Sophie Kinsella
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Originaltitel: Finding Audrey
Verlag: cbj
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Juli 2015
Genre: Young Adult
Sprecher:in Hörbuch: Maria Koschny
Klappentext
Audrey ist Mitglied einer ziemlich durchgeknallten Familie: Ihr Bruder ist ein Computernerd, ihre Mutter eine hysterische Gesundheitsfanatikerin und ihr Vater ein charmanter, ein bisschen schluffiger Teddybär. Doch damit nicht genug – Audrey schleppt noch ein weiteres Päckchen mit sich herum: Nämlich ihre Sonnenbrille, hinter der sie sich wegen einer Angststörung versteckt. Bloß niemandem in die Augen schauen! Als sie eines Tages auf Anraten ihrer Therapeutin beginnt, einen Dokumentarfilm über ihre verrückte Familie zu drehen, gerät ihr immer häufiger der gar nicht so unansehnliche Freund ihres großen Bruders vor die Linse – Linus. Und langsam bahnt sich etwas an, was viel mehr ist, als der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ...
Quelle: cbj
Ankes Bewertung
Da ich finde, dass dem Klappentext nichts hinzuzufügen ist, möchte ich an dieser Stelle auf eine eigene Zusammenfassung verzichten.
Ich bin nicht der klassische Fan der Autorin Sophie Kinsella und wann immer ich ihre Romane gelesen oder gehört habe, hatte ich meist etwas zu bemängeln. Mit "Schau mir in die Augen, Audrey" jedoch, hat mich die Autorin vollkommen überrascht und total umgehauen.
Einzig in der Figur der Mutter, zeigt sich so ein bisschen mein altes Kinsella-Problem, die Neigung der Autorin zur Übertreibung. Und doch wirkt selbst diese Figur, wie ich feststellen muss, einfach passend.
Mir hat es unheimlich gut gefallen, wie einfühlsam sie die Geschichte von Audrey erzählt; Audrey erzählt in der Ich-Form, was wichtig ist, um Einblick in ihre Gedankenwelt zu bekommen, wie ich finde. Dabei hat man das Gefühl, dass die Autorin entweder die Problematik (Angstzustände, Depression) wirklich gut kennt oder das perfekte Gespür dafür hat, sie dem Leser zu vermitteln.
Natürlich hat die Geschichte ein Happy End und am Ende wird alles gut; vielleicht ein bisschen zu einfach und zu glatt. Doch passt das alles wiederum perfekt zum Anspruch, den ich an die Geschichte gestellt habe und was ich von der Autorin (ganz im positiven Sinne gemeint) erwartet habe.
So weiß "Schau mir in die Augen, Audrey" in jeder Hinsicht zu unterhalten (auch ältere Semester, wie mich), bringt einen zum Schmunzeln, aber auch zum Reflektieren eigener Ängste oder Erfahrungen, die man (in meinem Fall) selber mit Depressionen gemacht hat. Dabei kommt die Geschichte zu keinem Zeitpunkt übertrieben dramatisch, klischeehaft oder übertrieben daher, sondern wirkt immer ausgeglichen, immer passend.
Übrigens: Das Warum und Wieso, das Audrey in die Erkrankung getrieben hat, wird lediglich angedeutet, nie aber explizit erzählt. Das mag für manche Hörer vielleicht unbefriedigend sein, die durch die ganze Geschichte hindurch gespannt auf eine Erklärung warten.
Sophie Kinsella konzentriert sich in der Geschichte auf den Heilungsweg und nicht auf die Ursache - und mir gefällt das auch so. Und es birgt, wie ich finde, auch eine wichtige Botschaft: "Some things are not important". Machen Dinge sind (einfach) nicht wichtig.
Das Hörbuch liegt leider in einer gekürzte mp3 CD vor, was ich sehr bedauert habe. Ich für meinen Teil hätte gerne noch mehr gehört, zumal, vorgetragen von Maria Koschny, das Hörbuch zu hören, wirklich ein absolutes Vergnügen ist.
Zu der Sprecherin und Synchronsprecherin brauche ich eigentlich nicht mehr viel zu sagen, denn die Hörbuchpreisträgerin ist einfach klasse. Auf ihr Können kann man sich verlassen und die von ihr gesprochenen Hörbücher "blind" kaufen.
Kurzgefasst: ein in jeder Hinsicht überzeugender, sehr unterhaltsamer und doch auch nachdenklich machender Jugendroman aus der Feder der Autorin Sophie Kinsella. Leider gekürzt, aber absolut top gelesen von der grandiosen Maria Koschny.