Mein skandalöser Earl

Carolyn Jewel

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Originaltitel: Scandal

Verlag: Cora
Band: Historical Gold 302
Erscheinungsdatum: Januar 2014

Genre: Historical

Teil einer Serie

Klappentext

Oh, wenn dieser Walzer doch nie enden würde! Sophie versinkt in den silbergrauen Augen des Earl of Banallt. Die junge Witwe spürt, dass sie den Verführungskünsten des charmanten Lebemanns erliegen wird. Aber ihm ihr Herz anvertrauen? Ihm die Hand zur Ehe reichen? Niemals! So süß sich seine Liebesschwüre auch anhören, so sehr sein feuriger Blick sie entflammt – Sophie hat den umschwärmten Frauenhelden von seiner schlimmsten Seite erlebt. Und die lässt keine Zweifel offen: Er wird sie betrügen! So, wie ihr Mann es getan hat. Um jeden Preis will sie sich von ihm fernhalten – bis ein Schicksalsschlag sie vor eine folgenschwere Entscheidung stellt …

Quelle: Cora

Rezensionen

Kas Bewertung 04 Sterne.png

Sophie ist das, was man ein gebranntes Kind nennt. Sie ist die Witwe von Thomas Evans, einem notorischen Schürzenjäger, Spieler und Trinker. Einst mit ihm durchgebrannt, hatte es Thomas nur auf eines abgesehen, die beträchtliche Mitgift von Sophie. Als Thomas ums Leben kommt, hinterlässt er Sophie nichts, doch sie findet Unterschlupf bei ihrem Bruder Mercer.

Ein Kumpane von Thomas, dem er immer nachgeeifert hat, ist Gwilym, der Earl of Banallt, den sie kennenlernte, als ihr sturzbetrunkener Gatte, im Schlepptau einer Mätresse und des Earls, nach Hause kam. Doch Banallt ist bald fasziniert von Sophie und ihrer Intelligenz. Schon bald lüftet er ihr Geheimnis, dass sie - um Geld zu verdienen - Romane schreibt, die Banallt gelesen hat. Doch das Geheimnis ist bei ihm sicher. Zwischen den beiden entwickelt sich so etwas wie eine Freundschaft, doch dann passiert gänzlich Unerwartetes …

Carolyn Jewel hat in "Mein skandalöser Earl" dem Leser durch Rückblenden gestattet, in die Vergangenheit der eher unscheinbaren Sophie und des attraktiven Gwilym einzutauchen. So erfährt man, was letztendlich den Bruch, zwischen der Freundschaft der beiden ausgelöst hat. Banallt hatte immer gehofft, dass sich Sophie an ihn wenden würde, sollte sie Unterstützung brauchen, vergebens.

Sophie hingegen weiß nicht wie ihr geschieht, als Banallt zurück nach London kommt, wo er - den Gerüchten zufolge - eine junge Dame ehelichen will, in die im Geheimen Sophies Bruder Mercer verliebt ist. Doch alles was Banallt eigentlich will, ist Sophie. Doch Sophie trägt nach wie vor den tiefen Schmerz in sich, dass sie einst in Thomas verliebt war und er sie immer nur ausgenutzt hat. Sie traut Banallts Beteuerungen nicht über den Weg, dass er sich gebessert hat.

Was mich zu einem Kritikpunkt bringt. Sophie hat sich im Grunde genommen - bis kurz vor dem Ende - standhaft geweigert, Banallt zu ehelichen. Sie laufen sich bei den Festivitäten des Ton immer über den Weg, doch irgendwie geht es nicht vorwärts und nicht rückwärts. Doch trotzdem, war die Story so geschrieben, dass man einfach an der Geschichte dran bleiben musste. 4 Punkte.

Kurzgefasst: Gut geschriebener, glaubwürdiger Historical rund um ein sehr ungleiches Heldenpaar.

Nicoles Bewertung 04 05 Sterne.png

Die Heldin, die nicht gerade attraktive Sophie, ist verheiratet mit einem Draufgänger und notorischen Schürzenjäger, der einst nur mit ihr durchbrannte, weil er scharf auf ihr beträchtliches Erbe war. Bei einem seiner Saufgelage hat er den ebenfalls berühmt berüchtigten Gwilym Earl of Banallt und dessen Mätresse dabei. Anschließend, bei Nacht und Nebel, wollen die drei auf dem Anwesen von Sophies Mann Tommy übernachten und dort treffen Gwilym und Sophie dann auch unter den denkbar ungünstigsten Umständen das erste Mal zusammen.

Während Sophie aus ihrer Verachtung kein Hehl macht, ist Gwilym fasziniert von der zwar auf den ersten Blick unscheinbaren, aber sehr schlagfertigen und intelligenten Sophie, die er wenig später auch als Autorin historischer Liebesromane enttarnt. Während Tommy sein Leben als Lebemann in vollen Zügen auskostet, derweil Sophie sich immer wieder der Hoffnung hingibt, dass er sie eines Tages vielleicht doch in sein Herz schließen wird und treu wird, muss der Earl of Banallt kurz hintereinander mehrere Schicksalsschläge hinnehmen und ändert darauf seinen Lebensstil. Tommy dagegen kommt eines Tages ums Leben und plötzlich ist Sophie Witwe.
Da er ihr Erbe so gut wie durchgebracht hat, ist sie auf die Güte ihres Bruders John Mercer angewiesen, der sie unter seine Fittiche nimmt. Doch dann tritt erneut der Earl of Banallt in ihr Leben und macht ihr einen Heiratsantrag. Doch wie kann sie ihn in dem Wissen, dass er ein genauso ausschweifendes Leben wie ihr verstorbener Mann führte, nur ernst nehmen? Nicht noch einmal will sie die Frau eines Mannes sein, der seine Mätressen mehr liebt, als seine eigene Ehefrau…

Ich fand die Ausgangssituation sehr spannend, die mit der Frage spielt “Kann ein höllisch attraktiver Mann einer unscheinbaren Frau so mit Haut und Haaren verfallen, dass er sich ihr zuliebe von Grund auf ändert?” Selbst Mütter und Großmütter wussten schließlich schon: „Von einem schönen Teller isst man nicht allein.”

Und eigentlich hat die Autorin diesen Plot auch überzeugend umgesetzt, das einzige Manko war für mich, dass es zu keinem Punkt im Roman angesprochen wurde, wieso Banallt überhaupt zu einem solchen Lebemann wurde, obwohl er seine Frau doch so sehr geliebt hat. Auch seine Wandlung vom Saulus zum Paulus wird nicht näher beleuchtet- stattdessen wird sie lediglich durch Sophies Dasein begründet, was mir als Grund persönlich, trotz der vielen Rückblenden, die ihre von Anfang an besondere Beziehung zueinander, glaubhaft untermalen sollen, zu wenig war. Sicher, Sophie mag eine interessante weibliche Hauptfigur sein, die ihren ganz eigenen Kopf besitzt und nicht so leicht zu haben ist, wie es sich Banallt erhofft hat, aber dass sie ihn so fasziniert, dass er von ihr regelrecht besessen ist… Das war für mich aus den wenigen Begegnungen zuvor, die beide miteinander hatten, nicht nachvollziehbar. Höhepunkt des Ganzen ist am Ende ein unmoralisches Angebot, dass er Sophie unterbreitet und sie rigoros und empört ablehnt. Dennoch kann er sie nicht vergessen.

Viele Monate später treffen beide wieder aufeinander, da Sophies Bruder geschäftlich nach London reisen muss und Sophie mitnimmt. Mittlerweile munkelt man im ton, dass der Earl of Banallt plant, die junge Frau zu heiraten, in die Sophies Bruder unglücklich verliebt ist. Es folgen unspektakuläre Begegnungen auf Bällen und dergleichen, doch Sophie, die sich zwar mittlerweile stark zu Gwilym hingezogen fühlt, traut sich immer noch nicht, seinen Worten Glauben zu schenken und so dreht sich die Story ein wenig im Kreis. Beide lieben sich, doch Sophies Zweifel an Gwilym ziehen sich wie ein roter Faden durch die Story und irgendwann muss ich zugeben, konnte ich Sophies Zögern auch nicht mehr nachvollziehen.

Und dann geschieht etwas, dass sehr untypisch ist in einem historischen Liebesroman und mich daher ein wenig fassungslos zurückgelassen hat. Es stirbt eine wichtige Nebenfigur, was den Boden für einen etwas anderen Handlungsverlauf ebnet, der mir eine Bewertung dieses Historicals recht schwer gemacht hat, weil die Autorin ihrer Heldin durch den Tod der Nebenfigur die Wahl nimmt.

Und trotz dieser ganzen Kritikpunkte konnte ich den Roman nicht zur Seite legen. Zum einen legt die Autorin einen wahnsinnig zeitgemäßen und guten Schreibstil an den Tag (auch ist die Übersetzung sehr gut) und zum anderen ist die Geschichte im Ganzen so außergewöhnlich, dass sie aus der breiten Masse an regulärer Liebesromankost mühelos hervorsticht. Ach ja… und da wäre ja auch noch Gwilym, der Earl of Banallt. Ein facettenreicher Liebesromanheld (trotz des wie ich finde etwas gewöhnungsbedürftigen Namens), der um seine Angebetete kämpft wie ein Löwe und mir außerordentlich gut gefallen hat. Da ich nichts ärger finde, als belanglos wirkende 0 8 15 Historicals und “Mein skandalöser Earl” so ganz anders gestrickt ist, vergebe ich trotz der langen Liste an Kritikpunkten doch eine 4.5 Punkte Bewertung.

Kurzgefasst: Ein ungewöhnlicher Historical, der aus der breiten Masse an regulärer Liebesromankost hervorsticht.

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