Verboten sündig

Lorraine Heath

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Originaltitel: Surrender to the Devil

Verlag: beHEARTBEAT
Ausgabe: ebook​​​​​​​
Erscheinungsdatum: Mai 2016 / Februar 2021

Genre: Historical

Teil einer Serie: Scoundrels of St. James 03

Klappentext

Frannie Darling würde ihre dunkle Vergangenheit am liebsten vergessen. Noch heute wird sie von Erinnerungen an ihre Kindheit in den Armenvierteln Londons gequält - und an die Nacht, in der einer ihrer besten Freunde zum Mörder für sie wurde.

Sterling Mabry, der Duke of Greystone, versucht jeden Gedanken an die Zukunft zu verdrängen. Ihn erwartet nichts als Dunkelheit, denn eine tückische Augenkrankheit lässt ihn jeden Tag ein bisschen mehr erblinden.

Quelle: beHEARTBEAT

Rezensionen

Ankes Bewertung 05 Sterne.png

Wie so oft muss ich mich fragen, warum ich eigentlich so lange gebraucht habe, um diesen 3. Teil von Lorraine Heath der „Scoundrels of St. James“ zu lesen; insbesondere wo er doch nun schon eine kleine Weile in meinem SUB schmorrt?

Aber gut, so scheint es eben zu laufen. Und solange ich am Ende des ebooks, auf die, mir vom Verlag, auf der letzten Seite (rhetorisch) gestellten Frage: „Hat es dir gefallen?“ mit einem begeisterten „Ja!“ antworten kann und ein „Mehr davon“ hinzufügen möchte, zählt wohl nur, dass ich es gelesen habe.

In diesem Teil der Serie ist Frannie Darling dran, die sich, trotzt erheblicher Abneigung des Standes, in einen Duke verliebt. Nun, tatsächlich kann man sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt und das wäre nun ja auch ziemlich langweilig zu lesen, aber genau das ist der Punkt, an dem ich die Geschichte nicht so ganz rund empfand.

Frannie gibt gute und nachvollziehbare Gründe an, die auf ihren Erfahrungen und persönlichen Gefühlen und Denkweisen basieren, warum sie keine Verbindung zum ton möchte. Dass die Autorin ihr trotzdem eine Liebesgeschichte, mit einem Adeligen hin-konstruiert (und genauso wirkt sie auf mich) und am Ende erklären lässt, dass das mit dem Stand doch ganz okay geht und dass man auch zu Hause bleiben kann, während andere „ihre“ Waisen-Kinder retten, die Bücher führen usw., solange sie nur an der Seite von XY weilt, lässt die Figur für meinen Geschmack ein wenig abflachen und ihres Potenzials berauben.

Doch es ist egal, ob mein persönlicher Lesegeschmack, hier und da vielleicht nicht so ganz zufrieden mit der Charakterentwicklung der Figuren ist, Lorraine Heath hat für ihr „schwächstes“ Glied in der Kette, in der Historie stehen und standen Frauen nun mal vor den größeren Problemen, das absolut Beste herausgeholt.

Und es besteht überhaupt keine Frage, dass das Jammern auf aller höchstem Niveau ist.

Kurzgefasst: „Verboten sündig“ ist ein wunderschön zu lesender Liebesroman, der Romantik und Begehren genau richtig dosiert und auf eine wundervolle Art, mit Dingen wie Treue, Zuneigung, Freundschaft und Liebe umzugehen weiß. Dass er dabei vielleicht Verbindungen schafft, die ein wenig über den Zaun gebrochen wirken mögen und evtl. ein wenig „too much“ sein könnten, ist reine Nebensache.

Nicoles Bewertung 05 Sterne.png

Die gute Seele der ehemaligen Jungs von der Straße, Frannie, betätigt sich in Jack Dodgers Etablissement als Buchhalterin. Auch sie, eine angebliche Waise, wuchs bei dem Taschendieb und Gauner Feagan auf, der aus den Kids, die ihm unterstanden, Kleinkriminelle machte. Doch Feagan hatte auch eine fürsorgliche Art, die dafür sorgte, dass Frannie und die übrigen Kids niemals seelisch an ihrem Leben zerbrachen. Dennoch wurde Frannie als Kind Opfer einer Vergewaltigung, was ihre Jungs auf den Plan rief, die sie fortan auf Schritt und Tritt beschützten, woran sich auch später nichts mehr änderte.

Seitdem sind viele Jahrzehnte vergangen und Frannie ist nun bereits dreißig Jahre alt. Ihr größtes Anliegen ist es, Kinder von der Straße zu holen, damit sie niemals für ihren Unterhalt stehlen müssen oder sie in die Fänge von gewissenlosen Menschenhändlern geraten.

Auf der Hochzeit von Lady Catherine Mabry und Lucian Langdon, dem Earl of Claybourne, lernt Frannie, die als beste Freundin von Lucian natürlich ebenfalls eingeladen ist, Lady Catherines charismatischen Bruder, Sterling Mabry kennen. Auch er ist fasziniert von der rothaarigen Schönheit und bietet ihr eine Affäre an. Obwohl Frannie durchaus Interesse an Sterling hat, ist sie sich für ein, wie sie zunächst glaubt, einmaliges Beisammensein zu schade und weist seinen Vorschlag mit Bedauern, aber rigoros ab.

Sterling lässt jedoch nicht so leicht locker und bekommt es daher mit Frannies Beschützern zu tun, die ihm schlagkräftige Argumente liefern, damit er sich Frannie aus dem Kopf schlägt. Doch je mehr Sterling über Frannie erfährt, um so stärker verliebt er sich in sie, obwohl er eigentlich genau weiß, dass eine Ehe zwischen einer Bürgerlichen und eines Mannes von Stand keinesfalls infrage kommen sollte. Als Frannies Bemühungen, sich für die Jungs von der Straße einzusetzen, sie in Lebensgefahr bringen, ist Sterling zur Stelle. Kommt sein Einsatz jedoch rechtzeitig?

In „Verboten sündig“ erzählt Lorraine Heath nun die Geschichte von Frannie Darling, die bereits in den Vorgängerbänden kleine, aber bedeutsame Auftritte hatte. Frannie gehörte bereits von Anfang an zu meinen Lieblingscharakteren der Serie und so hoffte ich, dass die Autorin ihr einen passenden Romanhelden zur Seite stellen würde. Catherines Bruder, Sterling, wirkte jedoch anfangs schwer zugänglich, versnobt und arrogant, sodass man sich an ihn zunächst gewöhnen musste.

Natürlich hat auch Sterling einen Grund für sein Verhalten. Er hat eine Augenkrankheit, die eine schleichende Erblindung zur Folge hat. Wie lange Sterling noch Sehvermögen haben wird, ist ungewiss, doch ein wenig klingen die Beschreibungen diesbezüglich so, als habe er mit einer Form des grünen Stars zu kämpfen. Seine Entscheidung, den Kontinent zu bereisen, um möglichst viele Länder und Menschen kennenzulernen und Abenteuer zu erleben, stieß nicht unbedingt auf viel Gegenliebe bei seinem, hier nun bereits verstorbenen Vater, der ihn stattdessen zwingen wollte, sich eine Frau zu suchen und für Nachwuchs zu sorgen, bevor sein „Makel“ im ton bekannt würde. So kam es schließlich dazu, dass Sterling und sein Vater sich entzweiten und er nun, als Titelerbe, ein wenig mit seinem Schicksal hadert. Doch Frannies Offenheit und Freundlichkeit entwaffnen Sterling, der anfangs verbal wild um sich schlägt und ich fand es wunderschön zu lesen, wie sich die beiden nicht nur langsam annäherten, sondern auch ineinander verliebten.

Hier ließ Lorraine Heath ihrem Heldenpaar dann auch viel Zeit sich kennenzulernen, sodass ich gut nachvollziehen konnte, wieso sich Frannie und Sterling zueinander hingezogen fühlten, was mir besonders gut gefallen hat.

Zugegeben, zwischenzeitlich hätte ich Sterling gerne mal kräftig durchgeschüttelt, wenn er sich selbst bedauerte und sein Leiden, wie ich fand, etwas zu oft von der Autorin in den Fokus gestellt wurde, doch ab der Mitte des Romans wuchs er dann langsam über sich selbst hinaus und war eindeutig lernfähig, sodass ich hier auf einen Punktabzug verzichtet habe.

Der dritte Teil der „Scoundrels of St. James“ Reihe, konnte mich genauso sehr überzeugen, wie auch die Vorgängerbände, jedoch hätte ich mir eigentlich gewünscht, dass der Showdown gegen Ende des Romans etwas anders und nicht so unspektakulär ausgefallen wäre, wie es hier der Fall war. Doch dafür hat mir der anschließende Epilog (aus dem Tagebuch von Frannie) dann wieder einige Tränchen der Rührung entlockt und dafür gesorgt, dass ich „Verboten sündig“ mit einem zufriedenen Lächeln beendet habe. Und selbst ein kleiner Gastauftritt von Charles Dickens persönlich erwartet den Leser in „Verboten sündig“.

Kurzgefasst: Wunderschöner, dritter Teil der Scoundrels of St. James Reihe, den ich genauso stark und atmosphärisch dicht geschrieben fand, wie die Vorgängerbände. Eine außergewöhnlich gute Historical Romance Serie. Empfehlenswert!

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