Sophie Irwin
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Originaltitel: A Lady's Guide to Fortune-Hunting
Verlag: Knaur
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Juni 2022
Genre: Sweet Historical Romance
Sprecher:in Hörbuch: Tanja Fornaro
Klappentext
Kitty Talbot ist jung, hübsch und clever – leider aber auch arm wie eine Kirchenmaus. Als ihr Verlobter sie sitzen lässt, stehen Kitty und ihre vier Schwestern vor dem Ruin, denn die Spielschulden ihres verstorbenen Vaters können sie aus eigener Kraft niemals begleichen. Also wagt Kitty sich für ihre Schwestern auf das gefährlichste Schlachtfeld im England des Jahres 1818: die Bälle der Lords und Ladys in London. Obwohl die unkonventionelle Kitty sich mindestens so viele Feinde wie Freunde macht, erliegt bald ein märchenhaft reicher Junggeselle ihrem Charme. Doch dessen älterer Bruder, Lord Radcliffe, durchschaut Kittys Spiel und unternimmt alles, um eine Hochzeit zu verhindern. Eigentlich wäre Lord Radcliffe ein wunderbar ebenbürtiger Gegner für Kitty – hätte die Liebe nicht längst ihre eigenen Pläne …
Quelle: Knaur
Ankes Bewertung
Seit der Sohn des örtlichen Squires die Verlobung mit ihr gelöst hat, steht Kitty Talbot unter enormen Stress. Denn ihr fällt es zu, sich um sich selbst und 4 jüngere Schwestern sorgen zu müssen und eine Lösung für das hoch-verschuldete, reparaturbedürftige Haus zu finden.
Um die Familie zusammenzuhalten und ihnen das Dach über dem Kopf zu retten, muss sie Geld heiraten. Zum Glück ist da Tante Dorothy, eine Freundin ihrer verstorbenen Mutter, die sie und ihre Schwester nach London einlädt, um sich doch nach einem passenden Junggesellen umzusehen.
Ein Zufall und der Einsatz eines geschickten Stolperers lässt sie die Bekanntschaft von Lord Archie Delacey machen, dem jüngeren Bruder von des Earl of Radecliffe. Es dauert nicht lange und Lord Archie ist hingerissen von Kitty. Nur dessen Mutter und damit auch der Earl steht der Bekanntschaft mit Kitty skeptisch gegenüber.
Sophie Irwins „Wie man sich einen Lord angelt“ war mir wegen seines Covers und der vielen positiven Kritiken bereits vor einer Weile aufgefallen und nun hatte ich endlich die Möglichkeit es mir einmal zu Gemüte zu führen.
Zuletzt hatte ich endlich wieder mehr Zeit und mehr Interesse, mich Hörbüchern zu widmen. Mein Geschick bei der Auswahl jedoch scheint im Moment nicht die Beste zu sein. Doch fangen wir mit dem Positiven an. „Wie man sich einen Lord angelt“ ist technisch ein wirklich gut geschriebenes Buch. Und, die Hörbuch Ausgabe, die ich gewählt habe, wird von der unvergleichlichen Tanja Fornaro vortragen.
So, nachdem wir damit durch sind, jetzt zum Rest. Ich kann mich schon nicht mehr an alles erinnern, was meine Missliebigkeit geweckt hat, allem voran war es die Hauptfigur Kitty, mit der ich so gar nicht zurechtkam.
Ich verstehe Kittys Beweggründe und kann ihre Verzweiflung gut nachvollziehen. Und mögen ihre Methoden auch realistisch sein, so sind sie doch auch überheblich, unverschämt und skrupellos und ich mir fehlt jedes Interesse, solches bei der Heldin meiner Romane zu erleben. Sicher, Kitty ist ehrlich, was ihre Situation betrifft oder zumindest so ehrlich, wie es unbedingt nötig ist. Doch weder das noch der Versuch der Autorin, ihr am Ende der Geschichte einen Anschein von Anstand zu verpassen, hat sie mir sympathisch gemacht.
Allerdings tut die Autorin auch nicht dafür aus, Kitty die gewitzt-sympathische Figur zu machen, die ihr vielleicht vorschwebte, die durch den ton stolpert und am Ende zufällig in den richtigen Armen landet. Kittys Charakter fehlt es allem voran an Lebenserfahrung und sozialer Intelligenz und der Autorin an Raffinesse, das alles mit dem Stil einer Jane Austen oder dem Witz einer Georgette Heyer umzusetzen. Mir kam Kitty eher wie ein Bauerntrampel vor, der sich selbstgerecht darin sonnt, dass sie Recht und alle andere die Schuld haben.
Sehr viel besser erging es mir mit Radcliff ebenfalls nicht. Er war zwar deutlich erwachsener, als es darum ging Kittys Tun zu durchschauen und solange es nicht die Seinen traft, war es fast amüsant zuzuschauen, wie er seinen Spaß mit ihren Intrigen hatte. Leider hat ihn das nicht gerade sympathischer gemacht und darüber hinaus fand ich auch seine Dummheit zum Teil himmelschreiend.
Und, hatte ich schon erwähnt, dass es sich dreiviertel des Romans darum dreht, wer im Raum das meiste Geld zur Verfügung hat und ob es für Kittys Ansprüche reichen würde? Wobei die angeblich so verzweifelte Kitty recht anspruchsvoll war. Aber bitte, schließlich können wir doch von einer Liebesromanheldin auch nicht annehmen, dass sie jeden nimmt!
icht minder ausgelutscht fand ich, dass Kittys erster Blick natürlich auf genau das „dicke Geld“ fällt, dass sie am Ende heiratet. Nun, wer wagt, der nicht gewinnt. Wie vorhersehbar! Wie langweilig!
Kurzgefasst: eine langweilige Parade adeligen Geldes, viel des Verschwörens und des Integrierens, unsympathische Charaktere und fehlende Romantik.
Gehört und rezensiert vom Anke im September 2023.
Diese Rezension bezieht sich auf die Ausgabe: Hörbuch, Argon, Wie man sich einen Lord angelt.