Mylord, das ist die falsche Braut!
Sandra Heath
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Originaltitel: The Wrong Miss Richmond
Verlag: Cora
Band: MyLady Royal 48
Erscheinungsdatum: Oktober 2009
Genre: Historical
Klappentext
„Schenken Sie mir den nächsten Tanz, Miss Richmond?“ – Auf einem Ball in Bath trifft Robert Temple, Lord St. Clement, zum ersten Mal seine Verlobte Jane Richmond. Die Ehe wurde arrangiert. Nie zuvor hat er seine Braut gesehen. Doch die dunkelhaarige Schönheit, mit der er über das Parkett schwebt, übertrifft seine kühnsten Träume. Noch ehe der Abend zu Ende ist, weiß Robert, dass er die richtige Wahl getroffen hat: Für immer will er mit dieser bezaubernde Frau zusammen sein! Wie groß ist sein Entsetzen, als er entdecken muss: Nicht seine Verlobte hat sein Herz im Sturm erobert, sondern deren Schwester Christina …
Quelle: Cora
Nicoles Bewertung 
Obwohl Robert Temple kürzlich eine Erbschaft gemacht hat und beim "ton" seitdem als überaus gute Partei gilt, hält er weiterhin an seinem höchst ungewöhnlichen Brautwunsch fest. Er will Miss Richmond ehelichen, eine Bürgerliche, die er zwar noch nicht persönlich kennt, aber aufgrund von regem schriftlichen Briefverkehr mittlerweile sehr schätzen gelernt hat. In Bath wollen sich beide das erste Mal persönlich treffen- auf einem Ball, um sich nach weiteren Treffen schließlich zu verloben.
Was Robert nicht ahnt, ist, dass es gleich zwei Miss Richmonds gibt. Christina Richmond ist die ältere Halbschwester von Jane, die alle Hände voll zu tun hat, ihre jüngere übermütige und abenteuerliche Schwester zu bändigen. Und so ist es auch kurz nach ihrem Eintreffen in Bath. Jane und Christina beobachten einen jungen Gentleman, der einen Fesselballon steuert. Obwohl ihr Vater beiden ausdrücklich untersagt, sich dieses Gefährt aus der Nähe anzusehen, lässt dieses Verbot Jane keine Ruhe mehr. Der Zufall spielt ihr in die Hände, als der Führer des Ballons mitsamt seines Gefährts kurze Zeit später in ihrem Obstbaum strandet und sie ihn mit neugierigen Fragen bestürmen kann. Trotz Christinas Bedenken, denn schließlich gilt Jane als so gut wie verlobt, sucht Jane von diesem Zeitpunkt an, bei sich jeder bietenden Gelegenheit die Nähe des Gentlemans, der ebenfalls sehr von Jane angetan zu sein scheint.
Am Tag des Balls könnte Christinas Verzweifelung nicht größer sein, denn während sich Robert Temple einen Weg durch die Reihen und Personen bahnt, um seine zukünftige Braut kennenzulernen, tanzt Jane munter mit ihrem Ballonfahrer. Umso verwunderter ist Christina, als Robert sie zum Tanzen auffordert und sie spüren muss, dass sie den Gatten in spe ihrer kleinen Schwester begehrt. Aber auch Robert ist insgeheim enttäuscht, als er erfährt, dass nicht Christina seine Braut ist, sondern Jane.
Wird es für Christina und Robert doch noch eine Chance auf eine glückliche Zukunft geben?
Der aktuelle MyLady Royal von Sandra Heath ist ein ungewöhnlich schöner und sprachlich sehr geschliffener Roman mit gleich vier Hauptpersonen, die die Liebe fürs Leben finden wollen/sollen.
Während ich Christina und Robert sogleich in mein Leserherz schloss, hatte ich mit der ungestümen Jane doch ein wenig meine Probleme, denn sie besaß leider einen unangenehmen Wesenzug- sie log, dass sich die Balken bogen.
Ich konnte nicht verstehen, wieso sie sich ihrer Schwester nicht anvertrauen konnte oder wollte und sie stattdessen ständig belogen hat. Selbst kurz vor Ende des Romans, als sie die Gelegenheit dazu bekommt, endlich einmal die Wahrheit zu sagen- lässt sie diesen Moment wieder einmal ungenutzt verstreichen. Und das, obwohl Christina sich stets liebe- und aufopferungsvoll um sie kümmerte.
Dieser kleine Kritikpunkt schmälert meinen ansonsten guten Gesamteindruck allerdings nicht wirklich, denn ansonsten versteht es die Autorin meisterhaft zu unterhalten und ich möchte diesen Roman gerne weiterempfehlen an alle, die ein Herz für Regencyromances haben.
Sowohl Robert als auch Christina sind zwei bodenständige Hauptfiguren, die sehr real wirken- man mag sie einfach und spürt schnell, dass sie auf einer Wellenlänge liegen und obwohl es keinerlei Liebesszenen in dem Roman gibt, versprüht er eine romantische Atmosphäre.