Elizabeth Hoyt
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Originaltitel: To Seduce a Sinner
Verlag: Mira
ISBN: 978-3862787463
Erscheinungsdatum: Juli 2013
Genre: Historical
Teil einer Serie: The Legend of the Four Soldiers 02
Klappentext
"Heiraten Sie doch mich!" Spontan nutzt Melisande die Chance, als der berüchtigte Wüstling Jasper Renshaw, Viscount Vale, an seinem Hochzeitstag verlassen wird. Seit Jahren ist sie heimlich in den attraktiven Lebemann verliebt – und davon überzeugt, sein Herz gewinnen zu können. Als er ihr verwegenes Angebot annimmt, glaubt sie sich für kurze Zeit am Ziel ihrer Träume. Doch wieso verlässt ihr frisch angetrauter Ehemann sie nach jeder Liebesnacht vor dem Morgengrauen? Umarmt er sie nur so leidenschaftlich, um einen Erben zu zeugen? Noch ahnt Melisande nicht, welch gefährliches Geheimnis der Viscount vor ihr verbirgt...
Quelle: Cora
weitere Ausgaben:
Titel: Das Geheimnis des Viscount
Verlag: Cora
Band: Historical Special 45
Erscheinungsdatum: August 2012
Rustis Bewertung
Jasper Renshaw, Viscount Vale muss heiraten, um einen Erben für seinen Titel zu haben. Das ist auch schon so in etwa alles, was er von seiner Frau erwartet. Sie soll es so lange wie möglich mit ihm aushalten und dann will er sein Leben voller Laster und Ausschweifungen weiterführen, denn nur so kann er die Dämonen seiner Vergangenheit zurückhalten. Grund dafür sind Vorkommnisse in seiner wochenlangen Gefangenschaft bei Indianern, während seiner Zeit in der Armee. Seine Einheit wurde verraten und Jasper ist auf der Suche nach dem Verräter.
Nachdem aus seiner zweiten Verlobung nichts geworden ist, seine Verlobte sagt ihm im letzten Moment in der Kirche ab, erhält er überraschend einen Antrag von Melisande Flemming, die ihn schon jahrelang heimlich und aus der Ferne liebt. Jasper willigt ein und ist schon bald bezaubert von seiner Frau, die am Tag ganz Dame ist, jedoch völlig ungehemmt in der Nacht und entschlossen, sie ganz und gar kennenzulernen.
Melisande, nach einer bitteren Enttäuschung in ihrer Jugend vorsichtig geworden, behält ihre Gefühle für sich, da sie nie wieder so verletzt werden will.
Für mich war das Buch ein wahrer Leckerbissen, da ich den Schreibstil der Autorin liebe. Es war flüssig zu lesen und besonders der trockene Humor ließ mich oft grinsen. Die Suche nach dem Verräter lässt zusätzliche Spannung aufkommen.
Nicoles Bewertung
Kurz nachdem Jasper Renshaw, Viscount Vale von seiner Verlobten vor dem Traualtar sitzengelassen wurde, die sich lieber mit einem armen Dorfpfarrer vermählen möchte, tritt die auf den ersten Blick unscheinbare beste Freundin von Lady Emeline; (ebenfalls eine Ex-Verlobte von Jasper) auf ihn zu und macht ihm einen Heiratsantrag. Melisande Fleming weiß dabei genau, was sie will und was nicht. Sie will auf keinen Fall noch länger als alte Jungfer ihrem Bruder und ihrer Schwägerin zur Last fallen und sich in deren Haus langweilen. Und Jasper, den sie insgeheim schon seit langem liebt, wäre für sie die Erfüllung all ihrer Wünsche. Jasper ahnt jedoch nichts von Melisandes Gefühlen und sieht sofort die Vorteile, die ihm eine Vernunftehe mit einem seiner Meinung nach intelligenten und nüchternen Geschöpf bringt. Er stimmt einer Ehe zwischen ihnen zu und so findet die Hochzeit knapp drei Wochen später statt.
Doch in der Hochzeitsnacht muss sich Melisande sehr über Jaspers Verhalten wundern und sie ist insgeheim enttäuscht über seine recht ernüchternde Vorstellung im Bett. Sie will auf keinen Fall weitere Liebesnächte ohne Gefühl und so versucht sie mit weiblicher Scharfsinnigkeit und Einfühlungsvermögen Jaspers Geheimnisse zu ergründen, um schließlich seine Liebe gewinnen zu können. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn Jasper, der in der Öffentlichkeit aus immer gut gelaunter Lebemann gilt, ist hinter dieser leichtlebigen Fassade ein ernster Mann, der schreckliche Dinge im Krieg erdulden musste. Und diese Gräueltaten lassen ihn immer noch nicht los. Während Melisande versucht Jasper zu umgarnen, muss dagegen Jasper feststellen, dass seine frisch angetraute Frau alles andere als eine unscheinbare, langweilige Person ist, sondern ihn beginnt zu faszinieren. Doch auch Melisande hat ihre Geheimnisse. Wird Jasper sie ergründen können?
Es gibt Romane, die heben sich von der breiten Masse des Liebesromanangebots so dermaßen ab, dass man als Leser nur staunen kann. „Das Geheimnis des Viscounts“ ist ein solcher Roman, der mich praktisch von der ersten Seite an gefesselt und nicht mehr losgelassen hat, bis ich die letzte Seite las. Zugegeben, es gibt eine ganze Menge an guten Historicals, doch dieser hier ist so herausragend, dass ich einfach restlos begeistert davon bin. Elizabeth Hoyt hat bei ihrem aktuellen Roman die Messlatte für alle anderen Bücher, die hoffentlich bald folgen werden, so hoch angelegt, dass es sicherlich in Zukunft schwer sein wird, diesen tollen Roman noch zu toppen.
Zugegeben, ich bin schon recht kritisch, was das Beurteilen meiner Lieblingslektüre angeht, doch bei diesem Roman hier stimmt wirklich alles.
Man bekommt interessante Charaktere geboten, die nicht mit typischen 0/8/15 Attributen, was Aussehen und Charakter angeht, aufwarten, sondern als vielschichtige Personen mit Ecken und Kanten beschrieben werden und vor allem sind es endlich einmal normale Menschen mit durchschnittlichem Aussehen, was ich einfach wunderbar finde! Und dieses Heldenpaar hier hat mit echten Problemen zu kämpfen, wobei die Problemlösung ebenfalls sehr sensibel und feinsinnig angegangen wird.
Die Autorin hat ein Händchen für außergewöhnliche Liebesgeschichten und bislang haben mir alle ihre Bücher gefallen, doch „Das Geheimnis des Viscounts“ ist eindeutig mein Lieblingsroman von Elizabeth Hoyt, weil er in meinen Augen einfach perfekt ist.
In diesem Roman der „Four Soldiers“ Reihe erfährt man nun auch ein wenig mehr darüber, welchen Schrecken die Soldaten einst erdulden mussten. Jasper versucht alles daranzusetzen, den Verräter ausfindig zu machen und es werden nebenbei auch noch die Hauptfiguren des nächsten Bandes eingeführt, die ebenfalls interessante Figuren sind. Die Autorin lässt den beiden Hauptfiguren dieses Romans genug Zeit sich kennenzulernen, lässt aber manchmal auch einfach Blicke Bände sprechen und es gelingt ihr so, eine anrührende, romantische Liebesgeschichte zwischen zwei sehr verschiedenen Menschen zu erschaffen, die berührt und verzaubert. Besonders die kleinen Gesten sind es hier, die mich beim Lesen fast hinschmelzen lassen haben. Etwa wenn Jasper seiner Melisande am Ende des Romans eine kleine Tabaksdose schenkt, die von außen schlicht und schmucklos, von innen aber prachtvoll und kostbar gestaltet wurde. Natürlich werden auch die Fans von erotischen Liebesszenen auf ihre Kosten kommen. Sie fügen sich ansprechend und prickelnd in den Handlungsverlauf mit ein.
Wie immer erzählt die Autorin nebenher ein kleines Märchen, das als Fortsetzungsgeschichte zu Beginn jedes Kapitels, zu finden ist. Es ist auch sehr nett, doch ehrlich gesagt hat mich dieses Märchen diesmal so gar nicht interessiert, weil die Story über Melisande und Jasper so wunderschön war!
Die Übersetzung dieses Romans fand ich ebenfalls rundum gelungen und stimmig, sodass mein Lesevergnügen in keinster Weise getrübt wurde.
Kurzgefasst: Ein wunderschöner, historischer Liebesroman aus der Feder von Elizabeth Hoyt, der sich von der breiten Masse wohltuend abhebt und einfach verzaubert! Ein Historical der sogar mehr als 5 Sterne verdient hätte.