Lisa Kleypas
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Originaltitel: Crystol Cove
Verlag: Mira
ISBN: 978-3956490200
Erscheinungsdatum: Mai 2014
Genre: Contemporary
Teil einer Serie: Friday Harbor 04
Klappentext
Liebe: stärker als ein Fluch – kostbarer als das Leben? Lisa Kleypas' zauberhaft romantische Friday-Harbor-Serie geht weiter! Eigentlich hat Justine Hoffman ein schönes Leben. Sie führt in Friday Harbor ein hübsches Hotel, ist unabhängig und hat viele gute Freundinnen. Wenn ihr nicht etwas fehlen würde: die Liebe. Es ist zum Verzweifeln. Sie kann sich nicht verlieben. Es ist, als ob ein Fluch auf ihr liegt – Moment mal. Kann das wirklich sein? Justine probiert es mit einem Zauberspruch aus. Und kurz darauf mietet sich der charismatische Produzent Jason Black in ihrem Hotel ein. Justine ist sicher: Das ist er! Diese Zärtlichkeit, dieses erotische Knistern … Zum ersten Mal verschenkt sie ihr Herz, nicht ahnend, zu welch hohem Preis.
Quelle: Mira
Ankes Bewertung
Justine Hoffman ist eine geborene Hexe. Diese Tatsache ist ihr jedoch längst nicht so wichtig, wie ihre Pension, die sie zusammen mit ihrer Cousine Zoe betreibt, sodass sie ungeübt ist, dennoch aber über eine recht große Macht zu verfügen scheint.
Als sie entdeckt, dass man einen Fluch auf sie gelegt hat, damit sie sich nicht verliebt, bzw. ihr die Schmerzen über den unweigerlichen Verlust des Geliebten, den alle Hexen, wenn sie sich verlieben, zu beklagen haben, erspart werden soll, setzt sie trotzdem alles daran, mit ihren Künsten den Fluch zu brechen, um endlich die Liebe kennenzulernen.
Der Spieleentwickler Jason Black hat keine Seele. Damit kann er zwar problemlos leben, aber ihm ist deswegen eine relativ eingeschränkte Lebenszeit eigen. Er hat sich in den Kopf gesetzt, dieses Problem mithilfe einer Hexe, bzw. deren Hexenbuch, lösen zu können. Nicht geplant hat er allerdings sich in Justine zu verlieben und er hat auch nicht vor ihr davon zu erzählen, dass er plant heimlich ihr Hexenbuch „auszuleihen“.
Doch Magie zu wirken hat immer seinen Preis und fordert stets einen Ausgleich, um das Gleichgewicht der Natur beizubehalten.
Dieser 4. Teil der „Friday Habor“-Serie ist der bisher paranormal-lastigste und sollte auch als ein solcher benannt werden. Magie wirken, Flüche brechen, Zaubertränke brauen und Hexenzirkel beschwören - das Buch ist voll davon, es steht im Mittelpunkt der Geschichte und wird innerhalb dessen auch nicht infrage gestellt.
Zusammen mit einem seelenlosen Helden und einer magisch begabten Heldin sollte es eigentlich ein recht interessantes Leseerlebnis versprechen, zumindest für jemand wie mich, der genau solche Geschichten mag.
Das traf jedoch nicht zu. Ganz im Gegenteil, ich fand, dass „Heller Mond über Friday Habor“ der bisher langweiligste Teil der Serie war, mit den oberflächlichlichsten Figuren, die am wenigsten Gefühle zeigen. Daraus resultierte, dass ich große Mühe damit hatte, dieses Buch auszulesen und nicht womöglich vorher abzubrechen.
Auch gab es ein paar Wendungen, die ich einfach nicht nachvollziehen konnte. So fällt Justine Jason auch noch dann in die Arme, nachdem er ihr geliebtes und heiligstes Hexenbuch gestohlen hat. Insbesondere, da er sie vorher noch mit Fesselspielchen verführte. Sie hat ihm also ihr ganzes Vertrauen geschenkt, worauf er sie betrogen hat und sie reagiert darauf, indem sie „nur“ ein bisschen wütend wird, ein paar Glühbirnen platzen lasst und sich prompt wieder von ihm verführen lässt – obwohl im Buch ausführlich darauf hingewiesen wird, dass man eine Hexe auf keinen Fall verärgern sollte. Da darf man schon ein bisschen mehr Gegenwehr erwarten, zumal ich in einem solchen Fall eh mehr Rückgrat von „meinen“ Heldinnen erwarte, insbesondere wenn sie, in den Teilen davor, so stark und sympathisch rübergekommen sind.
Amüsanterweise unterhalten sich Jason und Justine unentwegt über ihre Leben und tauschen viele Informationen aus, trotzdem hatte ich nie das Gefühl; sie näher kennengelernt zu haben oder zu verstehen, was sie wirklich antreibt - vom Sex einmal abgesehen.
Mein Eindruck war, dass die Autorin, vor lauter erotischen Spielen (zugegeben, diese wurden wirklich sehr dezent und durchaus ansprechend beschrieben) die Entwicklung und Nachvollziehbarkeit ihrer Figuren, sträflich vernachlässigt. Und ich vielleicht deswegen einfach keine Beziehung und kein (Mit-)Gefühl zu ihnen aufbauen konnte.
Kurzgefasst: der bisher erotischste und paranomal-lastigste, für mich aber auch der bisher gefühlsärmste und langweiligste Teil der „Friday Habor“-Serie.
Nicoles Bewertung
Justine Hoffman betreibt in Friday Harbor ein florierendes Hotel und hat dazu auch einen sympathischen Freundeskreis, zu dem auch ihre Cousine Zoe gehört. Doch nachdem nun fast alle Frauen in ihrem privaten Umfeld den richtigen Mann fürs Leben gefunden haben, spürt Justine immer mehr, dass ein Leben ohne Partner für sie nicht lebenswert ist.
Doch es ist wirklich wie verhext! Jedes Mal, wenn Justine glaubt, sie hätte den Richtigen gefunden, sorgen ihre magischen Kräfte, die zu den unmöglichsten Anlässen zum Vorschein kommen, dafür, dass potenzielle Partner in die Flucht geschlagen werden. So erging es ihr vor kurzem auch mit Duane, der sich nun jedes Mal, wenn er Justine begegnet, vor Panik bekreuzigt. Dabei will Justine mit ihren vererbten magischen Kräften eigentlich gar nichts zu tun haben. Mehr noch, sie hasst ihre Gabe und verweigert ihrer Mutter und den anderen weiblichen Mitgliedern des Hexenzirkels die Gefolgschaft. Das Justines Mutter alles andere als begeistert darüber ist, ist Justine klar, dass ihre Mutter jedoch so weit gehen könnte, ihre Tochter mit einem Fluch zu belegen, damit Justine niemals ihre große Liebe findet, hätte die junge Hotelbesitzerin dagegen nicht für möglich gehalten.
Justine, die ein Zauberbuch besitzt, fällt dann auch aus allen Wolken, als ihr dieses den Fluch offenbart. Allerdings auch eine Auflösung des Fluches unterbreitet. Doch jede Verwendung von Magie zieht weitere Folgen nach sich.
Darüber denkt Justine zunächst jedoch nicht nach, als sie dem charismatischen, geheimnisvollen Jason Black begegnet, der, nach eigenen Aussagen, keine Seele besitzt, aber Justine zumindest mit Haut und Haaren lieben will. Jason bringt Justines geordnete Welt durcheinander und auch ihre Gefühlswelt steht bald Kopf. Doch Jason will nicht nur Justine…
Der bereits 4. Teil der „Friday Harbor“ Reihe von Lisa Kleypas, erzählt nun die Geschichte über Justine, Zoes Cousine, die „ein magisches Händchen“ hat und bereits im Vorgängerband in Erscheinung trat. Es hatte für mich, während des Lesens, von „Heller Mond über Friday Harbor“, fast den Anschein, als wolle die Autorin auf Biegen und Brechen versuchen, den momentanen Para-Einflüssen in Liebesromanen gerecht zu werden, denn die Story ist für Leser, die Lisa Kleypas bisherige Romances gelesen haben, viel paralastiger gehalten, als man es von der Autorin gewohnt ist. Auch die Liebesszenen in diesem Roman werden so manchen Leser sicherlich erstaunen, denn diese kommen mega-erotisch und direkt ausformuliert daher; selbst in Sachen „Bondage“ tobt sich das Heldenpaar aus, was vielleicht nicht jedem Leser gefallen wird. Wer jedoch erotische Lektüre im Stile einer Megan Hart zu schätzen weiß, wird sicher auch an dem aktuellen Lisa Kleypas Roman seine helle Freude haben.
Sowieso stehen die Liebesszenen zwischen Justine und Jason für meinen Geschmack; auch wenn die Liebesszenen ansprechend und prickelnd beschrieben wurden, etwas zu sehr im Fokus. Da die Story mit gerade mal 316 Seiten an sich nicht gerade umfangreich zu nennen ist, kommt meiner Meinung nach die eigentliche Annäherung zwischen dem Heldenpaar, die untermauern soll, dass sich beide wirklich in Liebe zugetan sind, etwas zu kurz.
Genauso, wie auch die Charakterisierung des Helden. Jason bleibt leider ein wenig blass, und was man über ihn erfährt, sorgt auch nicht unbedingt dafür, dass man ihn in sein Leserherz schließen kann. Denn Jason ist dominant, will stets seinen Kopf durchsetzen und das letzte Wort haben und ist dazu sehr manipulativ. Zwar lernt er im Laufe der Geschichte dazu, doch er zieht seinen ursprünglichen Plan am Ende dann doch durch, was ihn mir sehr unsympathisch gemacht hat. Die große Liebe zwischen ihm und Justine war für mich daher nicht nachvollziehbar und auch die Romantik kam etwas zu kurz.
Zugegeben, ich habe ziemlich viel auszusetzen an dieser Geschichte, doch zumindest Lisa Kleypas Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig und auch die Hintergrundstory ist unterhaltsam. Es ist kein schlechtes Buch, doch wirkt es leider, wenn man andere Bücher der Autorin kennt, wie ein blasses Abziehbild dessen, was man bislang von Lisa Kleypas gewohnt war. Würde ich einen Vergleich heranziehen, würde ich „Heller Mond über Friday Harbor“ eher mit einer mittelmäßigen „Category Romance“ vergleichen. Eine „Category Romance“, die zwar unterhaltsam und prickelnd zugleich ist, aber in Sachen Charakterisierung der Akteure und Tiefgang leider zu flach bleibt.
Kurzgefasst: ein hocherotischer, sehr paralastiger, aber leider auch etwas flacher 4. Teil der Friday Harbor Reihe.