Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Marguerite Kaye

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Originaltitel: The wicked Lord Rasenby

Verlag: Cora
Ausgabe: ebook
Band: Mylady  523
Erscheinungsdatum: Februar 2010

Genre: Historical

Klappentext

Was für eine amüsante junge Dame, denkt Kit, Lord Rasenby. Hat die ehrbare Clarissa Warrington ihm etwa soeben ein höchst pikantes Angebot unterbreitet? Wenn er ihrer törichten Schwester keine Avancen mehr macht, wird er einen besonderen Lohn erhalten: Clarissa selbst! Ein Kuss soll die unmoralische Abmachung besiegeln, doch die Berührung ihrer Lippen stürzt den adligen Lebemann in Verwirrung: Ihr sinnlicher Mund verspricht ihm nicht nur ein amouröses Abenteuer – er verheißt Leidenschaft, wie er sie bisher nie kennenlernte. Aber dann verschwindet Clarissa plötzlich…

Quelle: Cora

Rezensionen

Nicoles Bewertung 01 05 Sterne.png

Clarissa ist wahrlich nicht mit einer liebevollen Familie gesegnet, sieht man einmal von ihrer Tante, Lady Constanze, der Schwester ihres leider zu früh verstorbenen Vaters ab.

Clarissa Mutter Maria gibt sich ohne Bedenken dem Spielen hin, was die Familie in große finanzielle Schwierigkeiten bringt und Amelia, Clarissas einzige Schwester ist zwar ungemein schön, aber leider arrogant, selbstsüchtig, boshaft und, was noch schwerwiegender ist, leichtfertig. So plant Amelia, die das Leben in Bescheidenheit recht über hat, die Mätresse des berüchtigten Lebemanns Lord Rasenby zu werden und sich von diesem danach finanziell aushalten zu lassen, sollte er sie nicht heiraten wollen.

Clarissa, besorgt um Amelias Ruf, will Schadenbegrenzung betreiben und so entschließt sie sich zu einem kühnen Plan- sie tritt Kitt, Lord Rasenby furchtlos auf einem Maskenball entgegen und unterbreitet ihm ein verführerisches Angebot, das sie natürlich insgeheim nicht zu halten vermag. Sie bietet ihm ihren Körper für eine Nacht, sollte er sich im Gegenzug dazu einverstanden erklären, Amelia nicht mehr als Mätresse in Betracht zu ziehen und was ihr ebenso wichtig ist, er muss Clarissa zuvor ein echtes Abenteuer bieten. Kit weiß nicht so recht, wie ihm geschieht, doch nach einem ersten gemeinsamen Kuss nimmt er Clarissas Angebot an- weiß jedoch nicht, dass Clarissa Amelias jungfräuliche, ältere Schwester ist, die ihm dieses Angebot nur zu seiner Ablenkung unterbreitet hat.
Wird Kit Clarissa auf die Schliche kommen, während er sie mit auf sein Segelboot nimmt, um ihr ein echtes Abenteuer bieten zu können?

Seit ca. zwei Jahren lese ich Romane der Mylady-Reihen so gut wie regelmäßig, da sie gute bis sehr gute Unterhaltung für Regencyfans bieten. Und bisher fand ich alle in diesem Zeitraum gelesenen Romane auch unterhaltsam. Leider gehört dieser aktuelle Mylady meiner Meinung nicht dazu.

Zunächst einmal sind sämtliche Romanfiguren sehr stereotypisch beschrieben und abgesehen von Clarissas Tante Lady Constanze gibt es keine Figur, die Sympathie in mir erwecken oder wenigstens durch Intelligenz bei mir punkten konnte.

Clarissas Mutter ist ein schwacher Charakter ohne Rückrat, die ihrer ältesten Tochter alles Unbequeme aufhalst und auch keine Skrupel hat, sie für Geld verschachern zu wollen- sich dann aber wiederum plötzlich voller Sorge um ihr armes "Schäfchen" auf die Suche macht, nachdem sie verschwunden ist. Amelia ist auch nicht besser- sie ist wirklich durch und durch selbstsüchtig und besitzt nicht einen Deut Freundlichkeit und Herz.

Man ahnt es schon- es ist ein Aschenputtelplot, den die Autorin uns da vorlegt, doch im Gegensatz zum beliebten Märchen ist auch das Aschenputtel, hier Clarissa genannt, eine schrecklich dumme, naive Person, die in allem nur Gutes sieht, auch wenn die Realität ganz anders aussieht. Auf der einen Seite will sie ihre leichtlebige Schwester davon abhalten sich zu ruinieren, stürzt sich aber dann selbst heroisch Hals über Kopf in eine skandalöse Situation, die sich zu keiner Zeit beherrscht.

Wenn der Held des Buches dagegen ein Sympathieträger gewesen wäre.... dann hätte ich eventuell noch Nachsicht bei der Bewertung geübt, doch auch er ist schrecklich dumm, arrogant, selbstsüchtig, kalt und zynisch.

Nach einem Kuss zwischen Clarissa und ihm ist ihm bereits klar, dass sie eine erfahrene Kurtisane sein muss, obwohl sie ihm immer wieder versichert, dass er eine Jungfrau vor sich hat. Er schenkt ihr in keinem Punkt glauben, wirft ihr eine Beleidigung nach der anderen an den Kopf und trotzdem ist die Heldin fasziniert von Kit, da sie insgeheim weiß, dass sein Auftreten nur Fassade sein kann.

Immer wieder versucht er ihr verständlich zu machen, dass er Frauen nur als Mittel zum Zweck sieht- zu seiner Befriedigung gegen Bezahlung- und unterstellt aber jeder weiblichen Person, sie wäre geldgierig und berechnend. Natürlich glaubt er das auch von der Heldin, die ihn in sexueller Hinsicht immer wieder versucht hinzuhalten, bis er sie dann nach dem versprochenen Abenteuer auf Hoher See, wobei er sie bedenkenlos in Lebensgefahr bringt, anschließend fast vergewaltigt und nur durch einen Dolchstoß in den Arm, ausgeführt von der erschreckten Clarissa, aufgehalten werden kann.

Nun sollte man doch erwarten, dass Clarissa endlich das Weite sucht- doch weit gefehlt! Sie verbindet besorgt seine Wunde und gibt sich ihm doch noch einen Tag später hin, da sie unbedingt einmal erleben möchte, wie es ist echte Leidenschaft zu erleben.
Ganz unpassend fand ich den Einfall der Autorin, Kit französische Flüchtlinge mit seinem Boot nach England schmuggeln zu lassen, da sie ihn dies nicht aus Mitleid machen lässt, sondern es nur zum Zweck seiner Zerstreuung dienen soll, da er ansonsten vor Langeweile vergeht und nicht zu vergessen, sein Antrag... nein natürlich kein Heiratsantrag, sondern seine Bitte an Clarissa seine Mätresse zu werden und sein Unverständnis als sie verständlicherweise nicht darauf eingeht.

Es gibt in dem Roman zwar eine Liebes/Bettszene, sie ist aber eher recht kurz und züchtig gehalten, wobei leider nicht genug Romantik aufkommen kann.

Dennoch gibt es etwas Positives an dem Roman. Trotz dieser haarsträubend unlogischen Geschichte ist der Roman lesbar und keineswegs langweilig. Man sollte allerdings eine hohe Toleranzgrenze haben, wenn es um dumme Akteure geht.

Erwähnenswert ist ebenfalls die Übersetzungsarbeit. Sie ist sehr, sehr gut geworden. Ein Kompliment an die Übersetzerin und die Bearbeiter!

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