einer Diebesbande, beging in jungen Jahren einen Mord und wurde praktisch vom Galgen weg von seinem Großvater gerettet.

Einzig um seinen Hals zu retten, tat Luke so, als würde er sich erinnern und sprach "dem alten Mann" zu, überzeugte ihn, sich als seinen Enkel bei sich aufzunehmen. Dabei ist sich Luke sicher, dass er keinesfalls der gesuchte Junge sein kann. "Dem alten Mann" zuliebe jedoch wird er sich auch weiterhin um Titel und Vermögen kümmern.

Nun tritt die verwirrend anziehende Lady Catherine, was will er schon, mit einer Dame, mit seinen schlimmsten Alpträumen, an ihn heran, und obwohl er doch eigentlich eine andere, eine, die zu ihm passt, ehelichen will, zieht in Catherine derartig an, dass er mit ihr einen Deal macht.

An diesem regnerischen Nachmittag hatte ich das dringende Bedürfnis, mich mit einem tollen historischen Roman im Sessel einzugraben und erst wieder aufzutauchen, wenn das Buch fertig ist. Zu diesem Zwecke habe ich nach Lorraine Heaths "Teuflisch verführt", dem 1. Teil ihrer "Scoundrels of St. James"-Serie gegriffen und den perfekten Roman dafür gefunden.

"Teuflisch verführt" bietet alles, was ich an einem Liebesroman so mag, spannende Figuren, die mich fesseln und bewegen, eine interessante Story, die abwechslungsreich zu lesen ist und eine romantische Liebesgeschichte, die mich zum Träumen bringt. Einzig der Punkt Humor, den ich nicht minder gerne, in amüsanten Wortduellen finden mag, hat mir in diesem Roman ein wenig gefehlt, doch das ist eine sehr kleine Kritik auf wirklich sehr hohem Niveau.

Was mir wirklich sehr gut gefallen hat war, dass die Autorin ihre Figuren absolut in den Vordergrund stellt. Sie lässt nichts aus bei der Beschreibung ihre Entwicklung und ihre Vergangenheit, was dem Leser ein sehr gut Bild über die Charaktere vermittelt. Trotzdem verrät sie nicht zu viel, sodass die Protagonisten immer noch der anziehende Schleier von Geheimnissen umweht. Perfekt abgestimmt.

Dabei hat sie sich aber auch die Mühe gemacht, alles in eine lebendige und höchst abwechslungsreiche Hintergrundstory einzubinden. Wobei ich zwar finde, dass Mord eine recht drastische Maßnahme ist, die Catherine da anstrebt und sie ein wenig zu dramatisch wirkt, aber auch hier findet die Autorin einen guten Weg, um die Situation aufzulösen, ohne auf solche Mittel zurückzugreifen.

Und ja, vielleicht beharrt Luke ein wenig zu lange darauf, Catherine zwar zu begehren, aber nicht heiraten zu wollen. Sondern beinahe bis zum Ende für diesen Job seine unwillige und sich zu diesem Punkt bereits offen ablehnende verhaltenden Jugendliebe haben zu wollen. Ich fand es nicht ganz so anziehend, dass er sich so lange sträubt, aber gut, auch dieser Punkt verblasst angesichts alles anderem.

Kurzgefasst: Ein beinahe perfekter historischer Liebesroman, der mit wundervollen Figuren erfreut und einer aufregenden und romantischen Geschichte zu überzeugen weiß. Ich kann es kaum erwarten, weitere Bücher der Reihe lesen zu dürfen!

Nicoles Bewertung 05 Sterne.png

Es handelt sich bei der Scoundrels of St. James Reihe um die Geschichte ehemaliger Straßenkinder, die in großer Not auf den Straßen in der viktorianischen Ära aufwuchsen, mittlerweile ihren Weg aber gemacht haben. Der erste Teil erzählt die Story über einen Aristokraten, der glaubt, er wäre eine Mogelpackung. Einst wurde er des Mordes angeklagt, doch ausgerechnet der Vater des Ermordeten, erkannte in ihm beim Verhör den Tod geglaubten Enkel und nahm ihn unter seine Fittiche. Die Anklage wurde fallengelassen, nachdem der “Großvater” die Gründe für den Mord an seinem Sohn erfuhr und fortan führte der ehemalige Straßenjunge mitsamt seiner Freunde ein privilegiertes Leben.

Der Haken an der Sache ist jedoch das schlechte Gewissen, das Lucian Langdon keine Ruhe lässt. In Wirklichkeit kann er sich nicht mehr an das Leben erinnern, das er vor seiner Existenz als Straßenjunge führte und glaubt, er wäre keinesfalls der Erbe des Earl of Claybourne. Auch im ton wollen die Gerüchte über eine mögliche falsche Identität nicht verstummen und so überrascht es nicht, dass auch ein naher Verwandter versucht, den Titel für sich zu beanspruchen. Als sich die schöne Aristokratin Lady Catherine Mabry mit der Bitte, jemanden aus ihrem Umfeld zu töten, an Lucian wendet, ist er zunächst überrascht und befremdet ob ihres Wunsches. Zumal sie zunächst weder den Namen desjenigen, noch den Grund wieso er sterben soll, preisgeben möchte. Doch nachdem beide ein Abkommen geschlossen haben; so soll Catherine im Gegenzug für den Mord, Lucians zukünftiger Unterricht im Benimmunterricht geben, und sie sich besser kennengelernt haben, ahnt Lucian, dass hinter Catherines Bitte mehr stecken muss, als kaltblütige Absicht, was ihn neugierig macht. Auch auf die facettenreiche Frau…

Zunächst einmal habe ich mich sehr gefreut, dass sich endlich ein weiterer deutscher Verlag der Romane der Autorin angenommen hat, nachdem vor einiger Zeit bereits im CORA Verlag eine Historical Romance mit dem Titel „Die Braut des Anderen“ von Lorraine Heath erschienen war, die mir auch sehr gut gefallen hatte. Die Autorin legt auch in ihrem aktuellen Roman einen gehobenen und einen, der viktorianischen Epoche, zeitgemäß entsprechenden Schreibstil an den Tag. Was mir besonders gut gefallen hat, war, dass nicht nur das Heldenpaar, sondern auch sämtliche Nebenfiguren, bereits charakterlich tiefschürfend beschrieben wurden, sodass meine Neugierde auf die Folgebände in diesem ersten Teil schon sehr geschürt wurde. Vor allem scheinen Lucians ehemalige Weggefährten so einige dunkle Geheimnisse zu haben, wobei da besonders eine Person, über die ich mich an dieser Stelle aber nicht besonders auslassen möchte, um nicht zu viel zu verraten, hervorsticht, die so völlig undurchsichtig wirkt hinsichtlich der Motive für gewisse Taten, die in der Vergangenheit liegen.

Wem Figuren mit Ecken und Kanten liegen, die vielleicht nicht immer so ganz einfach gestrickt sind, liegt mit Romanen der Autorin genau richtig. Sowohl Lucians seelische Pein, ob seiner, wie er glaubt, Lüge, die aus ihm einen Aristokraten ohne wahren Anspruch auf den Titel macht, als auch Catherines Hin- und Hergerissenheit wegen ihres düsteren Plans, jemanden ermorden zu lassen, vermag die Autorin dem Leser plausibel zu vermitteln. Man kann am Ende sogar Catherines Beweggründe nachvollziehen, warum sie glaubt so handeln zu müssen. In Catherine sieht Lucian eine Frau, die mutig und kämpferisch und vor allem loyal zu ihrer Familie und zu ihren Freunden steht. Die zwar aus gutem Hause stammt und scheinbar vom Elend der Welt noch nicht viel gesehen haben mag, die aber dennoch so ganz anders ist, als viele andere Frauen des tons. Catherines Andersartigkeit fasziniert Lucian, so sehr, dass er plötzlich ins Grübeln darüber gerät, ob es wirklich so eine gute Idee ist, an Catherines statt seine beste Freundin aus Kindertagen heiraten zu wollen. Bis es zur Entscheidung kommt, vergeht die Lesezeit wie im Fluge, da es natürlich nebenbei auch aufzuklären gilt, ob Lucian wirklich nur eine „Mogelpackung“ ist, oder sein Anspruch auf den Titel legitim ist. Und wer einst einen Grund hatte, zum Mörder zu werden, ist natürlich ebenfalls ein wichtiges Thema in dieser Geschichte.

Lorraine Heaths Schreibstil oder überhaupt ihre Romane erinnern mich an die von Autorinnen wie Lisa Kleypas, Mary Balogh oder auch Loretta Chase- ebenfalls Autobuy-Autorinnen von mir und ich hoffe sehr, dass nicht nur die komplette Scoundrels of St. James Reihe in deutscher Übersetzung herausgegeben wird, sondern auch die vielen anderen, bislang noch nicht übersetzten Historicals der Autorin. Wem also genannte Autorinnen und deren Geschichten liegen, sollte der Autorin unbedingt eine Chance geben. Absolute Leseempfehlung gibt es von mir an dieser Stelle!

KurzgefasstWer Tiefgang, Romantik und spannende Geschichten, mit viel historischem Flair versehen, mag, der sollte hier unbedingt zugreifen.

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