Ich habe mich verträumt

Kristan Higgins

Ich habe mich verträumt.png

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Originaltitel: Too Good to be True

Verlag: Mira
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Mai 2013

Genre: Contemporary

Klappentext

Er ist groß, gut aussehend, erfolgreich, liebevoll, einfühlsam und existiert nur in ihrer Fantasie. Weil Grace es leid ist, sich ständig Bemerkungen über ihren Singlestatus anzuhören, erfindet sie kurzerhand einen Verehrer. Dumm nur, dass sich die Geschichte schnell herumspricht und auch ihrem neuen Nachbarn Cal zu Ohren kommt. Der erstaunlich viel Ähnlichkeit mit ihrem Traummann hat Doch bevor Grace sich näher mit ihm beschäftigen kann, muss sie ein paar katastrophale Blind Dates hinter sich bringen, ihren Exfreund auf seiner Hochzeit mit einem Kinnhaken niederstrecken und ein paar Senioren Tanzunterricht geben.

Quelle: Mira

Rezensionen

Chris' Bewertung 01 Sterne.png

Die Lehrerin Grace ist wieder einmal Single und greift – nachdem man ihr auf einer Hochzeit wieder einmal gehörig auf die Nerven geht – zu einer List. Sie erfindet sich einfach einen Freund. Zu diesem Trick hat sie schon öfters gegriffen und bislang ist ihr niemand auf die Schliche gekommen. Doch dieses Mal durchschaut sie ihre ältere Schwester Margs ziemlich schnell, hält jedoch dicht.

Grace hegt und pflegt ihren ‘Freund’ Wyatt und versucht aber gleichzeitig doch einen richtigen Mann zu bekommen. Sie datet und verabredet sich. Doch es ist einfach kein brauchbares Material dabei. Außerdem muss sie sich auch noch mit ihrem neuen Nachbarn Cal herumschlagen. Einem Ex-Knacki, mit dem sie seit der ersten Begegnung irgendwie auf Kriegsfuß steht. Schließlich hat sie ihn bei ihrem ersten Aufeinandertreffen mit einem Hockeyschläger eins übergebraten und auch noch verhaften lassen. Und dann ist da noch die Sache mit ihrer geliebten, jüngeren Schwester Nat und deren Freund Andrew. Der Andrew, der eigentlich vorher ihr – Gracies – Freund war und der sich dann in Nat verliebt hat.

Auch der zweite Versuch, ein Buch von Kristian Higgins zu lesen, ist hiermit ziemlich in die Hose gegangen. Schon vor ein paar Jahren habe ich ein Buch der Autorin gelesen und kam mit dem Stil mehr schlecht als recht klar. Großes Manko war damals die Heldin, die wirklich fürchterlich war. Eine neurotische Stalkerin, die wirklich kein Fettnäpfchen ausgelassen hat.

So, und nun Grace. Grace, die eigentlich sehr nett ist. Auch hübsch und ja man könnte sie mögen. Aber sie ist eine fürchterliche Lügnerin und Betrügerin. Es dauert 300 Seiten, bis sie endlich in die Pötte kommt und anfängt reinen Tisch zu machen. Von Anfang an hat mich ihre duldsame Affenliebe zu ihrer jüngeren Schwester genervt. Obwohl Grace eben datet, ständig neue Lügengeschichten über Wyatt erfindet und dabei auch noch versucht an ihrer Schule eine bessere Stellung zu bekommen, lernt sie ihren Nachbar Cal besser kennen.

Cal, den sie zweimal verletzt hat, geht Grace natürlich aus dem Weg. Wer nicht, der nur ein paar Latten am Zaun hat??? Nebenbei zieht auch noch ihrer Schwester Margs bei ihr ein, denn diese befindet sich in einer Ehekrise und plötzlich wollen Nat und Andrew auch noch heiraten.

Das Buch ist 355 Seiten lang und es gibt wirklich sehr viele Wendungen. Leider konnte mich die Heldin überhaupt nicht überzeugen. Sie ging mir ab Seite 10 schon so sehr auf die Nerven. Einzig Cal fand ich sympathisch und Graces’ ältere, coole Schwester Margs. Auch Graces’ Familie ist ziemlich anstrengend. Während sich ihre Mutter selbst verwirklicht und pornografische Glaskunst macht, hält der Vater die Familie irgendwie zusammen. Und alle quälen Grace ständig damit, wieso sie keinen Freund hat und natürlich wird Graces’ Lüge irgendwann ein Selbstläufer.

Kurzgefasst: Diese Autorin hat mich das letzte Mal gequält und mir Lesezeit gestohlen. Auf solche Protagonisten kann man wirklich getrost verzichten.

Nicoles Bewertung 03 Sterne.png

Grace ist, seit sich ihr Ex-Verlobter in ihre jüngste Schwester Natalie verliebte und nun dank Graces Verkuppelversuche mit Natalie zusammen ist, kreuzunglücklich, denn trotz aller gegenteiligen Beteuerungen liebt sie ihren Ex noch immer. Dennoch macht sie beinahe heroisch gute Miene zum bösen Spiel, weil sie genau weiß, dass ihre Schwester, wenn sie erfährt, dass Grace doch noch in ihren Ex verliebt ist, ihre Beziehung zu Andrew beenden wird. Und Grace weiß genau, dass es zwischen Natalie und Andrew die große Liebe ist.
Da Grace immer schon eine sehr verträumte Natur hatte, erfindet sie daher einfach einen attraktiven neuen Freund, der angeblich als viel beschäftigter Kinderchirurg arbeitet.

Dumm nur, dass Graces Familie diesen Wunderknaben bald einmal kennenlernen möchte.
Währenddessen versucht Grace fieberhaft an einen echten Freund aus Fleisch und Blut zu kommen, datet wandelnde Katastrophen auf zwei Beinen und schlägt zu allem Überfluss auch noch ihrem neuen Nachbarn, den sie versehentlich für einen Einbrecher hält, nieder.
Cal, so heißt dieser Nachbar, entpuppt sich als attraktiver Mann, der nur einen Schönheitsfehler besitzt. Er saß eine gewisse Zeit im Gefängnis wegen Steuerhinterziehung und nimmt Graces nächtliche Aktion ziemlich übel. Bei jeder Gelegenheit streiten die beiden und selbst Graces Hund verbeißt sich zu gerne in Cal. Doch irgendetwas scheint trotzdem zwischen Cal und Grace zu sein…

Bislang war ich immer ein großer Fan von Kristan Higgins Contemporaries, weil sie nicht nur süße und romantische Liebesgeschichten erzählt, sondern dazu auch mit schrulligen und liebenswerten Haupt und Nebenfiguren aufwartet. Lediglich in „Zurückgeküsst“ hatte ich schon so meine Probleme mit dem Heldenpaar und leider muss ich gestehen, dass das nun auch in „Ich habe mich verträumt“ der Fall war.

Allerdings bezieht sich meine Kritik diesmal hauptsächlich auf die Heldin und ihre wirklich sehr gewöhnungsbedürftigen weiblichen Verwandten, wobei besonders ihre egozentrischen Schwestern hervorzuheben wären.
Sowohl die älteste Schwester, die sich in einer eigentlich glücklichen Ehe zu einem Mann befindet, der den Boden, auf dem sie geht, anbetet, der dies aber leider nicht genug ist und sich fortan in Selbstmitleid suhlt, weil ihr Mann plötzlich angefragt hat, ob sie nicht vielleicht doch Kinder wollen, als auch die jüngste Schwester, das von allen umhätschelte Nesthäkchen, das sich plötzlich in den Verlobten ihrer Lieblingsschwester verliebt und auch noch dabei von der Heldin tatkräftig unterstützt wird… ehrlich gesagt war mir diese Story dann doch etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen für meinen Geschmack und ich konnte daher auch keinen Zugang zu Grace und ihrer Familie finden, so sehr ich es bedaure, da ich die Bücher der Autorin normalerweise so sehr liebe.

Zudem benimmt sich Grace sehr pubertär für meinen Geschmack und lässt dabei sämtliche Bridget Jones ähnliche Charaktere in diversen Contemporaries in Sachen Naivität und Selbstlosigkeit, die leider hier schon an Dummheit grenzt, weit hinter sich.

Auch dem Helden, Cal gegenüber, benimmt sie sich aus mir unerklärlichen Gründen von Beginn an völlig unverschämt und unfreundlich. Hält ihm seine einst begangene Straftat bei jeder sich bietenden Gelegenheit auch im Beisein von anderen Personen vor und wundert sich noch darüber, wenn Cal sich ebenfalls unfreundlich äußert. Trotzdem fühlt sie sich sehr schnell von ihm angezogen; was lediglich seinem attraktiven Äußeren geschuldet ist, was nicht gerade für Graces Charakter spricht.
Dazu kommt noch ihre ganze Lügerei über ihren angeblichen Freund, den Kinderchirurg und die Art und Weise, wie Kristan Higgins versucht; Graces Datingwahnsinn auf Biegen und Brechen witzig wirken zu lassen, wobei sie leider etwas über das Ziel hinausschießt für meinen Geschmack und so sehr dabei übertreibt, dass diese Episoden nicht mehr glaubwürdig wirken.

Lediglich der gewohnt leichte und eingängige Schreibstil und der interessante Held dieses Romans haben mich davon abgehalten, dieses Buch vorzeitig zu beenden, denn Cals trockener Humor ist wirklich Gold wert und auch wenn er meiner Meinung nach eine viel nettere Heldin verdient hätte, hat es mich dann am Ende doch interessiert, wie die beiden Kampfhähne zusammenfinden.
Ich hoffe sehr, dass die Autorin in ihrem nächsten Roman wieder mit einer etwas sympathischeren Heldin aufwarten und zu ihrer alten Schreibform zurückfinden wird.

Kurzgefasst: Ein etwas enttäuschender Contemporary aus der Feder von Kristan Higgins, der mit einer TSTL Heldin aufwartet, die ich leider zu keinem Zeitpunkt in mein Leserherz schließen konnte.

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