Eloisa James
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Originaltitel: Fool for Love
Verlag: Lyx digital
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: August 2022
Genre: Historical
Teil einer Serie: Duchess Quartet 02
Klappentext
Lady Henrietta kann keine Kinder bekommen und darf deshalb auch nicht auf einen Ehemann hoffen. Sie glaubt, sich mit ihrem einsamen Leben auf dem Land abgefunden zu haben - bis der attraktive Lord Simon Darby auftaucht und ihr Herz in Aufruhr versetzt. In einem leidenschaftlichen Liebesbrief, der nur für ihre Augen bestimmt ist, schreibt sie ihre Sehnsüchte nieder - doch der Brief gerät in Umlauf, und Simon und Henrietta finden sich inmitten eines Skandals wieder, aus dem es für sie nur einen Ausweg gibt: Sie müssen heiraten ...
Quelle: Lyx
weitere Ausgaben:
Verlag: Lyx
ISBN: 978-3802586712
Erscheinungsdatum: März 2013
Chris' Bewertung
Für Simon Darby läuft es im Moment nicht besonders gut. Gerüchte machen die Runde, dass die Witwe seines Onkels – dessen Erbe er eigentlich ist – schwanger ist. Und dann muss er sich noch um seine zwei kleinen Halbschwestern kümmern, die nun als Waisen bei ihm leben. Während Josie ständig schreit und jeden wissen lässt, dass sie eine arme und mutterlose Waise ist, hat Anabel Schwierigkeiten ihren Mageninhalt bei sich zu behalten. Ja, Simons Leben war schon einmal angenehmer und ruhiger.
Um den Gerüchten, die sich um Tante Esme ranken nachzugehen, fährt Simon mit Sack und Pack – sprich zwei übellaunigen Kindern, aufs Land. Dort kommt ihm erstmal die Kinderfrau abhanden, dann trifft er auch noch auf eine bildhübsche, aber scharfzüngige junge Frau. Lady Henrietta Maclellan lebt dort mit ihrer Stiefmutter Millie und ihrer Stiefschwester Imogen ein beschauliches Leben.
Obwohl sie hübsch, klug und auch noch reich ist, ist Henrietta noch immer unverheiratet. Und an diesem Status wird sich wohl auch nichts ändern, denn Henrietta darf keine Kinder bekommen. Wie ihre Mutter leidet sie an einer schwachen Hüfte und die Ärzte sind der Meinung, dass die Schwangerschaft mit Henrietta ihr deswegen auch das Leben gekostet hat. Trotz dieses Wissens, oder vielleicht deswegen sehnt sich Henrietta eigentlich nach Kindern und einer Familie.
Simon, der nun – da ihm offensichtlich das Erbe abhandengekommen ist – reich heiraten sollte, findet Gefallen an Henrietta. Auch wenn er eigentlich nicht heiraten wollte und schon gar keine Kinder möchte. Doch die Protagonisten fühlen sich sehr stark zueinander hingezogen, auch wenn sie nicht blind für die Schwächen und Macken des Anderen sind.
Ich muss gestehen, dass mich dieser Teil sehr positiv überrascht hat. Henrietta ist eine patente, entzückende und wirklich amüsante Protagonistin. Man leidet zwar mit ihr mit, aber sie selbst versinkt nicht in einem unerträglichen Selbstmitleid. So wie von der Autorin beschrieben, könnte ich mir vorstellen, dass Henrietta an einer Hüftdysplasie leidet.
Simon ist zu Beginn ein wenig sperrig. Dennoch erheitert er den Leser. Schon allein durch sein übertriebenes Modebewusstsein. Ich sage nur: Spitzen und roter Samt! Dennoch ist er ein guter und auch ehrenwerter Mann. Und als ein Skandal aufkommt, nimmt er Henrietta auch ohne Murren zur Frau. Im Grunde wollte er sie ja schon vorher heiraten, doch unglückliche Umstände brachten das Paar auseinander. Und erst die Einmischung der hochschwangeren Esme bringt Henrietta und Simon wieder zusammen.
Auch in diesem Roman gibt es wieder jede Menge Nebenakteure, die der Geschichte Charme und Witz verleihen. Über manche Personen, wie Henriettas Stiefmutter, musste ich allerdings den Kopf schütteln. Millie hat in ihrer eigenen Ehe keine so guten Erfahrungen gemacht und versucht Henrietta alle möglichen Schauergeschichten über die Ehe und den Beischlaf einzureden. Was Hetty natürlich verunsichert und in Folge auch sehr traurig und unglücklich macht. Meiner Meinung nach ist Millie ein wenig naiv und auch hohl, sonst hätte sie ihre Stieftochter nicht so verwirrt.
Aber zum Glück gibt es da ja noch Esme, die Henrietta ein wenig unter die Arme greift und sie unterstützt. Auch wenn Esme ihre eigenen Probleme hat. Auch für dieses Buch gibt es wieder eine Leseempfehlung und für mich war dieser Teil noch besser als der erste Teil, in dem man Esme schon kennenlernen durfte.
Kurzgefasst: Eine bezaubernde Liebesgeschichte mit viel Witz und Charme. Besonders der Held ist immer wieder für einen Lacher gut.
Nicoles Bewertung
Lady Henrietta lebt zusammen mit ihrer Halbschwester und ihrer Stiefmutter auf dem Land. Sie würde sehr gerne selbst heiraten und Kinder bekommen. Bislang glaubte sie jedoch, diese Möglichkeit bliebe ihr verwehrt, da sie, durch ihre Mutter vererbt, ebenfalls eine sehr schwache Hüfte besitzt. Einst starb Henriettas Mutter bei ihrer Geburt und selbst konsultierte Ärzte der Umgebung rieten Henrietta davon ab, eine Familie gründen zu wollen.
Doch sie hat sich trotz großen Kinderwunsches mittlerweile mit ihrer Situation arrangiert. Das ändert sich jedoch, als sie auf die ausgebüxten Halbschwestern des Adligen Sir Simon Darby trifft, die sich sogleich in ihr Herz schließt. Da diese kurz zuvor ihr Kindermädchen in die Flucht schlugen, bietet Henrietta Sir Simon kurzerhand an, dass sie ihm helfen will, einen Ersatz zu finden. Währenddessen kommen sich Henrietta und Simon näher und trotz der Tatsache, dass sie sich in so vielen Dingen stark voneinander unterscheiden- so ist Simon ein sehr modebewusster Gentleman, der sich in Samt, Seide und feinster Spitze kleidet, hingegen trägt Henrietta eher zweckmäßige Kleidung und hat kein Auge für Farben oder Formen, erkennen sie im jeweils anderen einen Seelenverwandten.
Als Simon Henrietta während einer Kutschfahrt einen leidenschaftlichen Kuss raubt, werden sie dabei von Henriettas Stiefmutter überrascht. Während Henrietta nun glaubt, Simon wolle bei ihrer Stiefmutter um ihre Hand anhalten, kommt es jedoch ganz anders, als erhofft. Henriettas Stiefmutter erklärt Simon, dass Henriettas Gebrechen es auch völlig unmöglich machen würde, ehelichen Verkehr zu haben, da eine Schwangerschaft Henriettas Tod bedeuten könnte. Simon ist wie vor den Kopf gestoßen und zieht sich zurück. Doch Henrietta und Esme, die verwitwete Lady Rawlings und gleichzeitig Simons Tante, schmieden ein Komplott, um Simon doch noch einzufangen.
Ein Liebesbrief, den sich Henrietta vor einiger Zeit selbst schrieb, wird während einer Tischgesellschaft, an der auch neben anderen Simon teilnimmt, vorgetragen und dieser sorgt nicht nur für eine äußerst kompromittierende Situation, sondern auch dafür, dass Simon als angeblicher Verfasser des Briefes keine andere Wahl bleibt, als Henrietta zu heiraten. Doch wie kann eine solche Ehe funktionieren? Und können beide dennoch glücklich werden, obwohl Henrietta nur dem Namen nach Simons Frau sein darf?
Nachdem ich vom ersten Teil dieser neuen Serie, in der gleich mehrere Ehepaare im Fokus des Geschehens stehen „Ein unerhörter Ehemann“, eigentlich ganz angetan war, da ich den beschwingten, sehr regencytypischen Schreibstil der Autorin so sehr mag, doch auch beim Lesen gegen Ende mit einigen Längen zu kämpfen hatte, war ich nun schon sehr gespannt darauf zu erfahren, ob die Autorin beim zweiten Teil noch eine kleine Schippe drauflegen würde.
Zum Positiven an „Ein delikater Liebesbrief“ gehört, dass man nun bereits mit allen Haupt und Nebenfiguren, die sich um Lady Esme scharren, vertraut ist und daher die gewisse Eingewöhnungszeit wegfällt, die ich noch beim ersten Teil benötigte. Ebenfalls spannend fand ich die Ausgangssituation zwischen Sir Simon und Henrietta, ihre Annäherung, der stets humorvolle, ungekünstelte Unterton mit dem sich beide begegnen und auch die Art und Weise wie Henrietta mit Simons Halbgeschwistern umgeht, hat mich einige Male schmunzeln lassen. Leider gibt es nun aber auch mehrere „aber“, die mich davon abhielten, dem Buch eine bessere Bewertung zu geben.
Fand ich Eloisa James Art, gleich mehrere Paare in einem Buch zusammenzubringen, im ersten Teil noch interessant und erfrischend anders, ging mir dieses Verfahren in dieser Geschichte nun doch ziemlich gegen den Strich. Zudem es sich bei dem zweiten Hauptheldenpaar um die hochschwangere Esme und ihren langweiligen Marquis of Bonnington handelt.
Esme weiß nicht, wer der Vater ihres Kindes ist und als sie dann Bonnington unverhofft wieder begegnet, der sich in der Maskerade eines Gärtners auf ihren Besitz geschlichen hat, ist sie hin und hergerissen, da sie Bonnington immer noch liebt und es ihm angeblich genauso geht. Dieses Hin und Her und der Versuch aus dem langweiligen Bonnington plötzlich einen heißblütigen Abenteurer zu machen, der sich total gewandelt hat, fand ich ziemlich langweilig umgesetzt und ich war so manches Mal nah dran, die Seiten die Bonningtons und Esmes Liebesgeschichte erzählten, weiterzublättern.
Aber auch Henriettas und Simons Liebesgeschichte konnte mich nicht hundertprozentig überzeugen. Bis zu dem Zeitpunkt, als Simon um Henriettas Hand anhalten möchte, wird die Geschichte sehr schön und romantisch geschildert; Simon und Henrietta sind dazu auch sympathische Hauptfiguren- doch die Sache mit dem Liebesbrief… na ja, ab diesem Zeitpunkt als Esme sich einmischt und beide Frauen Simon mit ihrer List überrumpeln, war irgendwie etwas die Luft heraus aus der Geschichte und ich konnte Henriettas Verhalten auch nicht mehr nachvollziehen.
Zwar sagt sie Simon, nachdem er kompromittiert wurde, die Wahrheit und bietet ihm an sich nicht auf eine Ehe mit ihr einzulassen, doch ein schales Gefühl blieb dennoch beim Lesen erhalten.
Nachdem sich das frischgebackene Ehepaar dann endlich zusammengerauft hat, kämpfte ich abermals gegen einige Längen im Buch an, bis die Autorin ihrer Heldin plötzlich eine Schwangerschaft auf den Leib schreibt. Diese und die Auflösung des Ganzen am Ende wirkt dann auch ein wenig an den Haaren herbeigezogen und es schleicht sich beim Leser schnell das Gefühl ein, als ob die Autorin mit diesen Szenen krampfhaft versucht hätte, lediglich noch einige Seiten mehr zu füllen.
Mir geht es mittlerweile bei Eloisa James Romanen ein wenig wie bei Emma Wildes Historicals. Ich glaube, wenn sich beide Autorinnen auf lediglich eine Love Story im Roman besinnen würden und diese ein wenig spannender gestalteten und die Romane dann auch; zumindest im Falle von Eloisa James, mit weniger Seiten auskommen würden, müsste man keine Längen innerhalb der Story mehr befürchten.
Kurzgefasst: Volle Punktzahl für den beschwingten Schreibstil, den Esprit und Humor, mit dem die Autorin stets zu Werke geht und für ihr interessantes (Haupt)Heldenpaar, dennoch schlichen sich ab der Mitte des Buches viele Längen ein und auch das Happy Ending wirkte auf mich leider sehr gewollt, was am Ende für Punktabzüge sorgte.