Wie es dem Glück beliebt

Alissa Johnson

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Originaltitel: As Luck Would Have It

Verlag: Lyx
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Juli 2013

Genre: Historical

Teil einer Serie: Providence 01

Klappentext

Nach abenteuerlichen Reisen in Übersee hat Lady Sophie Everton es nicht gerade eilig, zu ihrem langweiligen Leben als Adlige in London zurückzukehren. Doch dann begegnet ihr der attraktive Alex, Duke of Rockefort, der gefährlicher ist als so mancher Tiger und Sophie beschatten soll. Und auch Sophie versucht sich insgeheim als Spionin.

Quelle: Lyx

Rezensionen

Ankes Bewertung 04 Sterne.png

Was Lyx Historicals im Allgemeinen betrifft, habe ich in der Vergangenheit sowohl tolle Leseerlebnisse, als auch ziemlich Enttäuschungen erlebt. Stets dazwischen hin und her gerissen, brauche ich oft eine ganze Weile, bis ich die nötige Begeisterung aufbringe, mich einer neuen Autorin aus dem Verlagssortiment zu widmen. Und so kam es, dass auch "Wie es dem Glück beliebt" von Alissa Johnson (viel zu - wie ich nun bestätigen kann) lange in meinem SUB schlummerte.

Gewappnet für alle möglichen Arten von Leseenttäuschungen, nahmen mich die Geschichte, seine Figuren und vor allem sein Humor, jedoch schon nach kurzem Anlesen für sich ein und ließ mich bis zum Ende der Geschichte nicht wieder los.

Der Plot ist definitiv ungewöhnlich und auf jeden Fall ein wenig zu kompliziert gestrickt, weswegen er (vielleicht zu) modern und unausgewogen wirken mag, ja, manchmal sogar ein wenig lückenhaft erscheint.
Auch fehlte dem Stil, in dem die Geschichte erzählt wird, der nach meiner Meinung nicht grundsätzlich schlecht war, doch ein wenig die Geschliffenheit. So manches Mal stolperte ich beim Lesen über Sätze, die irgendwie nicht richtig zu passen schienen oder über eine Wortauswahl, die deplatziert wirkte.

Und doch, nahm ich das alles, eher am Rande wahr. Abgelenkt durch die sympathischen und herrlich sperrigen Charaktere, ihrem amüsanten Geplänkel untereinander und dem flotten Hergang der Geschichte, habe ich mich beim Lesen richtig gut unterhalten gefühlt.

Es mag sein, dass ähnlich wie die Geschichte selbst, auch die Protagonisten ein wenig unausgeglichen daher kommen, doch habe ich schon schlimmeres und viel langweiligeres Hin und Her von etablierten Autoren gelesen, sodass ich dies einer Debütantin, wie Alissa Johnson gerne nachsehe.

Das Thema unausgegoren setzte sich übrigens auch in der einzigen Liebesszene vor, die im Buch zu finden war, die im Gegensatz zu den mehreren Kussszenen, zu schnell abgehandelt wurde. Wobei ich eh fand, dass sie recht überflüssig war und es ihrer gar nicht gebraucht hätte.

Ich bin nun mächtig gespannt, wie die Autorin und ihr Talent ungewöhnliche Geschichten zu erzählen, sich im 2. Teil der "Providence"-Serie entwickeln wird. Ich zumindest freue mich schon darauf, das entdecken zu dürfen.

Kurzgefasst: Obwohl die Geschichte auf mich insgesamt ein wenig unausgereift wirkte, so hatte ich doch meinen Spaß beim Lesen, nicht zuletzt wegen der unkonventionellen Heldin und dem humorigen Grundton des Buches, der mich immer wieder zum Lachen brachte.

Nicoles Bewertung 03 05 Sterne.png

Nach dem tragischen Unfalltod von Mutter und Zwillingsschwester begab sich Lady Sophie zusammen mit ihrem Vater auf Reisen nach Übersee, wo die abenteuerlustige junge Frau schließlich viele Abenteuer erlebte.
Mittlerweile erwachsen, spricht sie mehrere Sprachen, ist geübt im Boxkampf oder Messerwerfen und hat sogar schon einem entlaufenen Tiger unerschrocken ins Auge geblickt. Nun befindet sie sich auf der Heimreise nach London, wo sie von einem angeblichen Vertrauten des Prinzregenten als Spionin angeworben wird. Er macht ihr ein Angebot, das sie nicht ablehnen kann. So erzählt er Sophie, dass ihr Cousin Lord Loudor, der während der Abwesenheit ihres Vaters dessen Ländereien und Besitze verwaltete, sich kurz vor dem Bankrott befindet und Sophie im Begriff steht, alles, auch den Besitz zu verlieren, wenn sie nicht für Prinny arbeitet und Lord Loudor ausspioniert. So soll er in Spionagetätigkeiten für Frankreich verwickelt sein und lediglich Sophie könnte es gelingen, Lord Loudors Korrespondenz in dessen Arbeitszimmer durchzuschauen, da sie sich während ihres Englandaufenthaltes in seinem (eigentlich das ihres Vaters) Stadthaus einquartiert hat.

Für ihre Tätigkeit soll Sophie eine stolze Summe erhalten, doch diese würde bei weitem nicht ausreichen, den Besitz ihres Vaters zu erhalten, da ihr Cousin Lord Loudor zudem eine hinterhältige Intrige gesponnen hat und Sophies Vater für unzurechnungsfähig erklären lassen möchte. Auch für Sophie hat er eine Stolperfalle ersonnen. So kann sie nur erben, wenn sie bis zum 25. Lebensjahr geheiratet hat. Eile tut Not, doch wen soll Sophie nur heiraten und wer würde sich auf eine Scheinehe auf Zeit einlassen, denn sie will unter allen Umständen zu ihrem Vater zurückkehren und sich niemals auch gefühlsmäßig an einen Mann binden.

Ein potenzieller Heiratskandidat, den Sophie jedoch unter keinen Umständen auf ihre Liste setzen möchte, ist Alex, der Duke of Rockeforte. Eigentlich hatte dieser lediglich den Auftrag über Sophie an Lord Loudor heranzukommen, denn Alex arbeitet inkognito als Spion für die Regierung und soll die Verdachtsmomente gegen Sophies Cousin untersuchen. Doch als er Sophie das erste Mal begegnet, verliebt er sich Hals über Kopf in sie…

Momentan wird der deutsche Historical- Liebesromanmarkt mit Romances von Debütautorinnen regelrecht überschwemmt, scheint mir. Auch „Wie es dem Glück beliebt“ fällt in diese Kategorie, doch da es auch zahlreiche begeisterte Stimmen in den USA zu diesem Debüt gab, wollte ich der Autorin unbedingt eine Chance geben. Nach dem Lesen des Romans muss ich allerdings zugeben, dass das Buch meinen Lesegeschmack leider nicht zur Gänze treffen konnte. Das liegt zum Teil auch daran, dass ich historische Liebesromane der ersten Generation bevorzuge- sprich Liebesromane, die einen zumindest halbwegs authentischen historischen Hintergrund und noch wichtiger historisches Flair zu bieten haben. Die Verhaltensweisen der Akteure in dieser Geschichte wirken dagegen zu modern und auch gewisse Formulierungen und Ausdrücke haben mich so manches Mal unsanft aus der Story herauskatapultiert. Ebenfalls nervig empfand ich gewisse Dialoge der Protagonisten. Da werden Aussagen statt gesagt, gelacht, geseufzt o.ä. Ein klarer Fall fürs Lektorat, will mir scheinen. Auch wird die Heldin dieses Romans von Bediensteten mit „gnädiges Fräulein“ angesprochen. Also bitte! Wir befinden uns doch nicht in einem 40er Jahre Hans Moser/Theo Lingen Spielfilm.

An der Charakterisierung des Heldenpaars gibt es dagegen eigentlich nichts auszusetzen. Sophie ist eine nette junge Frau, mit einem gewissen Hang zum Abenteuer (ähnlich wie eine Heldin aus einem Amanda Quick Roman) und auch Alex trägt sein Herz am rechten Fleck. Beide liefern sich viele amüsante Dialoge, wobei Alex zu meinem Leidwesen ein paar Kicherer zu viel auf den Leib geschrieben wurden, um zu Hundertprozent als seriöser Spion der Krone durchzugehen.
Auch hat Sophies Unentschlossenheit, was die Einwilligung Alex zu heiraten angeht und ihre unglaubwürdige Angst davor jemanden zu heiraten, den sie liebt, ein wenig meinen Lesespaß beeinträchtigt. Dafür wartet die Autorin mit sympathischen Nebenfiguren auf, die für eine familiäre Unterströmung sorgen und die trotz aller Kritik schon neugierig machen auf den Fortsetzungsroman.
Hätte sich der Spionageplot am Ende nicht als heiße Luft entpuppt und wäre das Verhalten der Protas weniger modern geraten, hätte ich „Wie es dem Glück beliebt“ sicherlich besser bewertet.
Der Schreibstil der Autorin ähnelt dem von Lynsay Sands oder Julia London und wer kein Problem mit leider zu dezent platzierten historischen Elementen hat und eine humorige, moderne Romance zu schätzen weiß, wird sicherlich sehr angetan von der Story sein.

Kurzgefasst: Trotz meiner Kritikpunkte werden Fans humoriger, moderner Historical Romance a la Sands oder London hier sicher auf ihre Kosten kommen. Fans des Genres, die mehr historisches Flair und eine einigermaßen glaubwürdige Story erwarten, sollten den Roman mit Vorsicht in Augenschein nehmen und auf „eigene Gefahr“ entscheiden.

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